Ohne die Bundesregierung gäbe es Opel nicht mehr, hebt die Kanzlerin hervor. Dabei ist von Politik und Gewerkschaft jetzt kühles strategisches Denken gefragt.
Opel
Während GM-Chef Fritz Henderson in Rüsselsheim über die Pläne des US-Konzerns für Opel informiert, verkündet die Firmenzentrale in Detroit einen neuen Europa-Chef. Dieser soll aber nur eine Übergangslösung sein. Unterdessen beginnt GM mit der Rückzahlung der Staatshilfe.
Der beim Ringen um Opel leer ausgegangene Zulieferer Magna hofft auf neue Aufträge der Rüsselsheimer und von General Motors.
Neuer Sanierungsplan, neue Führung, alte Köpfe: Die Opel-Mutter General Motors legt mit der Neuausrichtung des Rüsselsheimer Autobauers los. Neuer Europa-Chef soll ein Deutscher werden – er muss unpopuläre Entscheidungen fälle.n
Die Wende im Opel-Drama kam überraschend. Nun will General Motors die Sanierung selbst versuchen – mit neuem Personal und neuen Ansprechpartnern.
Nach Ausscheiden des bisherigen GM-Europe-Chefs Forster ist unklar, wer das Europageschäft des Autokonzerns leiten soll. Die Führung in Detroit will sich offenbar mit Bundesregierung und Belegschaft gutstellen. Das scheint auch dringend erforderlich.
Die Opel-Treuhand verliert ihr unbequemstes Mitglied: Dirk Pfeil. Der FDP-Politiker und Vertreter der Bundesländer mit Opel-Standorten muss das Gremium verlassen.
Von General Motors sind harte Vorgaben zu erwarten. Die Opel-Belegschaften in Europa suchen eine einheitliche Position.
Der Fall Opel lehrt auch: Durch die nationale Brille gesehen verzerrt sich das Bild.
Opel bekommt nach dem Platzen des Verkaufs an Magna eine neue Spitze: Der bisherige GM-Europachef Carl-Peter Forster verlässt den Konzern. Nachfolger wird offenbar der Brite David Nick Reilly. Bundesfinanzminister Schäuble deutet weitere Staatshilfe an.
Malte Lehming über das Ende der Internationalen Solidarität
Nach der überraschenden Absage des Opel-Verkaufs verliert General Motors Europe seinen Chef. Carl-Peter Forster kehrt dem Konzern den Rücken. Er hatte die Kehrtwende des Opel-Mutterkonzerns scharf kritisiert.
Die Bundesregierung wurde unangenehm überrascht von der Entscheidung des GM-Verwaltungsrats, Opel zu behalten. Welche politischen Folgen hat das?
Der US-Konzern General Motors bezieht sich auf Sanierungspläne des abgelehnten Opel-Bieters Magna. Die angedrohte Insolvenz ist kein realistisches Szenario.
Reaktionen der US-Medien auf den deutschen Ärger wegen Opel: "Die Bundesregeriung schimpft, aber eigentlich hat ihr GM einen Gefallen getan".
Machtkampf um die Zukunft von Opel: Während die deutschen Opel-Beschäftigten an allen vier Standorten gegen befürchtete Einschnitte protestieren, gibt sich die alte und neue Mutter General Motors betont selbstbewusst – und droht mit Insolvenz. In Berlin soll es nach Tagesspiegel-Informationen noch heute Abend einen Opel-Gipfel geben.
Alles haben sie versucht: Nächtelang debattiert, sich beschimpfen lassen, Milliarden aus dem Hut gezaubert. Es hat nichts geholfen. Der Opel-Deal ist geplatzt. Die Geschichte einer großen Vergeblichkeit.
Ein nie dagewesener Affront, ein Desaster ist das, für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Wer soll glauben, dass Obama nicht rechtzeitig genug vor Merkels Abflug von der GM-Entscheidung gehört hat, um in irgendeiner Weise zu reagieren? Vielleicht ist dieser Präsident doch so unbedarft, wie Hillary Clinton einmal gesagt hat, womöglich brillant nur in der Ausstrahlung und vor allem an sich interessiert.
Die Arbeiter sind ratlos. Klein bei geben sie nicht. Nach der Absage von GM stehen wieder alle Opel-Werke in ganz Europa auf dem Prüfstand, auch Bochum und die drei anderen deutschen Standorte.
Der deutsche Hersteller soll für Innovationen bei GM sorgen – doch die Hindernisse sind enorm
Deutsche Politiker sind entsetzt über Beschluss von General Motors. Gewerkschaften fürchten um tausende Jobs und wollen protestieren. Gabriel wirft Kanzlerin bei Opel-Rettung Täuschung vor.
Merkel hat im Kapitol in Washington die Rede ihres Lebens gehalten. Doch viel Zeit sich zu freuen blieb ihr nicht. Nach dem Nachtisch überbrachte ihr Wirtschaftsberater Weidmann die Botschaft: Der Opel-Deal ist geplatzt. General Motors will den Autobauer behalten.
Der US-Autobauer General Motors hat den Verkauf seiner deutschen Tochter Opel offiziell abgeblasen. Welche Konsequenzen hat die Entscheidung?
Henrik Mortsiefer über Angela Merkel und das Opel-Drama
Der US-Autobauer General Motors will Opel nun doch nicht verkaufen und hält an dem angeschlagenen Konzern fest. Betriebsräte und Gewerkschaften rufen die Opel-Mitarbeiter zu Warnstreiks auf. Der designierte SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel übt gegenüber dem Tagesspiegel scharfe Kritik an Bundeskanzlerin Merkel.
Die Entscheidung gegen den Verkauf an Magna überrascht – auch wegen des Verzichts der Belegschaft.
Im Poker um den Opel-Verkauf haben sich die Arbeitnehmer und der künftige Käufer Magna auf den Sanierungsbeitrag der Belegschaft geeinigt. Die Mitarbeiter bringen über Lohnverzicht jährlich 265 Millionen Euro ein.
Der zerstrittene GM-Verwaltungsrat ringt noch immer mit der Frage: Soll Opel an Magna gehen oder im Konzern bleiben? Heute könnte eine Entscheidung fallen.
Sind alle Verhandlungen null und nichtig? General Motors will Opel nun doch nicht an Magna verkaufen, sondern den Autobauer mit Staatshilfen sanieren.
General Motors (GM) steht trotz der Einwände der EU-Kommission weiter zum Verkauf von Opel an Magna. Die Vertragsunterzeichnung ist in dieser Woche geplant.
Hürde auf den letzten Metern: Eigentlich ist der Opel-Magna-Deal eine klare Sache. Doch nun erhielt Wirtschaftsminister Guttenberg einen Brief aus Brüssel. Darin meldet die EU wegen der staatlichen Milliardenhilfen aus Deutschland ernsthafte Bedenken am Opel-Verkauf an.
Heute sollte unterschrieben werden. Doch Opel ist noch immer nicht verkauft. Es wird weiter um Arbeitnehmerrechte und die Zahlung von Milliarden an Staatshilfe gestritten.
General Motors und Magna wollen den Kaufvertrag für Opel am Donnerstag unterzeichnen - und das, obwohl noch längst nicht alle Probleme ausgeräumt sind.
Spanier und Briten wollen sich nicht an Finanzhilfen der Bundesregierung beteiligen – auch die EU-Kommission bleibt skeptisch.
Der Autozulieferer Magna soll künftig für Chrysler keine Autos mehr bauen. Auch Volkswagen erwägt nach dem Opel-Verkauf an den österreichisch-kanadischen Zulieferer, Aufträge von Magna abzuziehen.
Jeden Montag beantworter "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe vier Fragen zur Außenpolitik. Heute über die G20, den Iran, Opel und den amerikanischen Blick auf die Bundestagswahl.
Schließt Magna Werke, verweigern die Arbeitnehmer ihren Sanierungsbeitrag. Und die Bundesregierung sucht Geldgeber in Europa.
Der Druck der Gewerkschaften ist groß: Offenbar will die designierte Opel-Mutter Magna das belgische Werk doch nicht schließen. Dies könnte auch die EU milde stimmen.
Noch vor Kurzem hatte sich der russische Autobauer für die Übernahme von Opel interessiert. Nun sollen bei Avtovaz 27.000 Jobs gestrichen werden.
Rund 5000 Opel-Beschäftigte aus ganz Europa haben für den Erhalt von Arbeitsplätzen nach dem Einstieg von Magna demonstriert. Mit Trommeln und Plakaten machten die Opelaner, darunter rund 1000 Kollegen aus Deutschland, ihrem Unmut über die Magna-Pläne und die drohende Schließung des belgischen Werks Luft.