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Eine Impfung im kongolesischen Dorf Mangina.

© REUTERS/Olivia Acland/File Photo

Kongo: Mehr als 200 Menschen an Ebola gestorben

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind seit August fast 300 Menschen an Ebola erkrankt. Impfmaßnahmen werden durch einen bewaffneten Konflikt gestört.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der Ebola-Toten auf mehr als 200 gestiegen. Seit August seien 291 Ebola-Fälle bestätigt und 201 Todesfälle gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Kinshasa am Samstag mit. Rund die Hälfte der Fälle wurden demnach in der 800.000-Einwohner-Stadt Beni in der Unruheprovinz Nord-Kivu an der Grenze zu Uganda registriert. Mehr als 28.000 Menschen seien laut Ministerium gegen die Krankheit geimpft worden.

Die UNO hatte die bewaffneten Gruppen in der Region am Freitag aufgefordert, die Bekämpfung der hoch ansteckenden Virus-Krankheit nicht zu behindern. Nach Angaben von Gesundheitsminister Oly Ilunga gibt es immer wieder Drohungen, Angriffe und Entführungen, bei denen schon zwei Helfer getötet worden seien.

Das Hilfswerk „Action Medeor“ forderte von der Weltgemeinschaft mehr Anstrengungen, um den Zugang zu Gesundheitsvorsorge für Arme sicherzustellen. Zu einem Treffen der Weltgesundheitsorganisation WHO am Donnerstag und Freitag in Kasachstan erklärte Bernd Pastors, Vorstandssprecher des Hilfswerks: „Obwohl die Weltgemeinschaft große Fortschritte erreicht hat, beobachten wir jetzt, wie sich der Zugang zu Gesundheitsversorgung für die ärmere Bevölkerung zunehmend verschlechtert.“

Vor 40 Jahren hätten mehr als 100 WHO-Mitgliedstaaten die Erklärung, dass Gesundheit ein Menschenrecht sei, unterzeichnet, erklärte „Action Medeor“. Weltweit stürben aber noch Millionen arme Menschen an Krankheiten, die leicht zu behandeln wären. In weiten Teilen der Erde mangele es an Gesundheitspersonal, an Krankenhäusern und Medikamenten.

Die verheerende Ebola-Epidemie in Westafrika vor rund fünf Jahren zeige, dass nicht der Kampf gegen einzelne Krankheiten wie Aids oder Malaria allein sinnvoll sei, betonte Pastors. Nur ein funktionierendes und gut ausgestattetes Gesundheitssystem könne die Menschen schützen. Eine gute Basisgesundheitsversorgung, zu der auch Impfungen und Behandlung von Fehlernährungen gehörten, könne Todesfälle von Kindern wesentlich reduzieren und gleichzeitig gerechtere Gesundheitsbedingungen für alle Menschen schaffen.

Ende 2013 hatte eine verheerende Ebola-Epidemie mehrere westafrikanische Staaten heimgesucht. In den folgenden Monaten starben in Guinea, Sierra Leone und Liberia rund 11.300 Menschen an dem Virus. In der Demokratischen Republik Kongo ist es bereits der zehnte Ausbruch, seit die Krankheit in dem Land 1976 erstmals entdeckt wurde.

Ebola ist eine oft tödlich verlaufende Virus-Krankheit. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. (AFP, dpa, epd)

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