Therapien, Medikamente, sich selbst neu programmieren – er hat alles versucht. Doch die Leere blieb.
Nachrufe
Er hatte schlimme Erfahrungen in der Psychiatrie gemacht. Und wollte, dass es anderen besser ergeht.
Sie wohnte in den Kommunen 1 und 2, wollte als Lehrerin die Revolution in die nächste Generation tragen - und wurde Hebamme. Der Nachruf auf eine große Frau
Als Hippie kam er nach Berlin und wurde ganz schnell Punk. Dann spielte er Bass und machte einen Plattenladen auf
Überall war er dabei, und irgendwie kannte er auch alle Welt. Aber wer kannte ihn? Der Nachruf auf einen Allwissenden
Schließlich durfte er sich „Oberinspektor der Deutschen Post“ nennen. Musik machte er trotzdem weiter
Mehr aus sich zu machen als das Vorhersehbare, das hatte ihr die Mutter vorgelebt. Darum ging es auch ihr. Nachruf auf eine, die die Zufriedenheit spät fand
Wissenschaftler war er in der DDR. Da fehlte immer irgendwas, gemeckert wurde viel. Aber eigentlich hatte er doch großes Glück
Ein Indigener in Prenzlauer Berg. Bücher hat er geschrieben, sein Geld aber verdiente er als Musiker. Auf Beerdigungen.
Sie war im KZ. Ihre Eltern hat sie verloren. Immerhin, sie konnte über das, was war, erzählen.
In einem Radiointerview sagte er: „Ick wollte immer schon mal inner stinknormalen Rockband spielen!“ Von da an hatte er Interview-Verbot.
Er erklärte die Hochstapelei zur Kunst, zu einem Spiel. Runterstapeln macht die Welt nur fad. Der Nachruf auf einen, der gern Häuptling war.
Im Heim lernten sie sich kennen, in all den Jahren haben sie niemals gestritten. Jetzt ist der Freund gestorben
Der Vater Polizist und SED-Mitglied - und er muss wegen "staatsfeindlicher Hetze" in den Knast. Abgeschoben in den Westen, plagt ihn das Heimweh.
Von der Tonlage her Sopran, von der Wesensart Mutti für alle: Der Nachruf auf eine Frau, für die der Chor weit mehr als eine Singstätte war
In Brasilien geboren, in Luxemburg aufgewachsen, Electro-Musik und Feierlaune. Berlin war seine Stadt. Oder?
Nicht laut und polternd war ihr Wille, aber doch stetig und energisch. Eingesetzt hat sie sich dennoch mehr für andere als für sich selbst
Wenn sie ihre Ruhe brauchte, zog sie sich in die Küche zurück. War sie deshalb niedergeschlagen? Anzumerken war es ihr nicht.
Er war Kameramann, das Dokumentarische reizte ihn. In Peking war er dabei, als die Studenten auf die Straßen gingen.
In Berlin hieß er noch Werner Silberberg. Mit seinen Eltern emigrierte er nach Shanghai und später in die USA.
Erst war er Dachdecker. Nachdem das nicht mehr lief, übernahm er eine Dartkneipe. Auch mit der war's schwierig. Aber er brauchte ja nicht viel.
Man muss sie nehmen, wie sie ist. Denn wenn sie was nicht mag, dann fährt sie aus der Haut. Eine Herausforderung für alle. Und eine Bereicherung!
In Norwegen schaffte sie, was in Deutschland kaum möglich gewesen wäre. Aber sie sehnte sich so nach Berlin. Und zählte die Jahre bis zur Rente
Jedenfalls nicht von Männern. Was er aber einmal ins Herz geschlossen hatte, das ließ er nicht mehr los. Menschen, Hunde, Dinge von Wert.
Musik müsste man machen! Und wenn man kein Instrument beherrscht, erfindet man einfach eins, dessen erster Instrumentalist man ist.
Ihr Abschlussfilm an der Hochschule: ein Erfolg. Doch danach lief's nicht mehr. Also machte sie einen Cut.
Ein schöner Mann, begehrt von vielen. Doch ein Schatten lag auf seiner Seele. Der Nachruf auf einen mit großer Sehnsucht.
Fürs Geld betreibt er die Architektur. Für die Seele das Malen. „Wie lange brauchst du für ein Bild?“ - „So lange, wie ich alt bin.“
In Bulgarien arbeitete er auf dem Bau, war Rettungsschwimmer und Fischer. Mit 50 kam er in die DDR. Und wurde Gärtner
Er ließ sich die Dinge nicht gern aus der Hand nehmen. Wer waren denn etwa diese Prüfer, die entschieden, wer gut genug war und wer nicht?
Hat einer, der so alt wird, eine Zauberformel? Er zuckte mit den Schultern. Und dann fiel ihm doch noch etwas ein.
Als er noch Nachwuchswissenschaftler war, erschien ein Text über ihn in der "Zeit". Die Überschrift: „Können, Glück und Liebe“.
Wann immer sie aus der Kurve zu fliegen drohte, hatte sie einen ihrer Sprüche parat: „Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, frag nach Tequila und Salz!“
Zur Sicherheit hat er BWL studiert. Freudlos hangelte er sich durch die Seminare. Aber es gab ja noch den Sport! Der Nachruf auf einen Trainer
Schlimmes haben sie durchgemacht. Aber was entschuldigt das eigentlich? Der Nachruf auf zwei Menschen und die Suche nach einem Standpunkt.
Den Gelagen in den Künstlerkantinen blieb der Opernkritiker fern. Sein Urteil sollte frei bleiben. Und dann wechselte er die Perspektiven.
Er wollte zu den Besten, also wurde er Fotograf bei AP, Kriegsfotograf. Gnadenlos war das Geschäft, täglich lieferte er Bilder des Grauens.
Ihr Traumhaus lag an der Spree. Sie baute es aus und brachte dort ihre riesige Sammlung alter Spielzeuge unter. Der Nachruf auf eine Unentwegte
„Kleiner Revoluzzer“ und „Venezuela-Werner“ haben sie ihn genannt. Und er war Lehrer - trotz Radikalenerlass.
Sie hatte lang genug im Haushalt ausgeholfen. Hausfrau zu werden, zu heiraten, kam nicht in Frage. Mit 52 wurde sie Yoga-Lehrerin.