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Raumfahrt: Erste Mond-Kolonie 2020 geplant

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will um das Jahr 2020 auf dem Mond eine erste bemannte Station errichten, an der sich andere Raumfahrtorganisationen beteiligen können. Die Station soll als Basis für einen Flug zum Mars dienen.

Washington - Die von Sonnenkollektoren mit Energie versorgte Kolonie solle am Südpol des Erdtrabanten entstehen und nach ihrer Fertigstellung Basis zur bemannten Erforschung des Sonnensystems werden, erklärte die Nasa. Auf der Mondstation sollen vor allem Wasserstoff und Sauerstoff hergestellt werden, aus denen dann Wasser und Raketentreibstoff erzeugt werden. Damit soll der erste bemannte Raumflug auf den Mars vorbereitet werden, den US-Präsident George W. Bush 2004 angekündigt hatte.

Vor dem Bau der Station sollen zunächst unbemannte Missionen zum Mond geschickt werden. Diese sollen das Terrain erkunden und prüfen, ob dort tatsächlich die notwendigen Bodenschätze für das Projekt vorhanden sind. Zum Bau der Station sind dann jeweils rund einwöchige Missionen mit je vier Astronauten geplant. Wenn alle Wohn- und Energieerzeugungsmodule in Betrieb sind, soll die Mondbasis für Missionen bis zu einem halben Jahr genutzt werden. Wie die Internationale Raumstation ISS soll das milliardenteure Projekt allen interessierten Raumfahrtorganisationen offenstehen.

Nasa befragte tausende Experten

"Diese Strategie erlaubt es interessierten Ländern, ihre Kapazitäten und finanziellen und technischen Beiträge wirksam einzusetzen", sagte die stellvertretende Nasa-Chefin Shana Dale. "Damit wird optimaler Nutzen aus global vorhandenem Wissen und Ressourcen gezogen, um eine koordinierte Anstrengung anzutreiben, die uns in ein neues Zeitalter der Entdeckung und Erforschung katapultieren wird."

Die Nasa hatte in den vergangenen Monaten mehr als 1000 Experten von 13 Raumfahrtorganisationen zu einer künftigen Mondmission befragt, darunter Vertreter aus China, Indien, Russland und der Ukraine, aber auch Privatunternehmen, die Raumflüge planen. Zentrale Fragen seien gewesen: "Warum kehren wir zum Mond zurück?" und "Was wollen wir tun, wenn wir dort ankommen?" Die Mond-Pläne sollten bis Mittwoch auf der Weltraum-Erforschungskonferenz in Houston im US-Bundesstaat Texas präzisiert werden. (tso/AFP)

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