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Star mit Steuerproblemen: Cristiano Ronaldo.

© AFP/GERARD JULIEN

Mögliche Steuerhinterziehung: Cristiano Ronaldo ist im Visier des Fiskus

Der Fußballstar von Real Madrid soll 15 Millionen Euro hinterzogen haben - der Portugiese hingegen spricht von „Unstimmigkeiten“ mit dem Finanzamt.

Auf dem Rasen könnte es derzeit kaum besser laufen für Weltfußballer Cristiano Ronaldo: 2016 Europameister mit Portugal, 2017 gewann er mit Real Madrid die spanische Liga. Der portugiesische Stürmer ist Rekordtorschütze der Champions League, steht nun mit Madrid im Finale gegen Juventus Turin und hat Chancen, die Saison auch noch mit dem Titel in der Königsklasse zu krönen.

Auf anderem Terrain scheint es derweil weniger rund zu laufen für den Superstar, der seit 2009 beim spanischen Rekordmeister Real Madrid unter Vertrag steht. Spaniens Finanzamt glaubt offenbar, dass Ronaldo auch in Sachen Steuerhinterziehung ein Champion ist.

Nach spanischen Medienberichten schickte der Fiskus jetzt das Ergebnis monatelanger Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft in Madrid. Demzufolge soll der vierfache Weltfußballer zwischen 2011 und 2014 bis zu 15 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben.

Ronaldo zahlte bereits 5,6 Millionen Euro nach

Nun muss die Justiz darüber entscheiden, ob Ronaldos Steuerdribblings als Betrug zu werten sind und ihm der Prozess gemacht wird. Doch anscheinend versuchte Ronaldo bereits, mit einer Steuernachzahlung von 5,6 Millionen Euro das Finanzamt zu besänftigen.

Zudem teilten sein Anwälte der spanischen Digitalzeitung „El Confidencial“ mit, dass „keine Betrugsabsicht“ vorgelegen habe. Vielmehr gebe es „Unstimmigkeiten“ mit dem Finanzamt über die steuerliche Bewertung von Einnahmen aus Bild- und Werberechten. Dabei spielt offenbar auch ein Streit über die Auslegung des inzwischen abgeschafften „Beckham-Gesetzes“ eine Rolle, das früher ausländischen Fußballstars einen üppigen Steuerrabatt zugestand.

Den Angaben zufolge geht es um rund 150 Millionen Euro, welche der heute 32-Jährige über ein Firmennetz in Finanzoasen kassiert haben soll. Eine Information, die Ende 2016 von der Enthüllungsplattform „Football Leaks“ den Medien zugespielt und später im Kern von Spaniens Regierung bestätigt wurde. Ronaldo gilt als bestbezahlter Kicker der Welt, der nach Schätzung des Wirtschaftsmagazin „Forbes“ pro Jahr rund 65 Millionen Euro aus Gehältern und Werberechten kassiert.

Mit Steuerproblemen in guter Gesellschaft

Mit seinen Steuerproblemen befindet sich Ronaldo in guter Gesellschaft: Gerade erst bestätigte der Oberste Gerichtshof Spaniens die Verurteilung von Leo Messi zu 21 Monaten Gefängnis, die vermutlich zur Bewährung ausgesetzt werden. Auch bei dem Barça-Stürmer ging es um die Umleitung von Werbeeinnahmen in Finanzparadiese. Allerdings waren die Summen deutlich geringer als bei Ronaldo. Der Argentinier hatte zwischen 2007 und 2009 zehn Millionen Euro nicht versteuert und damit das Finanzamt um 4,1 Millionen Euro betrogen.

Auch andere internationale Fußballstars bekamen bereits Ärger mit der spanischen Steuerfahndung – zum Beispiel die früheren Real-Madrid-Spieler Xabi Alonso, Ángel di María und Ricardo Carvalho.

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