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Gold wird am Weltmarkt in Dollar gehandelt.

© imago images / blickwinkel

Gefragte Krisenwährung: So teuer war Gold seit sechs Jahren nicht

Der Streit zwischen den USA und dem Iran hat den Goldpreis zeitweise auf über 1400 Dollar steigen lassen. Der Grund: Anleger wollen sich absichern.

Von Carla Neuhaus

Handelsstreit, Brexit und jetzt auch noch der Konflikt zwischen den USA und dem Iran. All das verunsichert Anleger - und lässt sie Gold kaufen. Am Freitag ist der Preis für das Edelmetall auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. Eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) kostete zwischenzeitlich bis zu 1411 Dollar.

Gold gilt als Krisenwährung. Anleger greifen meist dann zu, wenn sie sich absichern wollen. Wenn sie fürchten müssen, dass sie am Aktienmarkt Verluste machen. Derzeit ist es vor allem einer, der die Anleger verunsichert und damit den Goldpreis nach oben treibt: US-Präsident Donald Trump. "Neben der ungewissen Entwicklung im Handelskonflikt lastet auch die Eskalation zwischen den USA und dem Iran auf der Stimmung der Investoren", schreiben die Experten der Postbank.

Nach dem Abschuss einer US-Drohne in der Golf-Region durch iranische Revolutionsgarden genehmigte US-Präsident Donald Trump der "New York Times" zufolge Militärangriffe auf Ziele im Iran, ließ sie dann aber doch nicht ausführen. "Vor einem möglichen Anschlag gehen Anleger lieber in Deckung und steuern sichere Häfen wie Gold an", sagte Timo Emden, Marktanalyst bei Emden Research.

Auch die Geldpolitik treibt den Goldpreis

Dass der Preis für das Edelmetall gleich so stark steigt, hat aber noch einen anderen Grund: die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Deren Chef, Jerome Powell, signalisierte diese Woche, im Zweifel für die USA die Zinsen wieder zu senken. Damit könnte die Fed auf die zunehmenden Spannungen im Handelskonflikt und das schwächerer Wachstum der US-Wirtschaft reagieren. Fallen jedoch in den USA die Zinsen, werden wieder weniger Menschen ihr Geld dort anlegen - das lässt den Dollarkurs fallen. Weil Gold wiederum am Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, wird es für ausländische Händler über den Wechselkurs günstiger. In der Folge haben sich bereits am Donnerstag viele Anleger mit dem Edelmetall eingedeckt.

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