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Microsoft warnt: Unsere Mitarbeiter rufen niemals von sich aus Kunden an.

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So schützen Sie sich vor den Microsoft-Betrügern: „Legen Sie im Zweifel sofort auf“

Verbraucherschützerin Irina Krüger warnt vor vermeintlichen Microsoft-Mitarbeitern am Telefon. Was Sie dagegen tun können.

Seit einigen Monaten häufen sich die Fälle, in denen sich Betrüger als Mitarbeiter von Microsoft ausgeben und Verbraucher vor vermeintlichen Sicherheitsproblemen ihrer Computer warnen. In Wirklichkeit wollen die Hacker aber Zugriff auf den Computer und sensible Daten stehlen. Wie erkennt man den Betrug und wie schützt man sich? Irina Krüger von der Verbraucherzentrale Berlin gibt Tipps.

lrina Krüger leitet die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale Berlin.
lrina Krüger leitet die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale Berlin.

© Verbraucherzentrale

Frau Krüger, was haben Betrüger im Sinn, die sich am Telefon als Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen von Amazon, Microsoft oder einem anderen großen Unternehmen ausgeben?

Es geht immer darum, Verbraucherinnen und Verbraucher unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu Zahlungen zu bewegen. Die Anrufer behaupten, es gibt ein Sicherheitsproblem mit Ihrem Computer. Die Betrüger wollen Ihnen dann ein vermeintliches „Sicherheits- oder Supportpaket“ für ein Jahr verkaufen. Das soll 300 bis 400 Euro kosten. Um das zu installieren, wollen die Betrüger einen Fernzugriff auf Ihren Computer. Doch das sollten Sie niemals zulassen, das ist sehr gefährlich.

Was kann passieren?

Wenn Sie Onlineshopping oder -banking machen, besteht bei einem Fernzugriff die Gefahr, dass die Betrüger Ihre Daten abgreifen, also etwa Kontoverbindungen und Passwörter. Und dann können sie auf Ihren Namen und auf Ihre Kosten im Internet einkaufen gehen.

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Kann so jemand auch mein Konto abräumen? Beim Onlinebanking gibt es ja einige Sicherheitshürden.

Ja, aber wenn jemand schon Ihre Passwörter hat, kommt er vielleicht doch an Ihre Konten heran. Beim Onlineshopping klappt das auf jeden Fall. Wenn jemand in Ihren Account kommt und Ihre Passwörter hat, kann er einkaufen gehen.

Viele Menschen bekommen Angst, wenn ihnen jemand am Telefon sagt, dass ihr Computer gehackt worden ist. Wie erkenne ich, dass ein Betrüger anruft?

Das Unternehmen Microsoft, das sehr stark von der Masche betroffen ist, warnt ausdrücklich davor, dass es niemals unaufgefordert Menschen anruft. Bei anderen Anbietern ist das sicherlich genauso. Wenn Sie angerufen werden, legen Sie im Zweifel auf. Wenn doch etwas mit Ihrem Computer sein sollte, wird das Unternehmen mit Ihnen per Mail oder Brief Kontakt aufnehmen.

Was kann ich tun, wenn ich auf die Masche hereingefallen bin?

Wenn Sie dem Betrüger Fernzugriff gewährt haben, sollten Sie Ihren Computer sofort vom Netz nehmen und ihn zu einem Computerfachmann bringen. Der kann überprüfen, ob eine Schadsoftware installiert worden ist oder andere Minen versteckt sind.

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Wenn Sie den Betrügern Ihre Kontodaten oder die Daten Ihrer Kreditkarte verraten haben oder wenn Sie ihnen schon Geld überwiesen haben, sollten Sie versuchen, sich das zurückzuholen. Wenn ich eine Lastschrift erteilt habe, oder wenn der Betrüger von sich aus Geld vom Konto abbucht, kann ich das Geld von der Bank zurückbuchen lassen. Bei der Kreditkarte kann ich mir das Geld über das „Charge-Back-Verfahren“ ebenfalls zurückholen. Und Sie können Strafanzeige bei der Polizei stellen, das geht auch online.

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