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346 Wochen. Weder die Beatles noch Pink Floyd hielten sich so lange in den deutschen Charts wie die Schlagersängerin mit ihrem Best-of.

© Eventpress Hoensch

Schlagerlegende: Andrea Berg und der emotionale Merkelismus

Ein Lied von Eis und Feuer: Sie hat mehr als 13 Millionen CDs verkauft. Doch Kritiker halten Andrea Berg für ein "antifeministisches Projekt". Zu Recht?

Die Überlieferung weiß es so: Bernhard Brink, verantwortlich für Auskünfte wie „Ich bin noch zu haben“ und Ermutigungen wie „Es ist nie zu spät!“, hatte Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts (ja, in welchem denn sonst?) ein Schlagermagazin im Fernsehen. Und dort trat anno 1993 eine junge Frau ohne besondere Merkmale auf.

Sie stellte sich ungefähr so vor: „Joa, ich bin die Andrea, ne. Ich bin Arzthelferin und hab’ ’ne Band in Krefeld. Und jetzt steig’ ich in den deutschen Schlager ein!“ Vielleicht hat die Neue auch noch gesagt, dass sie beim Krefelder Karneval Funkenmariechen war, Begleitschutz der Prinzengarde. Oh, mein Gott!, dachten Bernhard Brink und Roland Kaiser simultan.

Kaiser ist innerhalb des deutschen Schlagers mehr für die mythischen Urgründe zuständig. Es war schon eine große Zeit, als Anfang der 80er Jahre die Fünfjährigen in jedem Sandkasten sangen: „Santa Maria / Insel, die aus Träumen geboren / Ich hab’ meine Sinne verloren, / in dem Fieber, das wie Feuer brennt.“ Kaiser und Brink fassten ihren Eindruck von der singenden Medizinischen Angestellten ungefähr so zusammen: Es wäre besser, für Andrea und den deutschen Schlager gleichermaßen, wenn sie die Sprechzimmertür ganz fest hinter sich zumachte, und zwar von innen. Und nie wieder in singender Absicht aus Krefeld herauskommen!

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"Die sexuelle Ökonomie des unteren Mittelstandes"

Hat sie dann aber doch getan, mit völlig unvorhersehbaren Ergebnissen: Im Oktober 2001 veröffentlichte Andrea Berg ihr Best-of. Kein Album hielt sich jemals länger in den deutschen Charts. 346 Wochen. Die Beatles schafften 297, Pink Floyd 312. Sie hat mehr als 13 Millionen CDs verkauft, was auch am Soundtrack des Sandkastens nicht spurlos vorübergegangen ist: „Du hast mich tausendmal belogen / Du hast mich tausendmal verletzt ...“. Radikale frühkindliche Desillusionierung. Zu vermuten ist, dass diese Frau keinen ganz unerheblichen Einfluss besitzt auf Herz und Hirn der Bevölkerung.

Der Kulturkritiker Georg Seeßlen hat diesen Umstand einmal so formuliert: „So begleitete sie – Andrea Berg – die sexuelle Ökonomie des unteren Mittelstands in Deutschland durch die Krisen.“ Schon klar, den Satz muss man zweimal lesen. Denn das frühere Krefelder Funkenmariechen begleitet offenbar nicht den unteren Mittelstand, sondern nur dessen sexuelle Ökonomie. Unfassbar.

An diesem Wochenende spielt Andrea Berg gleich zweimal hintereinander in der Berliner Mercedes-Benz Arena. Das ergäbe dann 34.000 verkaufte Karten. Wer sich zum unteren Mittelstand zählt und sicher ist, über so etwas wie eine sexuelle Ökonomie zu verfügen, die Begleitung braucht, weiß, was er vorhat. Oder er lässt sich das, sicher ist sicher, noch einmal vom Kulturkritiker erläutern: „Andrea Berg konstruiert die sexuelle Ökonomie des unteren Mittelstandes in den Zeiten des Finanzkapitalismus.“ Wahnsinn. Wie genau macht sie das? Wer soll das erklären können, wenn nicht Andrea Berg selbst?

Gewöhnliche Dichter würden sich für solche Einfälle bestrafen

Sie meidet die Talkshows, gibt nur selten, eher gar keine Interviews, nur manchmal macht sie eine Ausnahme. Ihren Tourauftakt spielte sie soeben zu Hause, in Krefeld. Es war das erste Mal, dass sie ihre Heimatstadt mit einer wirklich großen Show aufsuchte. Nach so vielen Jahren, das allererste Mal. Die perfekte Gelegenheit für eine Disputation über Seeßlens Thesen.

„Seelenbeben“ heißt ihr neues Album, das genau das Gleiche tat wie fast all seine Vorgänger. Es nahm nicht einmal Anlauf, um sich sofort mit größtmöglicher Gelassenheit auf den vorderen Plätzen der Charts niederzulassen, als sei es für immer. „Seelenbeben“. Gewöhnliche Dichter würden sich wohl bestrafen, wenn ihnen ein solches Wort einfiele. Es sind eben gewöhnliche Dichter, Umfaller-Dichter. Andrea Berg bekennt sich zu ihren Einfällen. Man nennt das Authentizität.

Vier Stunden vor Beginn des „Seelenbebens“ stehen die Krefelder schon vor dem Königpalast. Dass zwischen dem König und dem Palast kein „s“ in der Mitte steht, ist Absicht. Der König ist ein Bier. Eine Mehrzweckhalle, ziemlich groß, gegenüber befindet sich das Eisstadion. Dreieinhalb Stunden vor Beginn sind die Beleuchter und Videoanimateure vollzählig versammelt. Auf der Bühne flegelt ein Drache. Vom Kopf bis zum Schwanz ist er 35 Meter lang, er kann atmen , beherrscht sogar den Lidschlag. Der Drache ist Andrea Bergs Catwalk. Natürlich speit er Feuer. Der deutsche Schlager ist ohne Pyrotechnik gar nicht mehr vorstellbar. Ist der feuerspeiende Drache gar Andrea Bergs Antwort auf Helene Fischer, die sich vorzugsweise Flammenwerfer an die Arme montieren lässt? Mal fragen, nachher.

Kritiker verbrennen sich nie

Der Rücken des riesigen Tieres ist ihr Catwalk. Wem immer die 50-Jährige von ihrer neuen Bühnenshow berichtete, der fragte: „Spinnst du?“
Der Rücken des riesigen Tieres ist ihr Catwalk. Wem immer die 50-Jährige von ihrer neuen Bühnenshow berichtete, der fragte: „Spinnst du?“

© Sandra Ludewig

Das Verhältnis zwischen dem Drachen da vorn und dem früheren Funkenmariechen ist allerdings nicht ohne Komplikationen. Im Juli war die Generalprobe mit Publikum in Wetzlar. Beim ersten Lied stand Andrea Berg auf dem Kopf des Drachens, beim zweiten lief sie an ihm vorbei und – fing Feuer.

Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Es war erst der Anfang des Konzerts, sie sang noch zweieinhalb Stunden weiter mit diesen Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Wagen wir eine Vermutung: Seeßlen hätte das nicht geschafft. Der Unterschied zwischen einem Kritiker und einem Künstler ist wohl: Kritiker verbrennen sich nie. Eins ist klar, auf diese Frau zu warten, lohnt sich!

Der Interview-Raum ist eine verlassene Künstlergarderobe. Fensterlos, schwarze Ledersitzgruppe, künstlicher Bambus, zwei verbogene Drahtbügel an einem Alu-Garderobenständer und Deckenfluter. Es gibt eigentlich keine ästhetisch tolerierbaren Deckenfluter. Das perfekte Interieur für einen Suizid vor der Vorstellung. Andrea Berg verspätet sich, die Fotos brauchen länger.

Also noch einmal den Kulturkritiker lesen: Andrea Berg, das ist, wenn „ein weibliches, mehr oder minder lyrisches Ich ... seine Ansprüche an ein männliches, ganz und gar nicht lyrisches Du formuliert. Das männliche Gegenüber tendiert offensichtlich zur Untreue ... Es scheint sich weder sexuell noch sozial um einen Traummann zu handeln, und doch will sich dieses weibliche Ich ihm unterwerfen.“ Ah ja. Der Kulturkritiker outet Andrea Berg als „radikal antifeministisches Projekt“. Doch ihre Schuld reicht viel weiter: Andrea Berg, das sei außerdem „emotionaler Opportunismus“ sowie angewandter „Merkelismus“. Wir haben viel vor.

"Ich habe auf dem Eis meine Kindheit verbracht"

Von nebenan dringt ein vielstimmiges Jaaaa! herüber. Das sind die Krefelder Drachenkinder, die nachher mit auf die Bühne dürfen, Drachenkinderanimation. Zu denen muss Andrea Berg auch noch.

Und dann ist sie da. Kariertes Hemd, Freizeithose, Turnschuhe, 50 Jahre alt. Das „radikal antifeministische Projekt“ sieht aus, als käme es gerade aus dem Garten, vom Äpfelpflücken oder Fallobst sammeln. Ihr Gesicht wirkt seltsam anders als auf den Fotos, viel weicher. Sie lässt sich auf das Selbstmördersofa fallen, als habe sie eine schwere Arbeit hinter sich und nicht erst vor sich. Noch zweieinhalb Stunden bis zum Auftritt.

„Es ist so bewegend, ich habe gerade einen alten Kollegen von meinem Papa getroffen“, beginnt sie und krempelt die karierten Ärmel auf. Andrea Bergs Vater war bei der Krefelder Feuerwehr; die hat sie jetzt auch zum Königpalast gebracht, wo die vollzählige Prinzengarde das Funkenmariechen in Reih und Glied empfing.

„Und gestern war ich gegenüber im Eisstadion, auf dem Eis habe ich eigentlich meine Kindheit verbracht“, fährt sie im Modus leichter Entrückung fort, „ich stand auf meinen alten Schlittschuhen, erkannte den alten Geruch in der Garderobe wieder, als wäre es gestern gewesen. Aber das ist 30 Jahre her!“

"Da qualmt doch was! Da riecht doch was!"

Es gibt nichts Schockierenderes als die Zeit. Und wir sind mittendrin. Das wäre die ideale Gelegenheit, um über Edmund Husserls Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins zu reden, aber dann kommen wir nicht mehr zu Seeßlen. Außerdem gehört es sich, nach dem Heilungsprozess zu fragen, schließlich muss sie gleich wieder draußen am Drachen vorbei. Ja, bemerkt habe sie das Feuer schon: „Da qualmt doch was! Da riecht doch was!“ Die entsetzten Augen ihrer Tänzer habe sie auch gesehen, doch sie konnte sich nicht darum kümmern, schließlich hatte sie was zu singen: „... mit brennenden Flügeln bis zur Sonne hinauf“.

Jetzt gehe es schon wieder, versichert sie und fügt hinzu: „Es war ein Glücksfall, als Katastrophe verkleidet, denn es hätte viel schlimmer kommen können.“ Was für ein Satz! Welche Tiefe in einem ganz einfachen Satz. Das ist Anti-Seeßlen.

Aber ein Glücksdrache ist ihr Drache nun nicht gerade, um das Mindeste zu sagen? Die Sängerin besieht die Fragestellerin mit unverhohlener Skepsis. An der Tür sitzt ein dicker Mann im Outfit des Sofas, der so tut, als wäre er gar nicht da, wahrscheinlich ist das der Bodyguard.

Andrea Berg hält kurz inne, dann schlägt sie eine Neudefinition vor: Der Drache sei auch nicht eigentlich ein Drache, eher ein Feuervogel. Also ein Phönix, der sich immer wieder aus der eigenen Asche erhebt? Genau das, bestätigt die Sängerin. Was für eine unverhoffte Perspektive. Vielleicht die einzig angemessene für die Frau ab 50.

Bohlen schickt die Noten

Drachenreiterin. Bei der Probe fing ihr Kostüm Feuer. Sie sang mit Verbrennungen weiter.
Drachenreiterin. Bei der Probe fing ihr Kostüm Feuer. Sie sang mit Verbrennungen weiter.

© imago/Stephan Wallocha

Aber sie spricht schon weiter, vom Feuervogel als Beschützer, als Gefährte, und übrigens heiße er Spinnst-Du.

Spinnst du?

Ja, natürlich, erklärt Andrea Berg und scheint zu vergessen, dass sie an diesem Abend noch etwas vorhat: „Wenn ich sage: Ich wünsch mir einen Glücksdrachen, mit dem kann ich fliegen, sein Herz schlägt wie meins, sagen die Leute: Spinnst du?“

Als sie ihrem Mann zum ersten Mal die Bühne der neuen Show erklärte, ein begehbarer Drachen, und sie sei nicht sein Bezwinger, sondern eher, nun ja, seine Liebhaberin, weshalb da eine enorme erotische Energie entstehe zwischen ihnen, da hat Ulrich Ferber, gelernter Bäcker, Inhaber des Erlebnishotels „Sonnenhof“ und Fußballprofi-Berater, seine Frau lange angesehen und dann gefragt: Spinnst du? Würden ihm Spieler wie Mario Gomez oder Joshua Kimmich sonst vertrauen?

Ein Hit ist ein Stück Musik, das nicht zu hören kaum einem gelingt. Auch für „Ich werde lächeln, wenn Du gehst“ hat Dieter Bohlen die Noten gemacht.

Eigentlich war das Lied schon fertig, als die kamen, sagt Andrea Berg. Seit 2010 schreibt Bohlen für sie, damit war die 17-jährige Zusammenarbeit zwischen ihr und ihrem Entdecker, dem Musikproduzenten Eugen Römer, zu Ende. Normalerweise läuft das so: Bohlen schickt ein paar Noten, und Andrea Berg schaut in den Tiefen ihres poetischen Bewusstseins nach, ob ihr dazu etwas einfällt. Besonders gut eignen sich dafür Autofahrten, Schreibtische überhaupt nicht. Die Zeile „Ich werde lächeln, wenn Du gehst“, hatte sie schon lange in Reserve, und hier endlich war die Melodie dazu. Die Letzten werden die Ersten sein.

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Liebe ist emotionaler Merkelismus

Und nicht nur das. Es handele sich außerdem um die Fortsetzung von „Du hast mich tausendmal belogen ...“, um die Fassung der Reife. „Du hast mich tausendmal belogen ...“ ist jetzt fast 20 Jahre alt, sagt Andrea Berg, das schenken sich Paare inzwischen zur Goldenen Hochzeit. Ja, Sie lachen, fährt die vermeintliche Inkarnation des Antifeminismus fort, aber die Schlusszeile lautet doch: „Ich würd’ es wieder tun / mit dir / heute Nacht“.

Genau das ist der Punkt der Eignung für Jubiläen obigen Typs. Genau das ist der Punkt, den Feministen und Kulturkritiker ganz und gar unverzeihlich finden. Ist die Liebe nicht pure Regression? Ist sie. Und emotionaler Merkelismus obendrein? Emotionaler Merkelismus ist, wenn man sagt: Es gibt keine Alternative! WEITERMACHEN!

Und eben das WEITERMACHEN! fehlt jetzt. Kein Oh-bitte-verlass-mich-nicht-! mehr, nein, der Typ ist weg, und das ist gut so. „Ich glaube, dass die Frauen heute anders sind“, ergänzt Andrea Berg, und sie sei es inzwischen auch. Dann kommen wir auf den Unterschied zwischen einem Liebes- und einem Ehelied, und schließlich, denn man muss immer an die Zukunft denken, auf die Liebe in den Zeiten der Demenz: „Wenn mir die Worte fehlen / Du wirst mich verstehen.“

Aber was macht sie so sicher? Sie sitzt da, als hätte sie alle Zeit der Welt, alle Ruhe der Welt. Müsste sie nicht noch einmal prüfen, ob ihr die Texte noch einfallen, vollzählig? Sollte sie sich nicht überlegen, was sie den Krefeldern gleich sagen will? Und sich vielleicht – umziehen?

Volker, bist du das?

Die Halle füllt sich. So sieht also die untere Mittelschicht aus. Oder ist sie schon unterwandert von der oberen Unterschicht sowie der unteren Oberschicht? Der Mann auf dem Nebenplatz zum Beispiel. Typus leicht degradierter Intellektueller mit Neigung zur Verinnerlichung, etwas deplatziert. Georg Seeßlen?

Außerdem ist er allein, das fällt auf, die meisten sind in Gruppen oder mindestens zu zweit gekommen. Als die Musik beginnt, fasst er sich an die Ohren: „Oh, das ist aber laut.“ Beim Anblick des Drachens bricht der Saal in ein Raunen der Faszination aus, Andrea Berg steht auf dem Drachenkopf, über der verbrannten Schulter trägt sie Glitzergaze. Die Frau, die die Beatles und Pink Floyd überflügelte, hält den Saal sofort in der Hand, dirigiert ihn mit dem kleinen Finger, und er singt mit.

Das liegt natürlich auch am Rhythmus, der ist gewöhnlich etwas angreifend, aber es ist nun mal der unseres Herzschlags, da kann man nichts machen. Ewige Liebe? Die Krefelder und die Krefelderin feiern gemeinsam ein Hochamt des Verrats: „Du kannst ja nicht mal richtig lügen ...“ oder „Ich schieß Dich auf den Mond und unsere Träume hinterher“. Das Liebesprekariat hält seine Handys im Taschenlampenmodus nach oben. Für seinen Sternenhimmel ist jeder selbst verantwortlich.

Und dann erklärt das einstige Funkenmariechen, dass es gleich gegenüber, hinter dem Werner-Rittberger-Eisstadion, vor nunmehr 35 Jahren seinen ersten Kuss bekam: „Ich weiß auch noch, wie der hieß!“ Gespannte Stille. „Doch es gibt bestimmt noch mehr Krefelder, die heute 50 sind und Volker heißen.“

Lachen. Der Mann auf dem Nebenplatz lacht nicht. Volker?

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