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Der deutsche Astronaut Alexander Gerst schwebt in die Internationale Raumstation (ISS).

© dpa/European Space Agency

Update

Internationale Raumstation: Astronaut Alexander Gerst schwebt in die ISS

Der deutsche Astronaut hat nach zweitägigen Raketenflug die Raumstation ISS erreicht. Nun wartet ein strammes Programm auf Astro-Alex. Im Herbst übernimmt er das Kommando.

Nach zwei Tagen Flug in einem engen Raumschiff ist der deutsche Astronaut Alexander Gerst an der Internationalen Raumstation (ISS) angekommen. Das Raumschiff „Sojus MS-09“ dockte am Freitag über dem östlichen China am russischen ISS-Modul „Rasswet“ (Morgendämmerung) an. Das Manöver lief automatisch ab. Nach einem Druckausgleich sollte die Verbindungsluke zwischen der Station und der Sojus rund zwei Stunden später geöffnet werden und für Gerst und seine Crew-Kollegen den Weg frei machen in ihr neues Zuhause in der Schwerelosigkeit.

In einer Live-Übertragung haben Gerst und seine beiden Crew-Kollegen nach der Ankunft auf der ISS mit ihren Familien und Freunden geplauscht. Der Start sei „fantastisch“ gewesen, sagte Gerst. Auch der zweitägige Flug in der engen Sojus-Kapsel sei weniger anstrengend gewesen als gedacht - weil es mit den beiden anderen in der Kapsel „schön gemütlich“ war. „Ich hab erstaunlich gut geschlafen.“

Gerst war am Mittwoch mit dem russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und der US-Astronautin Serena Auñón-Chancellor vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS gestartet. Zahlreiche Fans von „Astro-Alex“ hatten bei Liveübertragungen in Deutschland mitgefiebert. Er soll bis Dezember bleiben, im Herbst darf er als erster Deutscher das Kommando auf der Raumstation übernehmen.

Der Flug zum Weltraumlabor dauerte planmäßig zwei Tage. Dort erwarteten sie die US-Astronauten Andrew Feustel und Richard Arnold sowie der Kosmonaut Oleg Artjemjew.

Der erste Tag auf der ISS hat traditionell bereits ein strammes Programm. Nach der Ankunft stehen Sicherheitsbriefing und Körperpflege an. „Da werde ich mich sehr drauf freuen nach zwei Tagen in der Sojus“, hatte Gerst vor seinem Abschied noch in Baikonur gesagt. Auch Zeit, um sich mit ihren Schlafsäcken häuslich einzurichten, sei eingeplant. „Wir bringen sie in unsere Räume und machen sie uns ein bisschen schön.“

Gerst will aus dem All twittern

Die Mission „Horizons“ (Horizonte) ist Gersts zweiter Einsatz im Weltraum. 2014 war er bereits für gut ein halbes Jahr im All. Damals hatte er als twitternder „Astro-Alex“ viele Fans in Deutschland gewonnen. Der 42-jährige Geophysiker aus Baden-Württemberg versteht es als Teil seiner Pflichten, die Öffentlichkeit an seinen Erfahrungen und Entdeckungen im Kosmos teilhaben zu lassen. Die Europäische Weltraumorganisation Esa schätzt ihren Astronauten als Botschafter für die bemannte Raumfahrt.

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Gerst hat angekündigt, auch diesmal wieder twittern zu wollen. Seine beliebten Nachrichten in den sozialen Netzwerken entstehen übrigens so: Wenn er etwas Interessantes sehe, mache er Fotos und notiere seine Gedanken dazu, schilderte Gerst. „Technisch gehen wir natürlich nicht ins Internet und laden jedes Mal selbst Sachen bei Twitter, Instagram oder Facebook hoch, denn wir müssen arbeiten.“ Vielmehr schaue er sich abends seine Bilder und Notizen an. „Das schicke ich in einer Email an mein Team, und die stellen das ein.“

In den kommenden Tagen kann sich Gerst gleich auf seine ersten Experimente stürzen. Rund 300 stehen auf der Agenda, davon 41 Versuche des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Doch schon kommende Woche muss sein ursprünglicher Plan angepasst werden, denn ein Außeneinsatz seiner US-Kollegen Arnold und Feustel ist für Donnerstag angesetzt. Gerst solle die beiden von innen unterstützen, sagte Volker Schmid, „Horizons“-Leiter beim DLR, der Deutschen Presse-Agentur. „Dafür mussten wir ein Experiment verschieben.“ (dpa)

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