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Königlicher Papa mit Prinzessinentöchtern Leonor (links) und Sofia.

© Casa Real/AFP

Felipes 50. Geburtstag: Ein Lied der Prinzessinnen ist das schönste Geschenk

Der spanische König Felipe VI. ist beliebt, feiert seinen 50. Geburtstag und bleibt bei seinen Wünschen bescheiden.

Er ist der jüngste König Europas. Und er muss wie kein anderer Monarch in Europa um sein Königreich kämpfen. Am heutigen Dienstag wird Spaniens König Felipe VI., verheiratet mit der fünf Jahre jüngeren Journalistin Letizia, 50 Jahre alt. Doch viel Grund zum Feiern hat Felipe, der im Juni 2014 seinem abgetretenen Vater Juan Carlos I. nachfolgte, in diesen Tagen nicht.

Felipe de Borbón y Grecia wurde am 30. Januar 1968 in Madrid geboren. Er ging in Spanien und Kanada zur Schule, durchlief dann eine dreijährige Offiziersausbildung und studierte anschließend Recht, Wirtschaft sowie internationale Politik in Madrid und Washington.

Die erste Hürde seiner Amtszeit nahm Felipe mit Bravour: Er schaffte es, das Ansehen der spanischen Monarchie wieder aufzupolieren. Deren Ruf war unter dem zuletzt wenig beispielhaften Juan Carlos, der über außereheliche Affären und Jagdskandale stolperte, ziemlich abgestürzt.

Mit ihm herrschen Vorbildlichkeit und Transparenz

Er wolle eine „modernisierte Monarchie für eine neue Zeit“, hatte Felipe 2014 bei seinem Amtsantritt gesagt. Seitdem sind Vorbildlichkeit und Transparenz in den Palast eingezogen. Gleich im ersten Amtsjahr kürzte er sein Gehalt, das freilich mit jährlich knapp 240.000 Euro immer noch fürstlich ist. Und er verordnete dem Palast einen Sparkurs. Felipes Leitsatz: „Man muss mit den Füßen fest auf dem Boden stehen und immer wieder mit Demut dazulernen.“

Ein zweites großes Problem hat Felipe noch nicht gelöst: den Unabhängigkeits- Konflikt in Katalonien, an dem sein Königreich zerbrechen könnte. Diese Krise ist zur größten Bewährungsprobe für den königlichen Staatschef geworden, der zugleich oberster Befehlshaber der Streitkräfte ist. Eine Nagelprobe, in welcher der früher so zurückhaltende Felipe bewies, dass er auch Stärke zeigen kann.

Bemerkenswerte Fernsehansprache zu Katalonien

Kurz nach einem Unabhängigkeitsreferendum, das die Separatisten am 1.Oktober gegen das Gesetz und gegen ein Gerichtsverbot durchzogen, hielt Felipe eine Aufsehen erregende Rede. In einer Fernsehansprache beschuldigte er die damalige katalanische Separatisten-Regierung unter Carles Puigdemont der Rebellion. Er warf Puigdemont vor, „systematisch gegen die demokratischen Prinzipien des Rechtsstaates zu verstoßen“. Felipe verlangte, „die verfassungsmäßige Ordnung“ in Katalonien wiederherzustellen. Was umgehend geschah: Spaniens Zentralregierung setzte Puigdemont ab.

Ein dramatischer Moment, der an jene historische Rede erinnerte, mit der Felipes Vater, König Juan Carlos, im Februar des Jahres 1981 einen Putsch des Militärs niederschlug und den aufständischen Einheiten befahl, in die Kasernen zurückzukehren.

Felipes Eingreifen in den Katalonien- Konflikt und seine Verteidigung der Rechtsstaatlichkeit brachte ihm in Spanien überwiegend Beifall ein. Auch wenn Kritiker eine versöhnliche Geste des Königs Richtung Katalonien vermissten. Denn dort ist das Gefühl, von Madrid ignoriert und sogar unterdrückt zu werden, ziemlich weit verbreitet.

Der König ist ein begeisterter Salsa-Tänzer

In der rebellischen Region, in der 16 Prozent der spanischen Bevölkerung leben, und die in zwei politische Lager gespalten ist, hat der König schon länger einen schweren Stand. Bei Besuchen in Katalonien wird er oft mit Pfiffen begrüßt. Und mit Schmährufen wie: „Wir haben keinen König.“

Privat geht es derweil in Felipes Leben recht ruhig zu. Im Mai vor 14 Jahren heiratete er Letizia. Die beiden haben zwei Töchter: Thronerbin Leonor (12) und Sofia (10). Die vier leben im modernen Zarzuela-Palast vor den Toren der spanischen Hauptstadt Madrid. Spaniens König ist ein großer Segelfreund und begeisterter Salsa-Tänzer. Er spricht fließend Französisch und Englisch.

Bisher wurden Einzelheiten über das Familienleben wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Doch nun, zum 50. Geburtstag, veröffentlichte der Hof private Bilder und Videos der Königsfamilie. Man sieht sie zu Hause beim Frühstück, das üblicherweise von Letizia zubereitet wird. Oder im Auto, mit Felipe hinterm Steuer, auf dem Weg zur Schule. Bilder, auf denen Spaniens Royals wie eine ganz normale Familie wirken.

Gefeiert wird bei einem kleine Fest in der Residenz

Offiziell nicht bekanntgegeben wurde, wie Felipe seinen Geburtstag feiern wird. Eine große Party sei jedenfalls nicht geplant. Spaniens wichtigstes Klatschmagazin, die in Sachen Adel gut informierte Zeitschrift „Hola“, schrieb: „Mit Hilfe Letizias wird Felipe in seiner Residenz ein kleines Fest organisieren, zu dem die Familie und seine besten Freunde kommen werden.“ Auch auf große Präsente lege Felipe keinen Wert, verlautete aus seiner Umgebung. Das schönste Geschenk sei, wurde Felipe zitiert, „wenn mir meine Töchter ein Geburtstagslied singen“.

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