Es heißt zwar, jede Frage müsse erlaubt sein. Aber viele sind einfach nur unhöflich und abwertend
Rant
Das Lollapalooza zeigt es mal wieder: Berlin fürchtet sich vor den Auswüchsen eines großen Pop-Events. Es wird in die Peripherie abgedrängt, statt im Zentrum stattzufinden, wo es hingehört.
Hilfe, es ist so unerträglich heiß! Oder: Wir werden weggeregnet! Alle beklagen sich – anstatt über Dinge zu reden, die sie ändern könnten.
Sie sind überall und in der Überzahl: In diesem Sommer haben die Mücken Berlin fest im Griff. Das kann so nicht weitergehen, denn sie treiben uns in den Wahnsinn. Ein Exempel.
Der Milieuschutz verfehle sein Ziel, hieß es an dieser Stelle vor wenigen Wochen. Seine Regeln seien lebensfern. Nein, sie sind zu durchlässig, lautet nun die Entgegnung. Die Stadt müsste aktiver in den Ausverkauf eingreifen.
In städtischen Bädern einfach nur hin- und herschwimmen? Vergessen Sie’s. Es sollte extra Zeiten und abgesperrte Überholspuren für Schnellschwimmer geben. Ein Plädoyer
Es ist schön, draußen zu essen, aber warum geht das nur noch mit Rauchsäule? Über den ökologischen Unfug am Grill – und warum wir es lassen sollten.
Im BVG-Bus hinten einsteigen dürfen, das haben Rot-Rot-Grün im Koalitionsvertrag versprochen. Passiert ist nichts: An den Türen herrscht Anarchie. Ein Kommentar
Wie kann man sich in Berlin über die Anhebung des Spitzensteuersatzes freuen! Sie macht Wohnungskäufe noch attraktiver. Um Steuern zu sparen, stürzen sich Besserverdiener in Immobilienabenteuer. Darunter werden Mieter leiden.
Die ideologisch aufgeladenen Gentrifizierungsdebatten nerven gewaltig, findet unser Autor. Mit Sanierungs- und Aufwertungsverboten erzielt man letztlich nur eines: höhere Preise für schlechtere Wohnungen.
„Open this gate!“, forderte der US-Präsident 1987 vor dem Brandenburger Tor und tat damit viel für den Mauerfall. Trotzdem bleibt Ronald Reagan unbeliebt in der Stadt. Dabei hätte er einen Platz verdient.
Hertha BSC will eine neue Fußballarena. Doch weil der Senat sich ziert, wird ein Umbau erwogen. Geht’s noch? Nur 150 Milliönchen soll das kosten? Nie im Leben. Hört auf mit diesem Abenteuer.
Wer in den Cafés und Läden dieser Stadt nach Leitungswasser fragt, wird allzu oft abgewiesen oder sogar angepöbelt. Die Folge: Alle trinken teures, schlechtes Mineralwasser aus umweltschädlichen Plastikflaschen. Das muss sich ändern. Ein Plädoyer
In Berlin braucht man kein Auto? Kann sein, aber wer nie eins gesteuert hat, dem fehlt auf der Straße die Gegenperspektive. Liebe Fuß- und Radfreunde, ein paar Fahrstunden könnten Unfälle vermeiden.
„Ich danke meiner Großtante, ohne deren Inspiration ich niemals...“ Wer Preisverleihungen besucht, kennt solche Sätze. Nicht nur ihretwegen ziehen sich die Zeremonien oft unnötig in die Länge - ein Rant.
Mitten im wohlhabenden Charlottenburg liegt eine Insel des Elends: das Obdachlosenlager an der Windscheidstraße. Wollen wir es hinnehmen, dass Menschen so leben müssen? Ein Plädoyer gegen die Gleichgültigkeit der Großstadt.
Über sieben Brücken würden wir gerne gehen. Aber die Stadt scheitert daran, den Nord- mit dem Südteil des Gleisdreieckparks zu verbinden. Liebe Verwalter: Vergesst die Form, gebt uns Funktion!
Kaum jemand stellt sein Leergut neben den Abfalleimer, Versuche mit Pfandboxen sind vorerst gescheitert. Wollen wir hinnehmen, dass Menschen im Müll wühlen müssen? Ein Plädoyer für mehr Achtsamkeit.
Klar, Eltern müssen sich in der Kita einbringen. Allzu oft aber werden sie zu Aufgaben verpflichtet, die nicht ihre sind. Dabei sollen Betreuungseinrichtungen doch eigentlich die Eltern entlasten. Liebe Träger, so geht das nicht!
Wer Zweiräder klaut, entwendet nicht nur Privateigentum, er zerstört auch, was wir Alltag nennen. Für das gleiche Delikt hat man Pferdediebe früher gehängt. Ein drakonisches Plädoyer.
Vorbestrafte Gewalttäter bewachen mitunter die Türen der Clubs – und entscheiden, wer drinnen Drogen verkauft. Schuld ist eine ärgerliche Gesetzeslücke, die niemand schließen will. Ein Rant.
Radler halten sich für die besseren Verkehrsteilnehmer, dabei ist Spazierengehen genauso bio und nachhaltig. Es hat bloß keine Lobby. Das muss sich ändern. Ein Kommentar.
Eine Initiative will den 18. März zum nationalen Gedenktag erheben, um an die Berliner Revolution von 1848 zu erinnern. Bitte nicht. Es gibt schon genug deprimierende Jahrestage im nationalen Kalender.
Es ist zum Heulen: Lange war der Verein nicht so erfolgreich und sympathisch - aber die Stadt will partout nicht mitfiebern. Liebes Berliner Fußballvolk: Ein bisschen mehr verdiente Begeisterung, bitte!
München und Wien machen es vor: In beiden Städten bekommt Zuschüsse, wer sich ein Cargobike anschafft. Klug investiertes Steuergeld, das die Parkplatznot lindert, den Verkehr entzerrt und die Luft klärt, findet unsere Autorin. Warum nicht auch in Berlin?
"Hello, how are you?" ist die Standardbegrüßung in immer mehr Berliner Lokalen. Klingt weltläufig und integrierend, grenzt aber Menschen aus. Bin ich reaktionär, wenn ich auf Deutsch bestellen will?
Alle hacken nur auf Europa rum? Nein! Die pro-europäische Bewegung „Pulse of Europe“ macht das Gegenteil - jetzt auch in Berlin. Super Sache, findet unser Autor.
Das Leben unseres Autors ist aus den Fugen, seitdem sein Stamm-Kaiser’s von Edeka-Produkten unterwandert wird. Nun fragt er sich: Was bringt ein Kapitalismus, der die Menschen in solche Identitätskrisen stürzt?
Ein romantisches Abendessen zu zweit endete für unseren Autor mit einer Irrfahrt auf der Suche nach Barem. Die Scheu vor Plastikgeld ist typisch für Berliner Restaurants, Spätis oder Taxen. Wie rückständig!
Als unsere Autorin aus Georgien an die Spree zog, suchte sie auf Online-Foren ein Zimmer. Diverse Angebote später hat sie einen dringenden Rat an Berlins Männerwelt. Ein Aufreger.
Andrej Holm, ein Opfer der Lügenpresse? Liebe Gentrifizierungskritiker, ihr redet wie die AfD. Besinnt euch bitte auf die Tugenden der Berliner Diskussionskultur: Menschlichkeit, Faktentreue, Respekt vor dem Gegner.
Kameras verhindern keine Straftaten? Wer das sagt, glaubt nicht an unser Rechtssystem. Es ist Zeit, dass auch wir Überwachungsskeptiker die Dinge weniger dogmatisch sehen. Ein Kommentar.
Jedes Jahr das Gleiche: Das Geböller geht viel zu früh los, es übertönt den Mitternachts-Countdown, das Jahr beginnt ohne klaren Auftakt. Liebe Knallköpfe, könnt ihr nicht pünktlich um zwölf loslärmen?
Berlin ist die Stadt unserer Herzen – aber zum Fest der Liebe lassen wir jungen Zugezogenen sie kollektiv im Stich. Zurück bleiben Szenekieze, die plötzlich toter wirken als die Heimatkäffer ihrer Bewohner. Feierlich ist das nicht. Eine Selbstanalyse.
Weihnachten für Weihnachten wächst der Spielzeugberg im Kinderzimmer. Das Zeug ist im Weg. Keiner braucht es. Liebe Verwandte: Wenn ihr Glanz in Kinderaugen zaubern wollt, beschert den Kleinen lieber tolle Erlebnisse. Ein Rant.
Berlins Bauboom macht es Privatleuten schwer, Handwerker für kleine Aufträge zu gewinnen. Manch einer kommt zwar vorbei, meldet sich dann aber nie wieder. Eine Leidensgeschichte.
Eisige Winde jagen über das ehemalige Berliner Flughafengelände, kein Mensch hält sich hier im Winter länger als nötig auf. Mal ehrlich: Was nützt uns diese gigantische Innenstadtsteppe?
Bringt das neue Eisbärbaby mehr Zulauf für den Tierpark in Friedrichsfelde? Das wäre gut – er ist der bessere Zoo der Stadt. Liebe West-Berliner Tierfreunde, reißt die Mauer in euren Köpfen nieder! Ein Rant.
Wer ist schuld, wenn es in den jüdischen Gemeinden undemokratisch oder islamfeindlich zugeht? Natürlich Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. Liebe Alteingesessene, legt eure Vorurteile ab!
Wer sich erkältet ins Büro schleppt, schadet sich selbst, seinen Kollegen und nicht zuletzt den Vorgesetzten. Obwohl das eigentlich alle wissen, kommen viele doch angeschlagen zur Arbeit – oft aus Angst um ihre Stelle.