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Mode-Kolumne Michalskys Meinung: Genäht wird nur in Berlin

Der Designer Michael Michalsky berichtet für den Tagesspiegel täglich von der Fashion Week. Im zweiten Teil geht es um Stoffe, Fittings und Schneiderinnen.

Von Sonntag bis Dienstag liefen bei mir im Atelier die Fittings. Da kommen alle Models vorbei, die beim Casting ausgewählt wurden, und ich überlege mir, welches in der Show welchen Look trägt. Da ich Couture mache, wird jeder Look genau auf das Model angepasst. Meine Schneidermeisterinnen sitzen dabei und ändern alles direkt vor Ort ab. Überhaupt wird meine Atelier-Michalsky-Kollektion nur von Hand geschneidert. Die Stoffe kommen aus Italien, Frankreich oder der Schweiz, genäht wird in Berlin. Ein besonders tolles neues Material wird sogar hier produziert. Es ist ein hauchdünnes Silikon, das mit Spitze bestickt ist, ein echter Hingucker. Und die ganzen tollen Stricksachen werden auch hier in Kreuzberg an einer alten Handstrickmaschine von einer fantastischen Schneidermeisterin aus einem Kaschmir-Seiden-Garn gefertigt.

Am Dienstagvormittag war ich außerdem für Jet Set auf der Premium. Seit letztem Jahr bin ich Global Creative Director der Marke und habe erst kürzlich in Paris meine zweite Kollektion gezeigt, die Kollektion Frühling/Sommer 2020. Mir macht das wahnsinnig viel Spaß, auf der Messe mit Einkäufern und Pressevertretern zu sprechen und zu sehen, wie das Feedback zum Relaunch von Jet Set aussieht.

Und heute Abend ist es endlich soweit: Meine eigene Show, die Atelier-Michalsky-Fashionshow, geht um 21 Uhr über den Laufsteg! Der Showtag ist immer total durchgetaktet. Er startet schon früh mit Interviews, die dann in der Regel bis kurz vor der Show durchgehend stattfinden. Das Interesse an Berliner Mode ist nach wie vor sehr hoch. Natürlich bin ich auch immer ein bisschen aufgeregt, ob alles gut läuft. Aber das gehört dazu wie bei einem Musiker das Lampenfieber!

Michael Michalsky

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