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Eine Leiche wird von einem Boot der Feuerwehr Hamburg auf einen Steg im Hafen getragen.

© dpa

Update

Schicksal von Liam Colgan offenbar geklärt: Wasserleiche in Hamburger Hafencity entdeckt

Bei einer in der Hamburger Hafencity geborgenen Leiche handelt es sich wahrscheinlich um einen vermissten Schotten. Der 29-Jährige war seit einem Junggesellenabschied auf der Reeperbahn verschwunden.

Zweieinhalb Monate nach dem Verschwinden eines schottischen Touristen in Hamburg scheint dessen Schicksal geklärt: Bei einer am Montagmorgen in der Elbe in der Hamburger Hafencity gefundenen Leiche handele es sich um den 29-jährigen Postboten aus dem schottischen Inverness, bestätigte die britische Opferhilfsorganisation Lucie Blackman Trust, die die Familie vertritt. Sie berief sich auf bei der Leiche gefundene Ausweisdokumente und Kleidungsstücke.

Die Hamburger Polizei wollte die Identität des Toten zunächst nicht bestätigen, sprach aber von ersten Erkenntnissen, die darauf hindeuteten, dass es sich tatsächlich um den vermissten Schotten handele. Der Polizeisprecher bestätigte, dass Kontakt mit der Familie aufgenommen worden sei. Endgültige Klarheit müsse die Untersuchung des Leichnams bringen, der zur Obduktion ins Institut für Rechtsmedizin gebracht worden sei. Wann das Ergebnis vorliege, könne noch nicht gesagt werden.

Colgan war nach Junggesellenabschied verschwunden

Der 29-Jährige war in der Nacht auf den 10. Februar nach einem Junggesellenabschied im Amüsierviertel St. Pauli verschwunden, letztmalig wurde er stark betrunken beim Verlassen eines Lokals nahe der Reeperbahn gesehen. Die Polizei suchte öffentlich nach ihm, seine Familie startete ebenfalls eine großangelegte Suche.

Bei den Kleidungsstücken, die bei der Leiche aus der Elbe gefunden worden seien, handele es sich um jene, die der 29-Jährige in der Nacht seines Verschwindens getragen habe. In der Jacke sei zudem Colgans Führerschein gefunden worden, hieß es auf der Internetseite des Lucie Blackman Trusts.

An der Suche beteiligten sich Tausende Menschen

Der Fall habe eine „erstaunliche“ öffentliche Unterstützung erfahren, schrieb Trust-Chef Matthew Searle. „An der Suche haben sich Tausende Menschen - Deutsche und Briten - beteiligt.“ Angesichts des großen Interesses bat Searle um Rücksicht auf die Familie, die sich vorerst nicht zum Fund der Leiche äußern wolle.

Die Angehörigen verteilten 300.000 Hinweisflyer, richteten eine spezielle Seite im sozialen Netzwerk Facebook ein und reisten mehrfach nach Hamburg, um gemeinsam mit Freiwilligen Spuren nachzugehen. Unter anderem befragten sie nach eigenen Angaben auch Menschen in Obdachlosenunterkünften, um eventuelle Hinweise zu erhalten.

Nach Angaben der Beamten entdeckte ein Zeuge die Leiche am Montagmorgen in einem Hafenbecken in der Hafen-City und rief die Polizei. Feuerwehrleute bargen sie aus dem Wasser. Danach kam der Tote in die Rechtsmedizin. Dort sollte bei einer Obduktion auch die Todesursache geprüft werden. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es. Es gabe Kontakt zur Familie des Gesuchten. (AFP/dpa)

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