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Thema

Sterbehilfe

Die Koalition beschließt einiges zur Sterbehilfe, zum Jugendstrafe und Sorgerecht – und die Entscheidungen lassen uns kalt. Gut so.

Von Jost Müller-Neuhof
Andreas Lübbe ist Arzt und lehrt Palliativmedizin.

Ärzte werden zum Heilen ausgebildet – deshalb sind sie mit der Behandlung am Lebensende oft überfordert. Palliativmedizin ist nun zu einem wichtigen Querschnittsfach in der Medizin geworden.

Von Andreas Lübbe

Aus der Europäischen Menschenrechtskonvention kann kein Recht auf staatliche Sterbehilfe abgeleitet werden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Klage eines Schweizers abgelehnt, der wegen einer psychischen Erkrankung seinem Leben ein Ende setzen wollte.

Diane Pretty kämpfte in Straßburg für ihr Recht auf Suizid - und verlor.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verhandelt seit Dienstag darüber, ob ein Staat schwerstkranken Lebensmüden beim Sterben helfen muss.

Von Jost Müller-Neuhof

Ob sie Schmerzen haben, lässt sich manchmal nur erahnen. Was sie wünschen, ebenso. Lebensverlängernde Maßnahmen dürfen abgebrochen werden, das beschloss der BGH. Nun müssen oft Angehörige über das Schicksal Todkranker entscheiden. Drei Beispiele.

Von Patricia Hecht
Ob bei tätlicher Sterbehilfe wirklich ein „ausdrücklicher und ernstlicher“ Todeswunsch geäußert wurde, muss ein Gericht genau prüfen.

Das Bundesgerichtshof hat einen Fall an das Landgericht zurückverwiesen, in dem nicht ersichtlich ist, ob ein Mann seine Frau auf Ihren Wunsch hin erschossen oder ermordet hat. Die Vorinstanz habe nicht ausreichend geprüft, ob der Wunsch der Frau zu sterben tatsächlich geäußert wurde.

Von Jost Müller-Neuhof

Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) vom vergangenen Freitag wird als Meilenstein der Rechtsprechung in Sachen Sterbehilfe gefeiert, noch bevor die schriftliche Begründung vorliegt. In Wahrheit sind viele Fragen offen.

Von Alexander S. Kekulé

Das BGH-Urteil zur Sterbehilfe rechtfertigt auch "aktives Tun", um den Willen des Patienten durchzusetzen. Damit wird eine Grenze überschritten.

Von Malte Lehming

Kein Gesetz und keine ethische oder religiöse Maxime ist stärker als der Wille des Patienten. Dies hat das Urteil klargestellt. Es ist wahr, das Leben hat dadurch etwas von seiner heiligen Unverfügbarkeit eingebüßt. Aber er ist alles, was wir haben.

Von Jost Müller-Neuhof
Das neue BGH-Urteil hat Folgen.

Der Bundesgerichtshof hat den Abbruch lebensverlängernder medizinischer Maßnahmen erlaubt. Die Justizministerin meint, das Urteil schaffe schafft Rechtssicherheit. Welche Folgen hat die Entscheidung?

Von Adelheid Müller-Lissner

Totschläger oder Sterbehelfer? Ein Anwalt wehrt sich vor dem Bundesgerichtshof gegen seine Verurteilung.

Von Jost Müller-Neuhof

Er schwärmte von Frankreich und Pastis, von Lyrik und Liebe. Doch alt und krank, beschloss er zu sterben, selbstbestimmt. Er hat sich von allen verabschiedet. Seine Freunde sagen: „Es war kaum zu ertragen.“ Wieso wollte er nicht abwarten? Hätten sie ihn aufhalten müssen? Sind sie Mittäter geworden?

Von Maris Hubschmid
Breunung

Meist geht er von der Arbeit direkt ins Hospiz. Dann setzt er sich an ein Bett, hält eine Hand, lässt Nähe zu Andreas Breunung, Bahn-Mitarbeiter, steht Menschen auf ihrem letzten Weg bei. Das hat sein Leben positiv beeinflusst.

Von Patricia Hecht
Entlassener Hamburger Justizsenator Roger Kusch

Das gegen den früheren Hamburger Justizsenator Kusch verhängte Sterbehilfe-Verbot bleibt vorerst bestehen. Kommerzielle Sterbebegleitung ist nach Ansicht der Richter "kein erlaubtes Gewerbe". Kusch will sich damit nicht zufrieden geben.

Ewert

In Großbritannien sorgte die Ausstrahlung der öffentliche Suizid eines 59-jährigen Informatik-Professors für massive Diskussionen. Nicht zuletzt wurde den Medien vorgeworfen Todes-Voyeurismus zu betreiben. Jetzt wird die umstrittene Dokumentation in Deutschland gezeigt.

Jost Müller-Neuhof

Jost Müller-Neuhof über die britische Fernsehdokumentation "Right to die"

Von Jost Müller-Neuhof

Selbstmord zur besten Sendezeit: Die Briten diskutieren über eine Fernsehdokumentation, die den Tod eines 59-jährigen Informatikprofessors in einer Schweizer Sterbeklinik zeigt.

Von Matthias Thibaut
Ewert

Im englischen Fernsehen wird ein Dokumentarfilm über die Sterbehilfe ausgestrahlt. Prompt erntet der Fernsehsender für diese Produktion heftige Kritik. Die Diskussion zeigt vor allem eines - wie wichtig es ist, über den letzten Willen zu sprechen.

Elegant, kultiviert – und ein Mörder? Eiskalt, gefühllos – aber ein Erlöser? Hilft er Leidenden aus ihrer Not? Oder will er nur Geld verdienen? Der Sterbehelfer Roger Kusch ist ein komplizierter Mensch. Eine Begegnung.

Von Wolfgang Prosinger

Der Tod – ein Tabu? Ein verdrängtes Thema? Nicht auf Youtube, nicht im Fernsehen, nicht in der Presse. Dort wird der Tod auf den Reiz als Programm reduziert: Und manches, was da läuft, erinnert an Pornografie. Sterbepornografie.

Von Jost Müller-Neuhof
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Auch Nordrhein-Westfalen will die kommerzielle Suizidbegleitung künftig unter Strafe stellen. Die Hospizstiftung zweifelt an der Wirksamkeit eines Verbots und verweist auf den Schweizer Verein Dignitas.

Von
  • Claudia Keller
  • Jost Müller-Neuhof
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Der Berliner Senat will dem selbst ernannten Sterbebegleiter Roger Kusch das Handwerk legen. Denn SPD und Linkspartei sind sich einig: Wer an Sterbehilfe verdient, handelt verwerflich. Deshalb soll das Gewerberecht geändert werden.

Von Claudia Keller