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Mit oder ohne Darm? Currywurst mit Pommes ist der deutsche Fast-Food-Klassiker.

© imago/Rüdiger Wölk

Berliner Currywurst Museum im Imbisstest: Eigentlich müssten sie es hier können

Wie im Imbiss des Deutschen Currywurst Museums die Berliner Spezialität serviert wird: Da dreht sich Herta Heuwer im Grab um.

Sind wir im Spionagemuseum? „Sagen Sie, ist das ein Ofen, in dem Sie die Currywürste warmhalten?“ Die Bedienung stutzt. „Ich bin nicht befugt, darüber Auskunft zu geben.“

Psst, wir sind am Checkpoint Charlie, gleich um die Ecke, da geht es traditionell etwas geheimnisvoller zu. Sogar, wenn es sich bei dem Ofen um einen harmlosen Konvektomat handelt, in dem im Imbiss zum Deutschen Currywurst Museum die Würste gegart werden, bevor sie zum Rösten auf den Grill kommen. Herta Heuwer aus Charlottenburg, die 1949 die Currywurst erfunden hat, hat schließlich auch ein Geheimnis um die Zutaten ihrer Sauce gemacht, und das Rezept dann 1987, nach dem Tod des Gatten, komplett vernichtet.

Was schade ist, besonders für die Würste im Museumsimbiss, denen würde etwas Nachhilfe guttun. „Wer nun am tapfersten kämpft und seine Gegner besieget, dieser wähle sich selbst die Beste der bratenden Würste“, steht in der Odyssee seit 800 v. Chr. Ach, ihr armen Kämpfer. Es gibt hier die normale Currywurst für 2,20 Euro, mal mit, mal ohne Darm, die geflügelte für Muslime und andere Verächter des Schweinefleischs, auch für 2,20 Euro. Und die Veggiewurst, die kostet 2,50 Euro, wohl, weil sie doch eigentlich, neben dem Döner, der natürliche Feind der Currywurst ist.

Die Spezialsauce ist die beste

Dazu gibt es drei Saucen zur Auswahl. Die tomatige, die ist eher fad und bräuchte Herta Heuwer dringend. Die scharfe mit Chili, vor der warnt die geheimnisvolle Bedienung zwar Kinder, man weiß nicht, warum. Und dann gibt es die Spezialsauce, die ist die beste, mit Zwiebeln, Paprika und Barbecuegewürz. Die in Kombination mit der gekräuterten Wurst, okay, man muss dafür nicht gleich etwaige Gegner tapfer besiegen, aber immerhin schmeckt sie nach so etwas wie Currywurst. Man kann alle Varianten auch kombinieren, das kostet zusammen mit einer Schrippe und einem Glas Wasser 4,90 Euro.

Und dann gibt es hier im Imbiss zum originellen und witzigen Museum, in dem man alles, aber auch wirklich alles über die Currywurst im Wandel der Zeit erfährt, also, und dann gibt es hier das sogenannte Berliner Duett für 4,50 Euro. Das ist eine kleingeschnibbelte Wurst im kleinen Pappbecher, dazu ein Glas Prosecco. Currywurst mit Prosecco, da dreht sich Herta Heuwer vermutlich nicht einfach nur im Grabe rum, sie rotiert.

Adresse  Schützenstraße 70, Mitte

Telefon 88718647

Im Netz  currywurstmuseum.com

Geöffnet  tägl. 10-18 Uhr

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