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Trump bei seinem Wahlkampf im März 2016.

© Ralph Freso/Getty Images/AFP

Handelskonflikt mit den USA: Zölle gefährden in China produzierte Fahnen für Trump-Wahlkampf

Womöglich muss US-Präsident Donald Trump bei seinen nächsten Wahlkampf-Fahnen umschwenken. Der Produzent aus China will bei neuen Zöllen keine Aufträge mehr annehmen.

US-Präsident Donald Trump lässt in China schon Fahnen für die Kampagne zu seiner Wiederwahl produzieren. Doch genau diese könnten dem Handelsstreit zum Opfer fallen, denn die neuen Zölle der USA treffen auch Flaggen aus der Volksrepublik. Bei einem Preis von einem Dollar pro Stück könnte das Geschäft dann unrentabel werden. Seit März habe die Firma Jiahao Flag im Osten Chinas deshalb bereits 90.000 Banner für den Wahlkampf Trumps produziert, sagte deren Managerin Yao Yuanyuan. Die Menge sei ungewöhnlich groß, was daran liege, dass die Zölle noch nicht griffen und die Preise noch niedrig seien.

Die Firma arbeitete schon im Wahlkampf 2016 für Trump und stellte Banner mit der Aufschrift "Make America Great Again" her. Das neue Motto auf den bereits fertigen Flaggen für 2020 lautet: "Keep America Great!" Sollte Trump seine Haltung gegenüber China weiter verschärfen, könne sie keine weiteren Aufträge annehmen, sagte Yao. "Jeder hat ein partriotisches Herz, aber dies (neue Zölle) würde seiner Wirtschaft nicht helfen."

Die US-Regierung hat Strafzölle gegen chinesische Produkte im Umfang von 34 Milliarden Dollar verhängt. Nachdem China Maßnahmen in derselben Größenordnung ankündigte, antworteten die USA mit weiteren Zöllen im Wert von 200 Milliarden Dollar und droht gar mit Zöllen im Volumen von 500 Milliarden Dollar.

Arbeiterinnen an den Nähmaschinen bei Jiahao äußerten sich indes zur Aussicht auf einen umfassenden Handelskrieg ihres Landes mit den USA gelassen: "Wir sind überhaupt nicht besorgt, weil wir jeden Tag Flaggen für andere Länder produzieren", sagte etwa Sun Lijun. Auch für andere Kundenkreise näht das Unternehmen, zum Beispiel für die Schwulen- und Lesbenbewegung die bekannte Regenbogenfahne. (Reuters)

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