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Die "Streetbox" mit "Tocino Beef".

© Promo

Berliner Street-Food-Lokale: Philippinisch in der Potsdamer Straße

Asiatisches Soulfood: Chorizo-Burger, Papaya-Salat und Tocino Beef

Unter den asiatischen Länderküchen fristet die philippinische ein Schattendasein. Warum eigentlich?, fragt man sich nach einem Biss in den Longanisa-Burger mit Chorizo und Spiegelei, nach einer Portion Papaya-Salat oder ein paar Löffeln der angenehm süßen Nachspeise „Ginataan“ aus Tapioka-Perlen, Reis, Jackfruit, Bananen, Süßkartoffeln und Kokosmilch. Das Ganze mag nicht die Raffinesse der japanischen oder chinesischen Küche haben, aber es ist – asiatisches Soulfood.

Bulawan Callanta, der Betreiber des „Ayan“, hofft, die Berliner nachhaltig von der philippinischen Küche überzeugen zu können. Mit ihren spanischen und US-amerikanischen Einflüssen sei sie gut geeignet für den europäischen Gaumen, sagt der 31-Jährige. Callanta wurde auf den Philippinen geboren, Anfang der 90er zog er mit den Eltern nach Deutschland. Sein Lokal hat er vor einem Jahr eröffnet. Noch lieber wäre er mit einem Foodtruck herumgetingelt. Doch das klappte nicht. Als Callanta an der schrammelig-schicken Potsdamer Straße unweit vom Potsdamer Platz das damals leerstehende Lokal sah, dachte er: „Das ist es!“ Auf Filipino: „Ayan!“

"Adobo Pork" ist eine Art Nationalgericht

Streetfood sollte es trotzdem sein, und so bekommt man die Gerichte zum Mitnehmen in kleinen Pappboxen. Eine „Streetbox“ mit Reis, Papaya (gebeizt mit Paprika, Möhren und Zwiebeln) und zwei Snacks kostet 7,50 Euro. Zu den Happen, unter denen man wählen und die man auch einzeln bestellen kann, gehören etwa Tintenfisch, gefüllt mit Tomaten und Schalotten, oder Chicken Wings. Besonders empfehlswert ist „Tocino Beef“, Rindfleisch, das mit Ketchup, Sprite, braunem Zucker und Sojasauce mariniert wurde. Und natürlich „Adobo Pork“: Schweinebauch geschmort in Sojasauce, Essig und Knoblauch. Adobo ist das Nationalgericht des Inselstaats. Ebenfalls gut geschmeckt haben Süßkartoffel-Pommes und Ingwer-Limetten-Tee.

Wer will, kann natürlich auch an Ort und Stelle von Tellern essen. Das kleine Lokal ist gemütlich eingerichtet: Draußen sitzt man auf Bierbänken, drinnen an Tischchen, an der Wand ein Bild, das einen philippinischen Strand zeigt. Da würde das Essen jetzt noch besser schmecken. Hier in der Potsdamer Straße liegt gegenüber nicht das Meer. Sondern bloß der „Golden Dolls“ Stripclub.

Adresse  Potsdamer Straße 69, Tiergarten, Tel. 23 91 36 57
Geöffnet  Täglich 12 bis 23 Uhr

Im Netz  ayan-berlin.de

Interessanter Nachbar  Joseph-Roth-Diele, Potsdamer Straße 75

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