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Energieversorger: Vattenfall sucht Saubermann-Image

Der Energiekonzern Vattenfall hat ein Image-Problem. In Berlin laufen die Kunden weg und bundesweit gilt das Unternehmen als Kohle-Vebrenner. Daher wurde jetzt ein Unternehmensbereich für erneuerbare Energien gegründet.

Der deutsche Energiekonzern Vattenfall Europe hat eine neue Tochtergesellschaft für erneuerbarer Energien gegründet. Die Vattenfall Europe New Energy GmbH mit Sitz in Hamburg soll in den kommenden Jahren Windkraftprojekte in der Nordsee vorantreiben, wie das Unternehmen mitteilte. Andere Schwerpunkte sind die Energiegewinnung durch nachwachsende Rohstoffe und eine möglichst saubere Müllverbrennung. Die Gesellschaft mit rund 300 Mitarbeitern ist aus der bisherigen Vattenfall Europe Waste to Energy GmbH und der Vattenfall Europe Renewables GmbH entstanden.

Konzernchef Klaus Rauscher sagte, wegen des großen Anteils an Kohle bei der Verstromung habe Vattenfall ein "Köhler-Image", obwohl das Thema Klimaschutz im Unternehmen schon länger eine Rolle spiele. Die neue Tochter sei als Plattform für Entwicklungen gedacht, die Strom- und Wärmeerzeugung aus regenerativen Quellen wirtschaftlich machen könnten. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien gehöre zur Strategie Vattenfalls, eine Technologie zu entwickeln, mit der das klimaschädliche Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken verflüssigt und somit gelagert werden kann. Eine Pilotanlage im brandenburgischen Schwarze Pumpe soll im kommenden Jahr in Betrieb gehen.

Investitionen in Windenergie

Bei der Windkraftnutzung werde das Projekt "Alphaventus" in einem Gebiet nördlich der ostfriesischen Insel Borkum entscheidend sein, sagte der technische Geschäftsführer von New Energy, Frank May. Mit den Partnern EWE und Eon investiere Vattenfall dort 180 Millionen Euro in eine Pilotanlage. Laufen die Tests bei "Alphaventus" erfolgreich, würden in der Region Dan Tysk rund 65 Kilometer vor der Küste von Sylt spätestens vom Jahr 2010 an 80 Windkraftanlagen mit zusammen 400 Megawatt Leistung installiert. Das entspreche rund zwei Dritteln des Atomkraftwerks Brunsbüttel, sagte May. Das Seegebiet habe ein Potenzial für bis zu 1800 Megawatt Strom aus Windkraft.

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