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Studie: Energieversorger geben niedrigere Preise nicht weiter

Obwohl sich die Strompreise an der Leipziger Strombörse halbiert haben, müssen Privathaushalte mehr für Versorgung ausgeben, wie eine aktuelle Studie des Vergleichsportals Verivox zeigt. Für Verbraucherschützer ist das ein Fall für die Kartellbehörden.

Trotz halbierter Großhandelspreise an der Leipziger Strombörse EEX müssen private Haushalte 5,8 Prozent mehr für Strom zahlen als im Vorjahr. Das berichtet das Verbraucherportal Verivox, das die Preisentwicklung an der EEX und bei den wichtigsten Wettbewerbern unter den Stromanbietern vergleicht. "Betrachtet man die Entwicklung an der Strombörse, ist der Stillstand der Strompreise bei den Grundversorgern nicht nachzuvollziehen", heißt es in einer Mitteilung.

Stromversorger haben demnach die günstigen Einkaufspreise nur an Sondervertragskunden wie zum Beispiel Konzerne weitergegeben. Hier seien die Preise dem Statistischem Bundesamt zufolge um 8,5 Prozent gesunken. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden (kWh) habe dagegen im Oktober im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt 51 Euro mehr zahlen müssen.
 
Der Energie-Experte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Peter Blenkers, fordert eine Überprüfung des Sachverhalts durch die Wettbewerbshüter. "Hier sind die Kartellbehörden gefragt", sagte Blenkers der "Bild". "Sie müssen prüfen, ob das mit rechten Dingen zugeht." Kunden sollten bei hohen Preisen nicht zögern, den Stromanbieter zu wechseln. Bei einem Wechsel seien oft "hundert Euro und mehr an Ersparnis drin". (sf/AFP)

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