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Fashion Week in Berlin: Felder Felder: Warme Mäntel aus Plastikmüll

Einfach nur Mode machen, das wollen sie nicht. Die Felder-Schwestern möchten mehr für die Erde tun.

Es ist ja ganz nett, groß, schlank und hübsch zu sein, zwischen London und Miami zu pendeln und ein erfolgreiches Modelabel zu führen – ganz zufrieden sind Anette und Daniela Felder trotzdem nicht. Einfach nur Mode machen wollen sie nicht, die Felder-Schwestern möchten mehr für die Erde tun.

Dafür ernähren sie sich fast nur vegan, verzichten auf PET-Flaschen und bringen dieses Jahr mit der spanischen Marke Ecoalf eine Mantellinie für den Winter heraus. Das Garn, aus dem die Kleidung hergestellt wurde, stammt aus Fischernetzen, die zuvor aus den Weltmeeren geholt wurden. Statt neues zu produzieren, wird recycelt. Die Mäntel sollen nicht nur warmhalten, sondern auch ein gutes Gewissen machen.

„Wenn wir jetzt nicht anfangen, wird es bald zu spät sein“, sagt Daniela Felder. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester gründete sie 2009 in London das Label Felder Felder, seit knapp drei Jahren arbeiten sie in ihren Kollektionen nachhaltig. „Anette hat eine vierjährige Tochter. Wir denken daher mehr darüber nach, was für eine Zukunft man den Kindern hinterlässt.“

Auch Mäntel aus alten Fischernetzen passen hier gut hin

Das Design ist ihr in ihren Entwürfen trotzdem wichtiger als der Nachhaltigkeitscharakter, alles andere wäre ein schlechtes Kaufprinzip. Die schwarzglänzenden und silberfarbenen Mäntel sehen nicht nach „öko“ aus, genauso gut könnte man sie in den vornehmen Kreisen in mondänen Skiorten wie Ischgl tragen. Die Berliner Clubszene, die Anette und Daniela Felder noch von früher gut kennen, diente als Inspiration. „Berlin ist viel kreativer als andere Städte, und die Menschen sind interessanter“, meint Anette. Auch Mäntel aus alten Fischernetzen passen hier gut hin.

Alexandra Kutek

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