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Christiane Arp, die Chefredakteurin der "deutschen" Vogue.

© dpa

Vogue-Chefin Christiane Arp im Fashion-Week-Interview: "Förderung liegt in unserer DNA"

Die Chefredakteurin der deutschen „Vogue“, Christiane Arp, hilft deutschen Designern auf die Sprünge, wie gerade auf der Fashion Week zu sehen ist.

Frau Arp, Sie treten sehr entschlossen als Förderin der deutschen Mode auf, seitdem sie den Vogue Salon initiiert haben. War das eine lang vorbereitete Entscheidung?

Nein, die fiel spontan. Das war meine Antwort auf die Unkenrufe, in Deutschland gebe es kein gutes Design. Aber im Grunde ist die Förderung von Designtalenten Teil des Selbstverständnisses von „Vogue“-Chefredakteurinnen. Man könnte sagen, es liegt in unserer DNA und ist eine Verantwortung.

Wie sind die Reaktionen auf Ihre neue Initiative zur Fashion Week, den Berliner Mode Salon?

So motivierend, dass Marcus Kurz, der Chef der Agentur Nowadays, und ich uns gleich im Januar entschieden haben, weiterzumachen und das Konzept jetzt sogar auszubauen. Mit der Zusammenführung von Vogue Salon, unserer Bühne für Designtalente, und Berliner Mode Salon, der Präsentationsplattform für junge und bereits etablierte Labels aus ganz Deutschland, zum Beispiel. Dieses Mal sind 36 Labels dabei.

Gibt es in jüngster Zeit einen Qualitätsschub bei deutschem Design?
Die Qualität ist sichtbarer geworden, und es wird überhaupt mehr über deutsche Mode gesprochen. Gesteigerte Präsenz führt zu gesteigertem Interesse und zu einer realistischeren Wahrnehmung dessen, was es in Deutschland bereits zu entdecken gibt.

Werden Sie von deutschen Designern bestürmt, sich ihre Arbeiten anzusehen?
Es liegt in der Natur meines Jobs, dass etablierte und junge Designer mir ihre Arbeiten zeigen wollen.

Wie wichtig ist die Beratung der Designer zu Verkäuflichkeit, künstlerischem Anspruch?

Für jeden jungen Kreativen ist es essenziell, sich in bestimmten Fragen professionell beraten zu lassen. Das ist auch unser Ansatz im Fashion Council Germany. Es geht um Förderung und Hilfestellung auf verschiedenen Ebenen, seien es Finanzen, Design oder Marketing.

Ist der deutsche Einzelhandel offener für deutsche Mode geworden? Oder werden andere Vertriebskanäle gebraucht?
Da ist durchaus Luft nach oben. Ich finde, der deutsche Einzelhandel könnte mutiger werden. Doch es ist auch klar: Das allein reicht nicht. Jeder Designer, der wachsen will, braucht auch ein internationales Vertriebsnetz.

Wie beeinflussen Fashion Council Germany und Berliner Mode Salon Ihre Arbeit als Chefredakteurin der „Vogue“?
Meine große berufliche Liebe ist „Vogue“. Ich sehe es als Teil meiner Aufgabe, die Branche zu einem Blick in die Zukunft zu animieren. Das tun wir jeden Monat im Heft und genauso mit diesen Initiativen. Beides geht Hand in Hand.

Was sind die wichtigsten Pläne beim Fashion Council Germany?
Es geht darum, die Wahrnehmung von deutschem Modedesign als Wirtschafts- und Kulturgut zu fördern – in erster Linie und explizit um die Förderung des Nachwuchses.

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