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Sprache der Insekten: Was sagen die Käfer?

Ein chinesischer Künstler hat Käfer ein Buch verfassen lassen. Was verrät ihre Schrift über die Tiere? Eine Graphologin diagnostiziert Stimmungsschwankungen.

Bei der Interpretation moderner Kunst ist Vorsicht geboten. Was ist Zufall? Was Absicht? Was bloße Behauptung? Oft ist der beste Weg, sich anzuhören, was der Künstler erzählt, und selbst zu entscheiden, wie plausibel man das findet. So auch beim preisgekrönten Buch „The Language of Bugs“ (ACC, 334 Seiten, rund 18 Euro), das in einer Schrift verfasst wurde, die entstand, als der chinesische Designer Zhu Yingchun Käfer durch Lebensmittelfarbe und über Papier krabbeln ließ.

Der Künstler sagt: „Alles in der Welt, auch die alltägliche Natur, besitzt die Kraft, Schönes zu erschaffen.“ Und was sagen die Käfer? Nichts natürlich! Oder doch?

Wir haben der Graphologin Antje Telgenbüscher das Buch überlassen und sie gebeten, sich an einer Analyse der Zeichen zu versuchen. „Die Schrift macht einen zarten, ästhetisch ansprechenden, wenn auch extrem eigenwilligen Eindruck.

Offensichtlich ist es dem Schreiber wichtiger, sich selbst auszudrücken als verstanden zu werden. Überwiegend introvertiert, kreist er auffallend um sich selbst“, sagt die Schriftdeuterin.

„Er bleibt besonnen, verliert sich nicht in großspurigen Fantasien. Er ist im Elementaren verwurzelt, geistige Höhenflüge liegen ihm nicht. Als problematisch erscheinen Stimmungsschwankungen und eine gewisse nervöse Störbarkeit. Im Beruf wird er emsig tätig sein, doch ist er nicht stark belastbar. Gänzlich ungeeignet wäre er für eine von der Routine geprägte Arbeit, die Ausdauer und Sinn für Regelmaß verlangt.

Positiv zu sehen ist sein unaggressives Wesen, seine Sanftmut. Die sozialen Fähigkeiten sind allerdings nur schwach ausgeprägt. Echte Kontaktfreude ist nicht zu erkennen.“ Klingt plausibel.

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