Die Kritik an der geplanten Rentenreform kommt nicht nur von außen, sondern auch aus den eigenen Reihen. Sie könnte „neue Ungerechtigkeiten“ schaffen, befürchtet die SPD-Linke. Und in der Union warnen sie vor einer neuen Verlockung zur Frühverrentung.
Rente
Mit den Änderungen bei der Rente werden neue Benachteiligungen geschaffen. Die große Koalition zeigt sich entschlossen, die eigenen Wähler zu bedienen - finanziert werden diese Verbesserungen aber aus den Beiträgen aller Arbeitnehmer.
Die Rentenpläne der großen Koalition werden teuer. Vor allem für die künftigen Generationen - sie bezahlen die Pläne mit einem sinkenden Rentenniveau.
Mit der Mütterrente sollen Erziehungsleistungen besser honoriert werden. Doch manche Minirentner könnte dies teuer zu stehen kommen.
Experten halten die Rentenpläne von Union und SPD für verfassungswidrig – und auch den Zeitplan zur Umsetzung für unrealistisch.
Keine Frage, die Pflegebeiträge müssen steigen. Doch bei der Mütterrente sollten die Steuerzahler ran.
Ausgaben in Milliardenhöhe, doch wer soll das bezahlen? Die Jugendorganisationen der Parteien fürchten, dass künftige Generationen unter den Entscheidungen leiden. Doch Kanzlerin Angela Merkel geht auf die Forderungen der Jungen Union nur zum Teil ein.
Die Gefährdungen des deutschen Geschäftsmodells von innen werden nicht registriert. Im Gegenteil, sie werden fröhlich vorangetrieben
Die Erhöhung der Mütterrente soll nach der Vorstellung der Union ohne Steuergeld finanziert werden. Damit will sie die SPD beruhigen – aber Experten warnen vor einer Belastung der Beitragszahler.
Die SPD hält sich mit der Forderung nach Steuererhöhungen zurück – aus ihrer Sicht muss die Union nun zeigen, wie sich nötige Reformen anders verwirklichen lassen.
Um eine Angleichung der so genannten "Mütterrente" zu erreichen, ist eine Gruppe von sechs Frauen extra aus Süd- und Norddeutschland nach Berlin gereist. Im Bundestag haben sie Staatsministerin Böhmer eine Petition mit 50.000 Unterschriften überreicht.
Die Bundestagswahl rückt näher und immer deutlicher wird dabei, dass sich CDU, CSU und FDP bei zentralen Themen nicht mehr auf eine gemeinsame Linie einigen können.
Nur leere Versprechungen? Der DGB wirft der Regierung Untätigkeit im Kampf gegen Altersarmut vor. Besonders das Konzept für Mütterrenten steht in der Kritik - auch die FDP ist skeptisch.
Das große Thema Rente noch vor der Wahl angehen oder nicht - darüber streiten derzeit CDU und CSU untereinander und mit der FDP. Ein einheitliches Konzept gibt es nicht, aber mit vier rentenpolitisch verlorenen Jahren will auch niemand in den Wahlkampf gehen.
Die Rentenversicherer trauen der zerstrittenen Koalition die versprochene große Rentenreform nicht mehr zu. Deshalb möchten sie wenigstens das, worüber sich Union und FDP einig sind, beschlossen sehen
Die Lebensleistungsrente ist beschlossen – doch über ihre Obergrenze wird in der Koalition gestritten.