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Thema

Rechtsextremismus

Die Stadt Delmenhorst hat das umstrittene "Hotel am Stadtpark" gekauft und damit eine Nutzung des Gebäudes durch Neonazis verhindert. Der als rechtsextrem eingestufte Anwalt Jürgen Rieger hatte das Hotel kaufen wollen, um dort ein "Schulungszentrum" einzurichten.

Der Rechtsradikale Bruno Mégret, der sich vor acht Jahren von dem Chef der Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, im Streit getrennt hatte, stellt sich hinter die Kandidatur des 78-Jährigen für die Wahlen im Frühjahr.

Wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung müssen sich die vier Mitglieder der Neonazi-Band "Race War" (Rassenkrieg) vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Die Vorwürfe sind vielfältig.

Die Bundesregierung hat einem neuen Anlauf für ein Verbot der rechtsextremen NPD zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein klare Absage erteilt. Es sei wichtiger, dass eine zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung mit der NPD erfolge.

Die SPD-Bundestagsfraktion prüft Gesetzesänderungen, um ein neuerliches NPD-Verbotsverfahren voranzutreiben. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) mahnt eine sorgfältige Vorbereitung an.

In Sachsen-Anhalt ist es nach Informationen von MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt am vergangenen Wochenende zu einem rechtsradikalen Überfall gekommen. Demnach stürmten mehr als 30 vermummte Neonazis eine Geburtstagsfeier.

Wegen der Häufung rechtsextremer Übergriffe sieht der Zentralrat der Juden Deutschland inzwischen in einer ähnlichen Situation wie zur Nazi-Zeit. Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch warnte davor, von "bedauerlichen Einzelfällen" zu sprechen.

Der Bund stockt seine Mittel zur Bekämpfung des Rechtsextremismus auf. Statt wie geplant 19 Millionen Euro sollen im Haushalt 2007 nun 24 Millionen Euro dafür zur Verfügung stehen.

Nach Beobachtungen der Brandenburger SPD tritt die rechtsextremistische NPD im Land immer offensiver und aggressiver auf. Generalsekretär Ness sieht dahinter eine langfristige Strategie.

In der Zionskirche in Berlin-Mitte wird heute der Film "Die Nationale Front - Neonazis in der DDR" uraufgeführt. Rechtsextreme hatten 1987 die Kirche gestürmt und auf Konzertgäste eingeprügelt. Die SED spielte den Überfall herunter

Die künftige Förderung von Initiativen gegen Rechtsextreme wird zunehmend zum Streitthema auch zwischen SPD und Union. Die Opposition fordert, dass Bundesinitiativen für Demokratie gesichert und gestärkt werden.

Gegner des in Delmenhorst geplanten Schulungszentrums für Neonazis werden im Internet angeprangert. Ein Rechtsextremist veröffentliche die Namen von über 2300 Menschen, die gegen das Zentrum unterschrieben hatten.

Der als Neonazi bekannte Meinolf Schönborn ist vom Landgericht Dortmund zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz wurde Thomas S., Rädelsführer der verbotenen rechtsextremen "Skinheads Sächsische Schweiz" (SSS), zu acht Monaten Haft ohne Bewährung vor dem Landgericht Dresden verurteilt.

Der Rechtsextremismus nimmt in Sachsen-Anhalt immer bedrohlichere Ausmaße an. Im Jahr 2005 wuchs sowohl das Lager der Rechtsextremisten als auch die Zahl der aus rechter Gesinnung heraus begangenen Straftaten.