Camden Lock Market: Großfeuer zerstört Teile von Markthalle in London

In der Nacht zum Montag hat ein Großfeuer eine Markthalle im bekannten Londoner Camden Lock Market teilweise zerstört. Eine dreistöckige Markthalle stand komplett in Flammen, rund 70 Feuerwehrleute und zehn Löschfahrzeuge waren im Einsatz, schrieben die Einsatzkräfte auf Twitter. Ein Drittel der Halle und das Dach des Gebäudes wurden zerstört. Die Flammen griffen aber nicht auf Nachbargebäude über. Die Feuerwehr wurde bei den Löscharbeiten auch aus der Luft unterstützt.

Ein Sprecher des Rettungsdienstes sagte der Zeitung "The Guardian", an der Unglücksstelle seien keine Verletzen behandelt worden. "Wir haben keine Patienten behandelt, bleiben aber am Brandort", so der Sprecher.

Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar, wie die Polizei mitteilte. Ermittler suchen am Brandort nach Hinweisen.

Auf Facebook erklärte die Feuerwehr, es seien zahlreiche Anrufe wegen des weithin sichtbaren Feuers eingegangen, die ersten kurz vor Mitternacht. Gegen 2:50 Uhr war der Brand schließlich unter Kontrolle. Die Menschen wurden aufgefordert, die Gegend im Stadtteil Camden zu meiden.

In sozialen Netzwerken wurden Fotos veröffentlicht, auf denen hohe Flammen und ein ausgebranntes Gebäude zu sehen waren. Augenzeuge Joan Ribes sagte der Nachrichtenagentur Press Association, das Feuer habe sich sehr schnell ausgebreitet. Der 24-Jährige sprach zudem von Funken, die durch die Luft in angrenzende Viertel flogen. Er habe Angst gehabt, dass das in der Nähe von Kneipen und Restaurants liegende Gebäude explodiere.

Der Camden Lock Market im Norden Londons ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen beliebt. Das Angebot reicht von Kunsthandwerk über Bücher, Schmuck und Kleidung bis in zu Lebensmitteln.

Im Jahr 2008 hatte es dort bereits ein großes Feuer gegeben, der Markt wurde daraufhin für mehrere Monate geschlossen. 2014 löste ein erneuter Brand eine Evakuierung aus; 600 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

Ende Juni war in London der Grenfell Tower abgebrannt, 79 Menschen kamen dabei ums Leben. Der Brand hatte landesweit Diskussionen über mangelnden Brandschutz ausgelöst. (AFP, dpa)