zum Hauptinhalt
Was zuerst nach einem kostbaren Dachbodenfund aussah, entpuppte sich als Schwindel: Das Rätsel um die "Mumie" aus Diepholz ist gelüftet.

© dpa

Dachbodenfund: "Mumie" aus Diepholz entpuppt sich als Plastikskelett

Was zuerst nach einem 2000 Jahre alten Dachbodenfund aussah, entpuppte sich als Schwindel: Das Rätsel um die "Mumie" aus Diepholz ist gelüftet.

Die vermeintliche Mumie aus Diepholz ist nicht 2000 Jahre alt, sondern ein präpariertes Plastikskelett. „Die Mumie ist ausgepackt worden, und man hat relativ schnell gesehen, dass die Inhaltsstoffe nicht altertümlich sind“, sagte der Verdener Staatsanwalt Lutz Gaebel zu einem entsprechenden Bericht der Zeitung „Neue Presse“.

Dass der Fall nicht schon bei einer Computertomographie geklärt wurde, sei darauf zurückzuführen, dass das Plastikskelett wohl mit einer noch unbekannten Substanz besprüht wurde. Rechtsmediziner hatten bei der Untersuchung tatsächlich Knochen entdeckt, konnten laut Gaebel aber nicht erkennen, dass sie aus Plastik waren. Noch Anfang September hatte Gaebel zu dem Fall gesagt: „Nach ersten Untersuchungen gibt es Hinweise, dass die Mumie 2000 Jahre alt ist.“ Der Schädel sei dagegen echt. „Es handelt sich vermutlich um einen Präparationsschädel, der zu medizinischen Ausbildungszwecken genutzt wird“, sagte der Staatsanwalt. Der Schädel solle noch weiter untersucht werden, ansonsten sei der Fall für die Ermittler nun abgeschlossen. Bei einer in dem Kopf steckenden Pfeilspitze handele es sich um ein Kinderspielzeug.

Ein zehnjähriger Junge hatte den Sarkophag mit der vermeintlichen Mumie Anfang August auf dem Dachboden der Großeltern in Diepholz entdeckt. Der Großvater des Jungen war in den 50er Jahren in Nordafrika und hatte einige Sachen von seinen Reisen mitgebracht. Jahrzehntelang lagerten sie auf dem Dachboden. (dpa)

Zur Startseite