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Eins geworden mit der Rolle seines Lebens: Claus Theo Gärtner.

© dpa

Claus Theo Gärtner wird 75 Jahre alt: Der Mann, der Matula war

Der Schauspieler Claus Theo Gärtner hat schon viele Rollen gespielt, doch bekannt ist er vor allem als Privatdetektiv Josef Matula. Am Donnerstag wird er 75 Jahre alt.

Er hat in Shakespeares „Romeo und Julia“, Kleists „Amphitryon“ oder in Henry Millers „Hexenjagd“ mitgewirkt. Und er wird im Herbst im Schlossparktheater Berlin in der Theaterfassung des Hollywood-Klassikers „Limelight“, die übrigens seine Frau besorgt, spielen. Claus Theo Gärtner wird die Rolle übernehmen, in der Charlie Chaplin brilliert hat.

Keine leichte Aufgabe für den Schauspieler. Er wird sich am großen Chaplin messen lassen müssen und an seiner wohl größten Rolle, seiner Lebensrolle – Josef Matula. Der Privatdetektiv mit der Lederjacke, dessen leicht chaotischer Gerechtigkeitssinn schon mal die Fäuste ausfährt, hat dem gebürtigen Berliner über 32 Serienjahre „Ein Fall für Zwei“ im ZDF zu großer Popularität verholfen.

Gärtner hätte nicht gehen müssen, die Quoten waren unverändert gut, es war fast egal geworden, welche Schauspieler für die wechselnden Anwälte an Matulas Seite eingesetzt waren. Der Schauspieler und seine Figur, sie wurden zwar älter, zugleich wurden sie zeitlos. Vielleicht ein Relikt vergangener Zeiten, aber unverbraucht in der Gewissheit, dass ein Moralist in Lederjacke immer und überall gebraucht wird. Und weil Gärtner seinen Matula besser kannte als jeder andere, führte er bei einigen Episoden auch gleich Regie. Zwischendurch gelang ihm auch ein Ausbruch, so 2009, als er den CDU-Generalsekretär Heiner Geißler in „Der Mann aus der Pfalz“ über den Aufstieg von Helmut Kohl spielte. Solche Rollen blieben selten.

Also weiterhin Privatdetektiv mit der Günter-Netzer-Gedächtnisfrisur

„Ich bereue nix“, sagt der Schauspieler, der nach dem Abschied von der Serie 2013, die das ZDF daraufhin mit dem Hinweis, Gärtner sei „unersetzbar“, einstellte, allerdings feststellen musste, dass die erhofften, die „anderen“ Rollenangebote ausblieben. „Alles, was kam, war so nah dran an Matula“, sagte Gärtner. Es folgten zwei Solos für „Matula“, ein drittes ist in Planung. Er habe damit kein Problem, „ich habe ja die Ehre und das Vergnügen, das machen zu dürfen“. Wenn Matula laut Gärtner ein „lebensbejahender Optimist“ ist, dann auch deswegen, weil Claus Theo Gärtner selber einer ist.

Also weiterhin Privatdetektiv mit der Günter-Netzer-Gedächtnisfrisur. Also weiterhin der Traum von der Traumrolle. Das ist: auf dem „Traumschiff“ mitfahren. Produzent Wolfgang Rademann war schon dabei, sich eine geeignete Rolle zu überlegen. Dann ist Rademann gestorben, „und die anderen wussten das nicht“. Also ist Gärtner mit seiner Frau selber eingecheckt, er wird seinen 75.Geburtstag am Donnerstag auf der Passage nach Dubai feiern.

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