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Bei einer Messerattacke wurden am Sonntag in Paris sieben Menschen verletzt

© AFP

Update

In der Nähe von Kinos: Sieben Verletzte nach Messerattacke in Paris

Bei einem Angriff werden in Paris sieben Menschen verletzt - einige schweben in Lebensgefahr. Ermittler gehen nicht von einem terroristischen Hintergrund aus.

Ein mit einem Messer bewaffneter Mann hat in Paris mehrere Passanten angegriffen und dabei sieben Menschen verletzt. Vier von ihnen erlitten dabei am Sonntagabend schwere Verletzungen, zudem stand ein Zeuge unter Schock. Aus Ermittlerkreisen wurde der Deutschen Presse-Agentur am Montag bestätigt, dass der Täter nach ersten Erkenntnissen wohl Afghane sei. Er sei mit einem Messer und einer Eisenstange bewaffnet gewesen und habe ihm unbekannte Menschen auf der Straße angegriffen. Es deute bislang nichts auf ein terroristisches Motiv hin.

Nach Angaben der Zeitung „Le Parisien“ spielte die Attacke sich bei einem Kanal im Nordosten der Metropole ab. Der Mann soll dort am späten Sonntagabend in der Nähe eines Kinos zunächst auf drei Personen eingestochen haben. Männer, die in der Nähe Boule spielten, hätten versucht, ihn zu stoppen, berichtete die Zeitung weiter. Einer von ihnen warf demnach eine Kugel auf den Angreifer, die ihn zwar traf, aber nicht außer Gefecht setzte. Daraufhin habe der Täter seinen Weg in eine Nebenstraße fortgesetzt und weitere Passanten angegriffen.

Die Polizei nahm den Messerstecher schließlich fest. Über die Hintergründe der Tat lagen zunächst keine Informationen vor. Die Kriminalpolizei ermittelt nach Angaben aus Justizkreisen wegen versuchten Totschlags. Der Tatort liegt beim Bassin de la Villette - ein Kanalbecken, an dem sich gerade im Sommer abends oft viele Menschen treffe.

Laut Medienberichten waren unter den Verletzten auch zwei Touristen aus Großbritannien. Das britische Außenministerium erklärte, es untersuche den Vorfall und stehe in engem Kontakt mit den französischen Behörden.

In jüngerer Zeit hatten in Frankreich mehrfach Messerattacken für Schlagzeilen gesorgt. Im August hatte ein 36-Jähriger im Umland von Paris seine Mutter und seine Schwester umgebracht und einen weiteren Menschen schwer verletzt. Die Polizei erschoss den Täter, der laut den Behörden psychische Probleme hatte. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Gewalttat für sich, die französischen Ermittler gingen jedoch nicht von einem terroristischen Motiv aus.

Anders lagen die Dinge bei einer Messerattacke im Zentrum von Paris, wo ein Mann im Mai einen Menschen getötet und vier weitere verletzt hatte, bevor die Polizei ihn erschoss. Der IS hatte auch diese Tat für sich beansprucht, Anti-Terror-Experten übernahmen den Fall.

(dpa)

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