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Buch schreiben: Handarbeit: Wie Autoren tippen und notieren

Jedes Buch beginnt mit einem Gedanken, bloß wie hält man ihn fest? Wir haben nachgestellt, mit welcher Technik Autoren am liebsten schreiben.

Karen Duve

Ich schreibe mit fünf Fingern und gucke dabei ab und zu mal auf den Bildschirm. Und immer mit Hund Bauzi zur Linken.

Jüngstes Werk: Fräulein Nettes kurzer Sommer

Karen Duve.
Karen Duve.

© Kerstin Ahlrichs

Uwe Timm

Mit der Hand schreibe ich zunächst in Kladden, sammle Notizen, einzelne Sätze. Die innere Stimme kommt weit „körperlicher“ durch den Kugelschreiber oder Bleistift auf das Papier. Danach beginnt die Schreibarbeit, ein bewährtes Sechsfingersystem am PC. Ich schreibe viel um und um, lasse gern mit der Delete-Taste Textstellen ins Nirwana verschwinden. So geht es langsam voran.

Uwe Timm.
Uwe Timm.

© Gunter Glücklich

Jüngstes Werk: Ikarien

Adriana Altaras

Ich habe diesen schönen alten Füller geschenkt bekommen. Zwar sind die Finger nach dem Schreiben voller Tinte, aber überraschende, unzensierte Gedanken stehen in meinem Notizbuch, kleine Zeichnungen. Ich brauche nur noch ein paar Monate zu tippen.

Adriana Altaras.
Adriana Altaras.

© Gene Glover

Jüngstes Werk: Die jüdische Souffleuse

Thomas Glavinic

Seit 1991 schreibe ich auf einer Olivetti Lettera, die älter ist als ich. Sie lässt nicht viel Platz für Fehler, denn eine Korrekturtaste gibt es nicht. Wodurch das Streben nach Genauigkeit in meiner Arbeit von Anfang an existenziell war: Ich muss mir jeden Satz wirklich gut überlegen, denn wenn einer oder mehrere Sätze danebengehen, kann der ganze Text aus den Fugen geraten.

Thomas Glavinic.
Thomas Glavinic.

© Gaby Gerster

Jüngstes Werk: Der Jonas-Komplex

Tijan Sila

Etwa die Hälfte des Textes halte ich handschriftlich in billigen Heften aus der Ramschkiste von TK Maxx fest. Die andere Hälfte entsteht, wenn ich die Manuskripte abtippe. Das geschieht alle zwei Tage. Ich tippe blind mit Zeigefingern und Daumen – für die Y-Zeile und die Space-Taste.

Tijan Sila.
Tijan Sila.

© Mirian Stanke

Jüngstes Werk: Die Fahne der Wünsche

Mariana Leky

Notizen schreibe ich in ein großes, hoffnungsvoll auf dem Schreibtisch liegendes Buch. Alles andere verfasse ich am Computer, tatsächlich im Zweifingersystem, das aber flott und blind. Und angeblich sehr laut: Immer wieder kommt es zu Beschwerden aus dem Nebenzimmer.

Mariana Leky.
Mariana Leky.

© Franziska Hauser

Jüngstes Werk: Was man von hier aus sehen kann

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