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Thema

Rant

Tüdelüt am Hinterkopf. In Berlin wird ein grausliches Körpermodeaccessoire immer angesagter: der Männerdutt.

Männer, die ihre weiblichen Anteile zelebrieren, auf Stöckeln, in Röcken, mit wallenden Mähnen – wunderbar. Aber Herren mit Dutt? Bitte nicht! Wider die Infantilisierung durch die grassierenden Hipster.

Von Gunda Bartels
Wenn genug Platz vorhanden ist, stört es niemanden, wenn Sie Ihr Fahrrad schieben. Aber drängeln Sie sich bitte nicht durch Menschenmengen!

Früher fuhr man mit Rad von A nach B. War kein Durchkommen, ging es ohne Rad zu Fuß weiter. Heute drängen Faulpelze ihre Mühlen in die Bahn und Hipster ihre Superbikes über den Markt. In einer hasserprobten Stadt wie Berlin geht das nicht lange gut.

Von Dominik Drutschmann
Jaja, schon gut. Dieses Bild aus dem Berliner Olympiastadion ist natürlich nicht während eines Hertha-Spiels entstanden. Doch stimmungsvoll ausverkauft ist das Rund auch da nur selten.

Im Osten randalieren Zuschauer eines Derbys. Im Westen hängen Funktionäre im Mimimi-Modus fest. Seit Jahren verprellen Berlins Fußballvereine selbst gutwillige Neubürger.

Von Johannes Ehrmann
Einen Fußgängerüberweg gefahrlos bei Grün überqueren zu wollen – das ist ein bescheidener Wunsch. Nicht immer wird er in Berlin erfüllt.

Schnell rüber - und dann steht man doch wieder nur zitternd auf der Mittelinsel. Berliner Fußgängerampeln sind gefährlich für Kinder, Alte und andere Langsame – warum sind die Grün-Phasen an den großen Kreuzungen so kurz?

Von Esther Kogelboom
Laser! Nur: Meint irgendjemand ernsthaft, mit einem beleuchteten Fernsehturm und tausenden Plakaten könnte so etwas wie eine Olympiastimmung in dieser Stadt entstehen?

Der Fernsehturm strahlt, die BVG plakatiert, die IHK trommelt: Mit ordentlich Glitzer wollen die Stadtvermarkter das Feuer der Olympialeidenschaft entzünden. Stattdessen müssten sie Sorgen begegnen – und Bürger früher beteiligen. Ein Kommentar.

Von Sigrid Kneist
Blick fürs Glas. Aufmerksame Profi-Wirte wie dieses Bochumer Prachtexemplar kennt unser Autor aus der Heimat. Und vermisst sie in Berlin - jedenfalls unter den jüngeren Vertretern dieser Zunft.

Abseits der Alte-Leute-Kneipen mangelt es Berlins Rauch- und Trinkgastronomie entscheidend an Gastlichkeit: die Musik nervig, das Personal frech – und dann noch störende Tischtennis-Events. Zeit für ein Comeback des guten Wirts.

Von Dominik Drutschmann
Ich danke Ihnen! Heinz Buschkowsy, hier 2012 bei Frank Zanders Weihnachtsessen für Obdachlose, redet die Verhältnisse in seinem Bezirk gern schlecht. Dabei ist es dort sehr schön.

Furcht vor Islamisierung, Sitten- und Kulturverfall: Das sind deutschlandweit Neuköllner Verhältnisse. Mitschuldig daran: Heinz Buschkowsky. Aus aktuellem Anlass unsere Laudatio, die unser Autor schon im Dezember hellsichtig veröffentlicht hat.

Von Johannes Schneider
Kommt sie oder kommt sie nicht? Es bleibt spannend mit dem Mailverkehr.

Mail nicht gelesen, keine Antwort, keine Ahnung: Wieso ist es in Berlin so schwer geworden, sich zu verabreden? Liebe Freunde, das ist Mist. Ein dringender Vorschlag für 2015: mehr Verbindlichkeit.

Von Gunda Bartels
Wohin geht's? Die sanierungsbedingte Schließung der Neuen Nationalgalerie ist keine schlechte Nachricht. Sie zeigt: Da ist was in Bewegung.

Berlin, die Hauptstadt der Improvisation, erlebt mal wieder eine nervige Bastel- und Bauphase. Wichtige Museen sind für Jahre geschlossen. Doch die Kulturbaustellen eröffnen auch Aussichten – und es gibt viel versprechende Pläne.

Von Rüdiger Schaper
Kein Durchkommen. Rechts stehen, links gehen - manche scheinen nie lernen zu wollen, wie man zumindest andere auf der Rolltreppe schneller vorankommen lässt.

Immer langsam. Ganz entspannt. Viele Leute bewegen sich im Schneckentempo durch die Stadt. Das nervt – vor allem jetzt, in der hektischsten Zeit des Jahres. Ein Plädoyer für die Entdeckung der Schnelligkeit.

Von Elisabeth Binder
Ein Schild, viele Auflagen. Mit dem Denkmalschutz kommen auf Eigentümer auch viele Einschränkungen zu.

Jüngst berichtete der Tagesspiegel über den Kampf staatlicher Gebäudehüter gegen fiese Brachialsanierer. Unser Autor und Wohnungseigentümer Frederik Hanssen dagegen wollte bei seiner Fassadenrenovierung der Gute sein - und wurde ganz hart rangenommen.

Von Frederik Hanssen
Einsam im Feld. Wie die Kapelle Sankt Koloman nahe dem niederbayerischen Langquaid fühlt sich mancher Katholik in Berlin.

Religionsfreiheit ist ein hohes Gut, gerade im bunten Berlin. Aber wehe, man bekennt sich zur katholischen Kirche. Dann lästern die Freunde – und der Steuerberater schüttelt den Kopf. Tolerant ist diese Haltung nicht.

Von Tatjana Kerschbaumer
Jobs statt Gras. Die Flüchtlinge dealen nicht, weil ihnen der Job gefällt. Sie dealen, weil sie Geld brauchen. Unser Autor plädiert darum für eine Ausnahmeregelung für Kreuzberg, die ermöglicht, dass die hiesigen Flüchtlinge sofort legal arbeiten dürfen

Mehr Polizei am Görlitzer Park? Ein Coffeeshop in Kreuzberg? Unser Autor wohnt direkt in der Drogen-Problemzone, gerade versuchten Dealer, sein Haus anzuzünden. Er hat einen anderen Vorschlag: ein Bündnis für Arbeit.

Auch Worte können verletzen. Wenn Kinder einander in härtester Sprache beschimpfen, sollten Erwachsene eingreifen.

Üble Pöbeleien gehören in Berlin zum alltäglichen Umgangston – auch junge Ohren sind davor nicht sicher. Aber wenn Sechsjährige einander in Gossensprache beschimpfen, dürfen Erwachsene nicht weghören.

Von Stephan Wiehler
Tiemo Rink.

Während christliche Lautsprecher wie Margot Käßmann Halloween als "Humbug" verteufeln, dürfen Kirchen trotz größtenteils atheistischer Bevölkerung weithin unhinterfragt die Städte vollbimmeln. Fair ist das nicht – auch aus anderen Gründen.

Von Tiemo Rink

Gute Ideen für den Städtebau? Die sind in Berlin selten. Und wenn doch mal jemand eine hat, kommt die Architektenkammer und beansprucht die Deutungshoheit für sich. Das muss anders werden. Ein Plädoyer für eine offene Debatte.

Von Bernhard Schulz
Sacklzementzefixhalleluja! In Berliner Zelten, ob wie hier am Hauptbahnhof oder am Alexanderplatz, kommt einfach keine rechte Oktoberfest-Stimmung auf, meint unser Münchner Gastautor.

Abjezapft is! Seit dem Abbau des Berliner Oktoberfestes zu Beginn der Woche darf der Alex wieder Alex sein. Das ist gut. Für die Zukunft sollten sich die Berliner von einem Bayern eins gesagt sein lassen: Volksfeste können sie einfach nicht.

Von Arno Makowsky
Beispielhaft. Illustre Besucher aus dem jeweiligen Gastland (hier Petteri Tikkanen auf der Frankfurter Buchmesse 2014) würden, einmal gelandet, auch in Berlin ein Publikum finden.

Jeden Herbst das Gleiche für die Bücherfreunde der Hauptstadt: Die einen bekommen eine Überdosis Literaturbetrieb in Frankfurt. Die anderen bleiben trauernd zurück. Höchste Zeit, dass das Spektakel hierher umzieht.

Von Johannes Schneider
 Gähn. Total normal, dass da jetzt einer im Ritterkostüm rumläuft. Kennt man ja, ist halt Berlin. (Im Fall dieses Fotos ist es Karneval in München, aber man kennt's ja trotzdem.)

Ein Ritter in der U-Bahn, eine Frau mit Stoffwiesel im Haar – in Berlin wundert man sich über gar nichts mehr. Wer es dennoch tut, gilt als provinziell. So wird die großstädtische Coolness zur Pose. Dabei ist Staunen großartig, denn es beflügelt die Fantasie.

Von Dominik Drutschmann
Nervtöter. Die Klatschpappe ist bei Fans von Eishockey, Handball, Volleyball zu einer wahren Plage geworden.

In Handball, Basketball, Volleyball hat sich die Klatschpappe zu einem nervtötenden Begleiter entwickelt. Auf den Rängen herrscht lärmende Monotonie. Ein Aufruf für eine kreativere Fankultur.

Von Christoph Dach
Dinnerparty heute: Einer lehnt Lauchgewächse ab, der nächste ekelt sich vor dem Inneren von Gurken. Eine macht immer Diät. Und dann kommen noch die Unverträglichkeiten. Es ist schwierig geworden, mit gutem Essen Freude zu stiften.

Vegetarisch, vegan, frutarisch. Zuckerfrei, glutenfrei, laktosefrei. Immer mehr Unverträglichkeiten, Essensmarotten und die Nischenrestaurants dazu. Unsere Autorin fragt sich: Können wir nicht einfach wieder essen, was auf den Tisch kommt?

Von Julia Prosinger
Is' hier schön? Der Weddinger "Magendoktor" soll sich zuletzt von der klassischen Kneipe zum Szene-Treff gemausert haben.

Einfach mal ein schönes Feierabendbier am Tresen ums Eck – in Berlin ist das nicht so einfach zu bekommen. Zwischen coolen Bars und schlimmen Absturzläden fehlt der Mittelbau. Gibt’s hier wirklich keine soliden Allerweltspinten?

Von Johannes Schneider
Da kann man doch wohl mal draufgehen! Portable Toiletten wie diese auf einem Bild von 2011 sind auch in diesem Jahr wieder rund um die Fanmeile aufgestellt.

Rinnsale morgens auf dem Bahnsteig, Wildpinkler am Rande von Events: Die Stadt hat ein Hinterlassenschaftsproblem. Braucht es mehr öffentliche Toiletten? Nein, zunächst muss Eigenverantwortung her – gerade in den Wochen der Fanmeile.

Von Ruth Ciesinger
Alle zufrieden? Dann kann es ja weitergehen mit Alba und seiner jungen Mannschaft.

Zu Beginn der Spielzeit in der Basketball-Bundesliga schrieb unser Autor hier, warum er Alba Berlin den Rücken kehrt. Jetzt kämpft das Team nach einer tollen Saison um den Titel – und es ist Zeit, ein wenig Abbitte zu leisten.

Von Gerd Nowakowski