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Eine Markierung der Polizei an einem Tatort im Nürnberger Stadtteil St. Johannis.

© Daniel Karmann/dpa

Update

Nürnberg: Verdächtiger nach Messer-Angriffen festgenommen

Ein 38-jähriger Mann soll binnen weniger Stunden drei Frauen in Nürnberg auf offener Straße schwer verletzt haben. Einem Bericht zufolge kommt er aus Berlin.

Nach den Messer-Angriffen auf drei Frauen in Nürnberg ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Ein 38-Jähriger sitze seit dem Nachmittag in Untersuchungshaft, teilte die Polizei Mittelfranken am Samstagabend mit. Zuerst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet. Der Mann sei "aufgrund eines DNA-Abgleichs als dringend tatverdächtig festgenommen" worden. Die Frauen waren am Donnerstagabend binnen weniger Stunden an nah beieinander liegenden Tatorten niedergestochen und schwer verletzt worden.

Übereinstimmenden Berichten zufolge ist der Mann ein Deutscher. Wie der "Bayerische Rundfunk" am Abend meldete, soll er aus Berlin stammen. Unklar sei, ob er dauerhaft in Nürnberg wohnhaft sei. Nach Polizeiangaben kannte er die Frauen nicht. Nähere Einzelheiten wollen die Behörden am Sonntag um 12.30 Uhr bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium in Nürnberg mitteilen. Den Angaben zufolge nimmt neben Vertretern von Polizei und Staatsanwaltschaft auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teil.

Alle drei Opfer sind inzwischen außer Lebensgefahr. Die Ermittler der Sonderkommission Johannis konnten sie vernehmen und folgerten daraus, dass es sich um ein und denselben Täter handelte. „Aufgrund der Vernehmungen gehen wir von einem Tatverdächtigen aus, der für alle Taten verantwortlich zeichnet“, sagte eine Polizeisprecherin schon vor der Festnahme am Samstag. Am Morgen verteilten die Beamten in der Nähe der Tatorte und an Passanten Flugblätter mit der Beschreibung. Mehr als 100 Hinweise waren seit den Taten schon eingegangen.

Der Täter hatte am Donnerstag nach Angaben der Polizei zunächst gegen 19.20 Uhr einer 56-jährigen Frau unvermittelt in den Oberkörper gestochen. Die Frau musste notoperiert werden. Gegen 22.45 Uhr stach der Angreifer dann ebenfalls ohne jegliche Vorwarnung auf eine 26-Jährige ein, die sich auf dem Heimweg befand. Kurz darauf wurde eine 34-Jährige angegriffen.

Die 26-Jährige und die 34-Jährige erlitten lebensgefährliche Verletzungen, konnten aber ebenfalls durch Notoperationen gerettet werden. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wertet alle drei Taten als versuchten Mord. Alle Tatopfer seien von dem Angriff überrascht und arg- und wehrlos gewesen, es liege damit das Mordmerkmal der Heimtücke vor. (dpa, AFP)

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