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Blick auf den Eingangsbereich des Salisbury District Krankenhauses.

© Steve Parsons/dpa

Rowley außer Lebensgefahr: Polizei vernimmt britisches Nowitschok-Opfer

Der Zustand des britischen Nowitschok-Opfers Charlie Rowley hat sich stabilisiert. Am Mittwoch wurde er kurz von der Polizei im Krankenhaus verhört.

Die britische Polizei versucht weiter herauszufinden, wie ein Pärchen in Südengland mit dem Kampfstoff Nowitschok in Kontakt kam. Die 44 Jahre alte Frau war am Sonntag gestorben, der Mann liegt im Krankenhaus. Polizisten hätten kurz mit dem vergifteten Briten sprechen können, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. Der Zustand des britischen Nowitschok-Opfers Charlie Rowley hat sich stabilisiert. "Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr", erklärte die Pflegedienstleiterin des behandelnden Krankenhauses in Salisbury, Lorna Wilkinson, am Mittwoch. Sein Zustand sei aber weiterhin ernst.

In den nächsten Tagen solle es in enger Absprache mit den Ärzten weitere Gespräche geben, erklärte die Polizei. Der 45-jährige Rowley war seit Dienstag wieder bei Bewusstsein. Seine Lebensgefährtin war am Sonntag an den Folgen einer Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok gestorben, die beide sich eine Woche zuvor zugezogen hatten.

Rowley und die 44-jährige Dawn Sturgess waren am 30. Juni in das Krankenhaus in Salisbury eingeliefert worden. Nach Sturgess' Tod nahmen die Behörden Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Der Fall stellt die Ermittler vor Rätsel: Völlig unklar blieb bisher, wie das Paar mit dem höchst seltenen Nervengift in Berührung kam.

Etwa hundert Anti-Terrorspezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben "Wochen und Monate" dauern können. Der Vorfall ereignete sich in Amesbury unweit von Salisbury, wo im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Beide überlebten.

Die Ermittler gehen der Annahme nach, dass das vergiftete britische Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt kam, die bei dem Anschlag im März übrig geblieben sein könnten. Die britische Regierung und ihre Verbündeten machen Russland für den Anschlag auf die Skripals verantwortlich. Moskau weist das entschieden zurück. (dpa, AFP)

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