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In einem Labor in Niedersachsen wird eine Lasagne auf Pferdefleisch untersucht.

© dpa

Pferdefleisch-Skandal: 72 Tonnen verdächtiger Lasagne in Deutschland

Von der verdächtigen Lasagne mit möglicherweise nicht deklariertem Pferdefleisch sind rund 179.000 Packungen nach Deutschland geliefert worden. Die Grünen fordern jetzt eine Mitteilungspflicht für die Lebensmittelbranche.

Rund 179 000 Packungen der verdächtigen Lasagne mit möglicherweise nicht deklariertem Pferdefleisch sind nach Deutschland geliefert worden. Dies gehe aus einer EU-Information hervor, sagte ein Sprecher des Bundesverbraucherschutzministeriums. Laut Medienberichten entspricht dies rund 72 Tonnen. Nach Angaben französischer Ermittler soll der Hersteller Comigel rund 4,5 Millionen Fertiggerichte mit falsch deklariertem Pferdefleisch der Firma Spanghero hergestellt haben, die dann an mindestens 28 Unternehmen in 13 europäischen Ländern verkauft wurden.

Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Renate Künast, verlangte in der „Passauer Neuen Presse“, dass verarbeitetes Fleisch gekennzeichnet und die Aufzucht- und Mastbetriebe benannt werden müssen. Vertreter der EU-Staaten hatten sich am Freitag darauf geeinigt, bei der Fahndung nach falsch deklariertem Pferdefleisch auf Gentests zu setzen.

Zum Schutz von Verbrauchern will Frankreich rasch eine freiwillige Kennzeichnung von Fleisch erreichen, wie Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll sagte. In Frankreich ist das Unternehmen Spanghero schwer belastet. Es soll für falsch deklarierte Lieferungen verantwortlich sein. Das Unternehmen weist das zurück. Nach Ermittlungen hat Spanghero aber wissentlich solches Fleisch etwa an den Hersteller Comigel verkauft. Dort wurde es verarbeitet und auch nach Deutschland geliefert. (dpa)

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