Die Ordnungshüter in Berlin haben uffjegeben, erfuhr unser Autor. Was das wohl mit Dealern in Kreuzberg, Gangstern in Friedrichshain und Radfahrern in der ganzen Stadt zu tun hat? Die Kolumne
RAW-Gelände
Neulich waren die Punks aus Polen sauer. Mit Flaschen und Fahrradketten schlugen sie auf die Afrikaner ein. Und Halbstarke zeigen ihre Messer. Das RAW-Gelände ist hart umkämpft. Eine Nacht in Berlins berüchtigster Ausgehzone.
Auch wenn der Eindruck anders ist: Auf dem RAW-Gelände wurden dieses Jahr bislang nicht wesentlich mehr Straftaten verübt als im Vorjahr. Drogendelikte bilden die Ausnahme.
Er hat sich zu jeder Zeit sicher gefühlt Berlin, schreibt unser Gastautor vom digitalen Stadtmagazin "Mit Vergnügen". Seit dem vergangenen Wochenende ist das anders. Ein Gastkommentar
Das RAW-Gelände hat sich zu einem kriminellen Hotspot entwickelt. Doch die Berliner Politik scheint den Ernst der Lage noch nicht komplett erkannt zu haben. Ein Kommentar.
In der CDU wird wegen der Überfälle am RAW-Gelände der Ruf nach Innensenator Frank Henkel laut. Tourismuswerber fürchten ums Image der Partymeile.
Nicht so schlimm, Einzelfall, kann ja mal passieren: Die Beispiele RAW-Gelände und Görlitzer Park zeigen, dass gerade in Friedrichshain-Kreuzberg die Probleme zu lange verdrängt wurden. Ein Kommentar.
Die Gewalttaten rund um das RAW-Gelände sind untypisch für Taschendiebe. Claudius Ohder, Kriminologie-Professor von der HWR Berlin geht von Jugendgangs aus und sieht vor allem die Anrainer in der Pflicht.
Mehr als 66.000 Mal ist der Eintrag von Jennifer Weist zum Überfall in Friedrichshain bei Facebook geteilt worden. Die Aufmerksamkeit zog auch Hetzer an. Die Sängerin der Band "Jennifer Rostock" antwortete mit einer Wutrede.
Das Gebiet rund um die Revaler Straße entwickelt sich vom Drogenumschlagplatz zu einer Zone der Gewalt. Am Wochenende fanden gleich zwei Angriffe statt, einer gegen einen Freund der "Jennifer-Rostock"-Sängerin Jennifer Weist.
Ein Freund der Sängerin Jennifer Weist ist am frühen Sonntagmorgen am RAW-Gelände Opfer eines Messerangriffs geworden. Nur kurz zuvor waren zwei holländische Touristen zusammenschlagen worden. Ein Mieter spricht von einem "gesetzlosen Raum".
Es ging um ein Portemonnaie: Nachdem zwei Touristen am frühen Sonntagmorgen in der Revaler Straße zwei Taschendiebe ertappt hatten, rief einer der Kriminellen Verstärkung. 15 Personen prügelten plötzlich auf die Niederländer ein - und entkamen unerkannt.
Entlang der Partymeile in Friedrichshain-Kreuzberg gibt es immer wieder Ärger zwischen genervten Anwohnern und feierwütigen Clubgängern. Die Grünen wollen nun mit einem "Nacht-Bürgermeister" die Lage entschärfen.
Damit hatte ein Dieb samstagfrüh in Friedrichshain nicht gerechnet. Eine Touristin, die er bestahl, wehrte sich und rannte ihm hinterher. Der Mann wurde festgenommen.
Im Görlitzer Park hat die Polizei in letzter Zeit so viele Dealer festgenommen wie nie zuvor. Und das war erst der Anfang. Die neue Taktik hat ihren Preis – auch für Kiffer.
Mittwochmorgen um halb sieben schon was vor? Nein? Wie wäre es mit einem Rave in Friedrichshain? Auf dem RAW-Gelände steigt eine neue Party. Und gesund soll das Ganze auch noch sein.
Ob Fassade, Innenraum oder Leinwand – das Trio „innerfields“ macht jede Oberfläche zu einem kleinen Kunstwerk. Ihre neueste Kreation: ein riesiger Haubentaucher auf dem szenigen RAW-Gelände in Friedrichshain.
Törtchen mit Chili, Speck und Schokolade – das sind die Renner von "pies & love". Eines von vielen Jungunternehmen, das vom Street-Food-Trend profitiert. Dieses Wochenende hat "pies&love" einen Stand auf dem "Beer&Beef"-Festival auf dem RAW-Gelände.
Dealer, die Passanten mit der Polizei drohen. Frauen in Plüschkostümen. Taxis, die auf drei Reifen unterwegs sind. Wo sich Warschauer Straße und Revaler Straße kreuzen, wird vor allem gesoffen. Ein Polizist sagt: "Wir sind halt Berlin."
An der Revaler Straße in Friedrichshain rebellieren Anwohner erfolgreich gegen ein großes Wohnungsbauprojekt. Die Grünen im Bezirk schlagen sich auf ihre Seite. Clubs hätten Priorität.
Das einstige Reichsbahnareal in Friedrichshain beflügelt die Fantasie. Nach dem Mauerfall wurde es zum Subkultur-Zentrum, zuletzt waren hier Hunderte Wohnungen geplant. Doch nun könnte alles ganz anders kommen.
Die Zukunft des RAW-Geländes steht weiter in den Sternen. Überraschenderweise präsentierten die Investoren nicht, wie geplant, ihre umstrittenen Bebauungspläne an der Revaler Straße. Es fehle der "übergreifende Konsens".
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verhandelt mit drei Investoren an einer einvernehmlichen Lösung. Wohnquartier und Kreativzone mit Klubs und Werkstätten sollen räumlich getrennt werden, damit keine Lärmkonflikte entstehen. Doch es fehlt Geld für die Sanierung.
Die Eigentümer des RAW-Geländes in Friedrichshain sind zerstritten. Während die einen gerne Wohnungen auf dem Areal bauen würden, wollen die isländischen Mehrheitseigner die bunte Mischung aus Subkultur und Kleinbetrieben erhalten. Nun könnte das Gelände sogar geteilt werden.