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Kühler Schatten. Eine Frau sitzt am 02.07.2015 mit einem Bikini im Retro-Stil auf einer ins Wasser ragenden Weide.

© dpa

Hitze: 40 Grad in Deutschland

An diesem Wochenende erlebt Deutschland ähnliche Temperaturen wie Neu-Delhi und Kairo Bis zu 40 Grad Celsius bilden eine Belastung für Gesundheit, Wasserversorgung – und die Bahn.

Am heutigen Samstag werden alle, die sonst den Sommer so lieben, möglicherweise in eine Beziehungskrise geraten. Denn Sonnenschein und Temperaturen können an diesem Wochenende durchaus unangenehm werden. Eine Hitzewelle zieht über Deutschland, in Berlin kann man sich auf Temperaturen über 35Grad einstellen, in Südwestdeutschland können sogar 40 Grad erreicht werden. Allerdings sitzen die Deutschen nicht alleine in der Hitze – in Madrid und Neu-Delhi werden 41 Grad vorhergesagt.

Das sind zwar immer noch nicht die 46 Grad von Abu Dhabi, aber immerhin übertrumpft Südwestdeutschland womöglich den israelischen Kurort Eilat am Roten Meer, wo „nur“ 39 Grad vorhergesagt werden. Berlin wird klimatisch wohl bei Kairo liegen, in der ägyptischen Hauptstadt werden ebenfalls 35 Grad vorausgesagt. Brasilianer dürften hingegen fast neidvoll nach Deutschland blicken, für Rio de Janeiro und die Copacabana sind im brasilianischen Winter 27 Grad vorausgesagt – und starker Regen.

Deutschland stöhnt

Bereits am Freitag stöhnte ganz Deutschland über die auch im Sommer ungewöhnliche Hitze. Das extreme Wetter macht Mensch und Natur zunehmend zu schaffen. An der Uniklinik Mainz zum Beispiel wird befürchtet, dass mit jedem weiteren Hitzetag mehr Menschen in die Notaufnahme eingeliefert werden. Mit akuten Kreislaufproblemen kämpften vor allem alte Menschen. Am Donnerstag versorgte die Klinik schon fünf Notfälle, darunter einen völlig ausgetrockneten Mann, der zeitweise auf der Intensivstation behandelt werden musste. Laut einer Studie steigt nach dem dritten Tag einer Hitzewelle die Zahl der Menschen, die in der Notaufnahme medizinisch betreut werden müssten.

In einigen Regionen droht sogar Wasserknappheit. Nach einem Versorgungsengpass wegen Hitze und Trockenheit hat der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) die Verbraucher aufgefordert, Leitungswasser sparsam zu verwenden. Bereichsleiter Axel Frerichs sprach von einer außergewöhnlichen Lage. „Derzeit wird besonders in den Spitzenzeiten, also morgens und abends, ein Vielfaches des normalen Tagesbedarfs verbraucht.“

Bei etwa einem Dutzend Intercitys auf der Linie Berlin-Amsterdam hatten die Klimaanlagen am Donnerstag ihre Arbeit eingestellt. Mehrere Hundert Fahrgäste mussten deshalb in Osnabrück umsteigen und mit anderen Zügen weiterfahren. Dort wurden nach Angaben der Deutschen Bahn für den Notfall mehrere Busse stationiert. In Duisburg und Düsseldorf wurden zwei Regionalzüge aus dem Verkehr gezogen. Gestrandeten Fahrgäste konnten einen Ersatzzug nehmen. In den vergangenen Jahren hatte die Bahn immer wieder Probleme mit den Klimaanlagen in ihren Zügen.

Wer sich hingegen abkühlen möchte, sollte gegenwärtig in den afrikanischen Winter in die Subsahara fahren. In Ruanda und Namibia werden kühle 23 Grad erwartet. Etwas weniger kalt, aber immer noch angenehm, wird es in Abuya, Nigeria mit 28 Grad und in Daressalam, Tansania, mit 29 Grad sein. (mit dpa)

A. Belopolsky[A.-S. Harling], A. Triesch

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