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Thema

Rant

Sauber! BSR-Mitarbeiter beim Großreinemachen Unter den Linden zum Jahresbeginn 2014.

Die Stadt, der Müll und das Lob: Keine Metropole Europas wird von ihren Bewohnern so ohne Not beschmutzt und so aufwendig gereinigt wie Berlin. Die Leute von der BSR sind unsere wahren Urbanisten.

Von Peter von Becker
Einfach mal nicht zu viel vornehmen. Für Berlin sind erwartete Enttäuschungen allemal besser als enttäuschte Erwartungen.

Berliner sind anfällig für gute Vorsätze zu Jahresbeginn – weil sie vorher so viel in die Grütze gefahren haben. Dabei zeigt gerade das Leben in dieser Stadt, dass zu präzise Ziele nur schlechte Laune machen. Ein Aufruf zu realistischer Gelassenheit.

Von Lars von Törne
Kokain zerstört den Regenwald und tötet Hundertausende Unbeteilige in Südamerika. Aber in Berliner Clubs ist es noch immer angesagt.

Kapitalismus ist böse, Massentierhaltung auch, finden junge Berliner gern, während sie eine Droge genießen, die Menschen versklavt und die Umwelt zerstört. Die Anklage einer Bigotterie aus dem Juni war einer unser meistgelesenen Texte 2015.

Von Fabian Federl
40 Millionen kostet der unfertige BER monatlich. Kann da in Tegel und Schönefeld wenigstens mal wer durchwischen? (Symbolfoto)

Flughafenklos sind die Visitenkarte einer Stadt. Was Berlin seinen Gästen in Schönefeld und Tegel andient, ist respektlos und ekelhaft. Dabei muss jemand, der nichts fertigbringt, wenigstens seine Provisorien liebevoll pflegen. Ein Kommentar.

Von Anke Myrrhe
Abschalten! Wenn das, was eh schon leuchtet, zusätzlich noch als Werbefläche leuchtet, raubt es Anwohnern endgültig den Schlaf.

Licht ist der neue Müll - in Mitte ärgert man sich daher längst nicht mehr nur über Krawalltourismus und hohe Mieten! Sondern auch über die abendliche Festbeleuchtung des Öko-Klamottenladens gegenüber.

Von Esther Kogelboom
Muss vermieden werden. Rüpel-Raser vor Schulen sind ein Risiko.

In dieser Woche ging es wieder rasant zu vor Berlins Schulen. Wo Kindern Benehmen beigebracht werden soll, spielen sich Szenen ab, die selbst den autofreundlichsten Mobil-Experten an der Zivilisation zweifeln lassen. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Markus Mechnich
Finger weg! Geht es nach denen, die Handys schon immer doof fanden, sollen Fußgänger bald nicht mehr daddeln dürfen.

Smartphonegeglotze im öffentlichen Raum? Pfui, böse! Buchseitengeraschel in der stillen Kammer? Ja, bravo! Das Bildungsbürgertum vergisst über Eitelkeit und Dünkel die Neugierde. Zeit für eine Publikumsbeschimpfung.

Von Johannes Schneider
Will man's wirklich wissen? Motiv der neuen "Mach's mit"-Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Mit Herzklopfen, mit Erfahrung, mit Latex: Die Figuren in der Kondomwerbung machen es ganz unterschiedlich. Sollen sie doch. Aber bitte nicht vor meiner Nase, jeden Tag. Ein Ruf nach etwas Diskretion.

Von Werner van Bebber
War hat Angst vorm schwarzen Tuch? Unsere Autorin Nemi El-Hassan hat keine Lust mehr auf Anfeindungen im Alltag.

Schwarzer Mantel, schwarze Schuhe, schwarzes Kopftuch – ein elegantes Outfit für einen kühlen Herbsttag. Oder? Unsere Autorin wird ständig wegen ihrer Kleidung als Terrorbraut angefeindet. Das ist nicht nur ein Stilproblem. Ein Kommentar.

Neuberliner. Ahmad Al-Dali kam aus Syrien nach Berlin, um dem Krieg zu entgehen. "Flüchtling" will er aber nicht genannt werden.

Unser Autor ist aus Syrien geflohen, nun lebt er in Berlin. Als „Flüchtling“ bezeichnet werden will er nicht, schreibt er in seinem Kommentar. Weil der Begriff Schwäche und Hilfsbedürftigkeit suggeriert. Außerdem gibt es ein viel besseres Wort.

Newcomer Ahmad Al-Dali.

Ahmad Al-Dali fled the war in Syria, now he lives in Berlin. But he does not want to be referred to as "refugee". To him, the term suggests helplessness and neediness. Plus, there is a much better word.

Engagiert. Freiwillige Helfer verteilen auf dem Gelände des Landesamtes für Gesundheit und Soziales eine warme Mahlzeit an Geflüchtete.

Auch in Berlin gibt es zu viele, die lang und breit erklären, warum sie Geflohenen gerade nicht helfen können oder wollen. Sich nicht zu engagieren ist legitim. Aber zu viele Worte darum sind einfach ärgerlich.

Von Johannes Schneider
Schöne Vorweihnachtszeit! Ab Ende August stehen einschlägige Spezereien in den Supermarktregalen. Muss das eigentlich sein?

Es ist September, längst liegen die ersten Weihnachtsplätzchen in den Regalen. Unsere Autorin meint: Grässlicher können die Glocken nie klingen, als wenn sie vor der Zeit besungen werden.

Von Elisabeth Binder
Letzter Schultag. Wenn der Unterricht am Montag nach den großen Ferien wieder losgeht, ist unsere Autorin nicht mehr dabei. Ihre Kinder sind jetzt groß.

Nach 25 Jahren, 4500 Schultagen und drei Abibällen ist die Schulzeit für unsere Autorin vorbei. Ihre Kinder sind groß. Was tut sie, wenn am Montag der Unterricht wieder beginnt – melancholisch werden? Oder endlich mal länger schlafen?

Von Susanne Vieth-Entus
Hipster-Chic. In Concept Stores gibt es auch Brillen und andere extravagante Ausrüstungsgegenstände für den stilbewussten Großstadtmenschen.

Concept Stores sind das neue Ding: Was man hier kauft, passt garantiert zusammen, weil die Stil-Elite es ausgewählt hat. Das ist so hip, dass es schon wieder langweilig ist. Kann ich bitte alleine entscheiden, was mir gefällt? Ein Kommentar.

Von Fabian Federl
Sieht dieses Tier etwa glücklich aus? Eben.

Wer ein Raubtier in eine Mietskaserne sperrt, ist ein Unmensch, findet unser Autor. Dass Katzen auch drinnen schnurren, hat nichts zu bedeuten - sie gehören nach draußen. Ein Rant zum Weltkatzentag.

Von Martin Niewendick
Rückzugsort. Nicht in allen Neuköllner Kneipen sind die Getränkepreise derart moderat. Trotzdem ziehen alte Eckkneipen zunehmend junges Publikum an.

„Das ist hier so scheiße, dass es schon wieder geil ist!“ – Hipster setzen sich ironisch in abgeranzte Eckkneipen. Und erheben sich damit über die Stammgäste. Das findet unser Autor gar nicht geil.

Von Dominik Drutschmann
Bei der Digitalisierung hinkt die Berliner Stadtverwaltung ziemlich hinterher.

Wartezeiten, Papierkrieg, fehlerhafte Software: Obwohl Berlin als Silicon Valley Europas gefeiert wird, wirkt die Stadt beim Thema digitale Verwaltung wie ein Tal der Ahnungslosen. Das nervt.

Von Maria Fiedler
"Also, ich will entweder BWL, Jura oder Medizin" - viele Berliner Abiturienten sind sehr karriereorientiert.

„Viel Erfolg“, „bin ausgebucht“, „wird durchkommuniziert“ – junge Berliner drücken sich aus wie Unternehmensberater. Das entlarvt einen beängstigend kalkulierenden Blick auf die Welt.

Feiern macht Spaß - und Lärm- Auf der Kreuzberger Admiralbrücke gibt es einen Zapfenstreich. Dabei hat die Nacht doch gerade in den Innenstadtkiezen eine besondere Energie - die es zu schützen gilt.

Warum darf immer noch ein einzelner genervter Nachbar hunderten Nachtschwärmern den Partyspaß verderben? In der Innenstadt sind Ruhezeiten Quatsch – wer keine Beats mag, soll rausziehen. Ein Plädoyer für Eulenschutzgebiete.

Von Nik Afanasjew
Klare Ansage. Auf einer Kundgebung demonstriert ein Teilnehmer für mehr Offenheit im Umgang mit dem Jüdischsein - an manchen Berliner Schulen aber ist das nicht so einfach.

Was tun gegen Antisemitismus? Auf den Brandbrief einer jüdischen Lehrerin reagiert eine Kollegin. Auch ihr verschlägt der Hass im Klassenzimmer oft die Sprache. Doch sie setzt auf Dialog – auch wenn er nicht leicht ist. Ihre Antwort

Die Angst im Nacken: Jüdische Lehrer fühlen sich in manchen Berliner Klassen unwohl.

Nein, dies ist kein Zitat aus dem „Stürmer“, sondern eine verbreitete Beschimpfung auf Berliner Schulhöfen und Straßen. Unsere Autorin weiß, wovon sie redet: Sie ist Jüdin und Lehrerin in Charlottenburg-Wilmersdorf. Ein Brandbrief.

"Meine Spinnen würden in deinem Zimmer wohnen": Viele WG-Zimmer sind an unaktzeptable Bedingungen geknüpft.

Schnitzelverbot, Besuchssperre, Nudisten auf dem Sofa: Wer in Berlin ein WG-Zimmer sucht, braucht Nerven. Höchste Zeit, mal an ein paar zentrale Werte des Zusammenwohnens zu erinnern.

Von Tatjana Kerschbaumer
Shoppen auf drei Etagen. Aber wenn's um feines Essen geht, hat der Berliner Hauptbahnhof wenig zu bieten.

In New Yorks Grand Central Station diniert man fürstlich, am Berliner Hauptbahnhof gibt es nur faden Billigfraß. Kein gutes Aushängeschild für die kulinarische Hauptstadt – und ein Ärgernis für alle Reisenden in Sachen Genuss.

Von Susanne Kippenberger
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Ganz so finster ist es in Berliner Bars zwar nicht - aber bisweilen kommt es nahe dran.

Lesen? In einer Kneipe, einem Restaurant? Kann man in Berlin vergessen, zumindest abends. Der Schummer-Wahn ist nervig für alle, die Gedrucktes lieben – und verrät einen Trend zum Eskapismus. Ein Kommentar.

Von Arno Makowsky
"Nachtwölfe"-Mitglieder posieren auf einem Panzer der Roten Armee im deutsch-russischen Museum in Berlin-Karlshorst.

Die Russen sind da – auf Motorrädern. Am Freitagvormittag haben sie Berlin-Karlshorst erreicht. Nachdem verzweifelt versucht wurde, die „Nachtwölfe“ fernzuhalten. Aber wie gefährlich sind ein paar spinnerte Lederheinis wirklich für Berlin? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jens Mühling
Partnerschaft, Freundschaft, Vertrauen. Romantische Zweierbeziehungen haben ihre Vorteile - gerade in der schnellebigen Großstadt.

Vor kurzem wurde auf Tagesspiegel.de die Promiskuität gelobt, als einzige Spielart der Liebe, die zum schnellen Berlin passt. Genau diese Haltung macht es schwierig, hier tiefere Beziehungen zu knüpfen – obwohl viele danach suchen. Ein Appell.

Von Leonie Langer
Immer dieses Rumgenörgel! 2009 versuchte der Senat, die Berliner unter dem Motto „Herz und Schnauze“ zur Freundlichkeit zu erziehen.

Ständig wird den Berlinern vorgeworfen, sie wären unfreundlich und grob – dabei wollen sie nur ihren Frieden. Zeit für einen ethnologischen Erklärungsversuch. Mit drei Regeln für ein unkompliziertes Zusammenleben zwischen Alt- und Neuberlinern.

Von Nana Heymann
Je mehr, desto besser: Polyamorie in Aktion.

Ihr wollt hier den Partner fürs Leben finden, gar heiraten? Damit stört ihr nur den Rhythmus dieser schnellen Stadt. Warum nicht zu mehreren Menschen lustvolle Beziehungen pflegen? Ein Plädoyer für die Polyamorie.

Von Martin Niewendick