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Rettungskräfte stehen vor einer Fußgängerpassage, in der bei einer Schlägerei unter Jugendlichen ein 15-Jähriger getötet worden ist.

© Sebastian Daiminger/dpa

Update

Passau: Obduktion abgeschlossen: 15-Jähriger nach Schlägerei an eigenem Blut erstickt

Nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Schlägerei in Passau ergibt die Obduktion: Er starb durch Fausthiebe. Die Behörden ermitteln gegen fünf Verdächtige.

Der bei einer Schlägerei in Passau getötete Jugendliche ist an seinem eigenen Blut erstickt. Das ergab die Obduktion des Leichnams, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Eine natürliche Todesursache aufgrund einer Vorerkrankung scheidet demnach aus. Der 15-Jährige habe Faustschläge gegen Kopf und Oberkörper erlitten und sei in den Schwitzkasten genommen worden, sagte Oberstaatsanwalt Walter Feiler. Waffen oder Fußtritte seien nicht im Spiel gewesen.

Fünf Tatverdächtige seien noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Passau vorgeführt worden. Dieser erließ Haftbefehle gegen vier Beteiligte im Alter von 15, 17, 21 und 25 Jahren sowie einen Unterbringungsbefehl gegen einen 14-Jährigen. Der Tatvorwurf lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge. Vier der Verdächtigen kamen in Untersuchungshaft, der 14-Jährige in eine nicht näher benannte Anstalt. Die Fünf hätten sich bisher nicht näher zur Tat geäußert, sagte Feiler. Unklar sei noch, ob es Videos von Überwachungskameras oder Handyaufnahmen zum Tatgeschehen gibt.

Der Jugendliche war am Montagabend während einer Schlägerei in der Innenstadt von Passau zusammengebrochen und kurz darauf im Krankenhaus gestorben. Sein Tod sorgte bundesweit auch deshalb für Entsetzen, weil es bei der Auseinandersetzung eine größere Zuschauergruppe gegeben haben soll.

Den bisherigen Erkenntnissen nach hatten sich das spätere Opfer und ein zweiter 15-Jähriger am Montagabend an dem bei Jugendlichen beliebten Treffpunkt in der Innenstadt verabredet, um einen Streit auszutragen. Bei der zunächst verbalen Auseinandersetzung sei es bald zu Tätlichkeiten gekommen, sagte Feiler. Es sei mit Ohrfeigen losgegangen. Nach und nach hätten sich weitere Anwesende eingemischt. Im Laufe der Schlägerei ging der 15-Jährige zu Boden. Eine Passantin rief die Polizei.

Noch während der Reanimation des Schülers durch den Notarzt sei die Mutter des Jugendlichen hinzugekommen, sagte Feiler. Der 15-Jährige starb wenig später im Krankenhaus. Das Opfer stammt aus dem Landkreis Passau, bei den Tatverdächtigen handelt es sich um deutsche, polnische und tunesische Staatsangehörige.

Die Bestürzung in Passau ist groß: Am Mittwoch standen Dutzende Kerzen am Tatort, Freunde und Passanten legten Blumen nieder. Auf einem Zettel stand „Unfassbar“.

Die Ermittler baten Zeugen der Auseinandersetzung erneut, sich an die Polizei zu wenden. (dpa/AFP)

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