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Polizisten untersuchen die Gleise am Unfallort

© REUTERS/Adnan Abidi

Amritsar in Indien: Dutzende Tote und Verletzte bei schwerem Zugunglück

Sie feierten auf den Gleisen: In Indien sind 59 Menschen bei einem Zugunglück getötet worden. Wegen der Feuerwerke eines Festivals hörten sie den Zug nicht.

Bei einem verheerenden Zugunglück in Indien sind 59 Menschen getötet und 57 Personen verletzt worden. Das sagte der Regierungschef des nördlichen Bundesstaates Punjab, Amarinder Singh. Zu möglichen Ursachen des Unglücks wollte er sich nicht äußern. Eine Untersuchung habe begonnen und solle innerhalb von vier Wochen abgeschlossen werden.

Am Freitag war ein Zug nahe der Stadt Amritsar mit hoher Geschwindigkeit in Teilnehmer eines Hindu-Festivals gerast. Sie waren zum Zeitpunkt des Unglücks auf den Gleisen und hatten den heranrasenden Pendlerzug wegen des Lärms von Feuerwerken nicht gehört. Wie das Fest nahe den Gleisen genehmigt werden konnte, war zunächst unklar. Lokalpolitiker forderten Aufklärung darüber, warum der Zug nicht gestoppt worden war. 48 Menschen wurden am Samstag noch im Krankenhaus behandelt.

Bahngesellschaft weist jede Verantwortung von sich

Die Polizei leitete am Samstag Ermittlungen ein und nahm den Lokführer für Befragungen fest. Laut der Nachrichtenagentur IANS gab er an, er habe ein grünes Signal gehabt und nicht gewusst, dass sich hunderte Leute auf den Schienen befanden. Die Bahngesellschaft wies jede Verantwortung für den Unfall von sich. "Es wäre falsch zu sagen, die Bahn sei für das Unglück verantwortlich", sagte der Chef der Bahngesellschaft, Ashwani Lohani. Demnach war die Firma nicht über die Feierlichkeiten nahe der Schienen informiert gewesen.

Überlebende sagten, es habe kein Warnsignal gegeben. Solche Unfälle sind in Indien nicht selten. Kritiker sagen, der politische Fokus, die Zugpreise niedrig zu halten, gehe zulasten der Sicherheit. Früheren Angaben der indischen Regierung zufolge sind in dem Land von 2015 bis 2017 fast 50.000 Menschen auf Gleisen von Zügen erfasst worden und dadurch gestorben. (mes, Reuters, dpa)

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