zum Hauptinhalt
THW-Helfer und Bundeswehr-Soldaten richten gemeinsam eine Flüchtlingsunterkunft im alten Berliner Flughafen Tempelhof ein.

© imago/Christian Mang

THW-Chef Albrecht Broemme: Der Brandmelder

Er hat viele Katastrophen gesehen, Erdbeben, Großbrände, Überschwemmungen. Albrecht Broemme war Berliner Feuerwehrchef, nun leitet er das THW. Doch wie die Stadt mit den Flüchtlingen umgeht, schockiert ihn. Selbst in Jordanien klappe das besser. Lesen Sie hier einen Auszug und den vollständigen Text im digitalen Kiosk Blendle.

Kürzlich stand Albrecht Broemme in der improvisierten Flüchtlingsunterkunft in der Berliner Messe zwischen Ikea-Doppelstockbetten und dachte an die Wüste. An riesige graue Zeltstädte zwischen hellgelben Dünen.

Broemme ist der Präsident des Technischen Hilfswerks, kurz THW. Er hat viele dieser Flüchtlingslager besucht in den vergangenen vier Jahren, seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien. Drei Mal war er in Jordanien, zwei Mal im Irak. Er hat erlebt, wie fernab jeder Stadt innerhalb weniger Wochen Zelte, Toiletten, Duschen und Trinkwasserbrunnen entstanden. Für Zehntausende, manchmal mehr als hunderttausend Menschen.

Was mitten in der Wüste zu schaffen war, funktioniert in Berlin nicht.

In der Messehalle saßen die syrischen Familien müde und verschwitzt von der Flucht auf dem Boden der Halle, als die THW-Mitarbeiter gerade begannen, die Betten zusammenzuschrauben. Per Hand. An Akkuschrauber hatten die Ehrenamtlichen in der Eile nicht gedacht. Sie waren erst drei Stunden zuvor alarmiert worden. Da waren die Flüchtlinge längst da. Und eine Woche nach Einzug der Flüchtlinge gab es immer noch keine Duschen und keine Steckdosen, mit denen die Flüchtlinge ihre Handys aufladen könnten.

Dabei verfügt Berlin über alles, was in der Wüste erst mühsam aufgebaut werden muss: Wasser- und Stromleitungen, Straßen. Nur an Platz fehlt es, gibt Broemme zu. Unterkünfte zu finden sei sicherlich mühsam. Das Planungschaos ärgert ihn dennoch. „Die Menschen kommen doch nicht wie eine Naturgewalt über uns“, sagt er.

Albrecht Broemme, 62 Jahre alt, ein breitschultriger Zwei-Meter-Mann, kennt sich aus mit Naturgewalten und mit Berlin. 14 Jahre lang war er der oberste Feuerwehrmann der Hauptstadt, Landesbranddirektor. 2006 dann meldete sich der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble bei ihm. Die Fußball-WM im eigenen Land stand an. Schäuble wollte Broemme. Einen „anerkannten Praktiker des Katastrophenschutzes“ nannte er ihn bei der Ernennung. Broemme sagt über die Flüchtlingskrise heute: „Wir hätten uns besser vorbereiten können.“ Praktisch hat Berlin auf ganzer Linie versagt.

Lesen Sie hier den ganzen Text für 25 Cent im digitalen Kiosk Blendle.

Zur Startseite