Westafrikanische Soldaten sollen schon bald das Kommando bei der Militäraktion in Mali übernehmen – Berlin sagt Geld zu. Doch das Problem sind nicht allein die fehlenden Ressourcen.
Mali
Der britische Regierungschef David Cameron sieht im Islamismus eine "globale Bedrohung", die eine "globale Antwort" erfordere. Großbritannien will keine Truppen nach Mali entsenden, Presseberichten zufolge sollen aber Elitesoldaten vor Ort sein.
Frankreichs Präsident Hollande verteidigt das Vorgehen der algerischen Sicherheitskräfte bei der Befreiung der Geiseln. Algerien solle jetzt ebenso hart an seiner südlichen Grenze durchgreifen, um die islamistischen Terroristen in Mali von Nachschub abzuschneiden.
Washington will den Kampf gegen die Hintermänner der Geiselnahme in Algerien aufnehmen – eine Marschroute für den Westen. Das wahre Ausmaß des Blutbads auf dem Gasfeld ist noch unklar, weil die algerischen Sicherheitsbehörden nur bruchstückhaft über Einzelheiten informieren.
Muss sich Deutschland militärisch stärker in Mali engagieren? Über diese Frage ist in der Bundesregierung ein Streit entbrannt. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) ist dagegen und fordert eine politische Lösung.
Die Geiselnahme in Algerien verschärft den Konflikt in Mali weiter. Droht in der Region ein Flächenbrand?
Die EU-Außenminister haben auf ihrem Krisentreffen am Donnerstag eine Ausbildungsmission für Mali beschlossen. Viele halten das für zu wenig - und für zu spät.
Frankreichs Präsident Francois Hollande verteidigt die Intervention gegen die Islamisten im Norden des Landes - aber die Militäraktion kann bislang ohnehin auf die Unterstützung der Franzosen zählen.
Mit der Geiselnahme in Algerien haben nordafrikanische Al-Qaida-Kämpfer den französischen Feldzug in Mali von einem regionalen in ein globales Problem verwandelt. Bald schon könnten weitere Attentate folgen.
Bei seinem Einsatz gegen Islamisten in Mali hat Frankreich erstmals Bodentruppen aktiviert. Laut Augenzeugen rückten am Dienstag hunderte französische und malische Soldaten Richtung Diabali vor, um die Stadt im Norden des Landes zurückzuerobern.
Berlin bereitet seinen versprochenen Beitrag für Mali vor. Die Bundeswehr könnte französische und afrikanische Truppen transportieren und „fliegende Krankenhäuser“ bereitstellen. Strittig ist, ob eine Unterstützung aus der Luft ein Mandat des Bundestags erfordert.
Französische Truppen kämpfen in Mali gegen Islamisten aus dem Norden. Wie rechtfertigt Präsident Hollande diese Militäraktion?
Frankreich schickt Soldaten nach Mali. Deutschland will helfen, aber auf keinen Fall mit Gewalt. Aber womit dann?
Frankreich versucht, den Vormarsch der Islamisten in Mali durch einen Militäreinsatz zu stoppen, die UNO hat den Einsatz gebilligt, Deutschland und andere Staaten wollen die Militäroperation logistisch unterstützen. Als hätte es den Krieg in Afghanistan nicht gegeben. Hat der Einsatz Chancen auf Erfolg?
Deutschland will Frankreich bei seinem Einsatz in Mali unterstützen, logistisch, medizinisch und humanitär. Einem Kampfeinsatz in dem westafrikanischen Land steht Verteidigungsminister de Maizière aber ablehnend gegenüber.
Der SPD Politiker Rainer Arnold sieht auch deutsche Sicherheitsinteressen in Mali bedroht. Deutschland müsse Frankreich unterstützen und dürfe Hilfe nicht "reflexhaft ablehnen".
Seit Freitag unterstützen französische Soldaten die malische Armee in ihrem Kampf gegen Islamisten. Präsident François Hollande erhöhte am Samstag aufgrund der Lage die Sicherheitsstufe in Frankreich. Die Bundeswehr will Ausbilder nach Mali schicken, eine Entsendung von Kampftruppen schloss Guido Westerwelle jedoch aus.
Der UN-Sicherheitsrat hat einem Militäreinsatz in der westafrikanischen Republik Mali geschlossen zugestimmt. Die Eingreiftruppe der afrikanischen Staaten soll die islamistischen Rebellen aus dem Norden vertreiben. Der Einsatz dürfte aber noch eine Weile auf sich warten lassen.
Gegen die islamistischen Rebellen im Norden Malis soll eine militärische Eingreiftruppe ins Feld geführt werden. Einem solchen Einsatz hat der UN-Sicherheitsrat am Donnerstag einstimmig zugestimmt.
Malis neuer Regierungschef Cissoko will die radikalen Islamisten im Norden des Landes zurückdrängen und Wahlen abhalten. Zuvor war der bisherige Amtsinhaber Diarra entmachtet worden - er war Ansprechpartner für den geplanten Militäreinsatz der Europäer.
Im westafrikanischen Mali sollen EU-Militärberater –darunter auch Deutsche – dabei helfen, Rebellen und Terroristen im Norden des Landes zurückzudrängen. Wie soll das genau geschehen?
3300 Soldaten sollen für ein Jahr in das Krisenland Mali entsendet werden, das hat die westafrikanische Staatenunion Ecowas am Sonntag beschlossen. Sie sollen das Land beruhigen, in dem im März Islamisten bei einem Putsch die Kontrolle über den Norden übernommen haben.
Verteidigungsexperten kritisieren die Regierung: Über einen möglichen Bundeswehr-Einsatz in Mali werde zu wenig informiert. Die ganze Diskussion, sagt einer, zeigt, dass bei der jüngsten Armee-Reform die Weichen falsch gestellt wurden.
Die Menschen in Mali hoffen auf Hilfe aus Europa, um ihr Land zurückzuerobern – das Leben in der Krise wird immer schwieriger.
Die ehemalige Muster-Demokratie Mali ist auf dem besten Weg, zum gescheiterten Staat zu werden. Terroristen aus dem westafrikanischen Staat könnten auch für Europa gefährlich werden. Die Internationale Gemeinschaft will helfen, eventuell auch militärisch. Wie kritisch ist die Lage vor Ort?
Die Bundeswehr ist im Laufe der Jahre zunehmend zu einer Einsatzarmee geworden. Zahlen und Fakten.
Während internationale Organisationen über einen Militäreinsatz in Mali diskutieren, besuchte Außenminister Westerwelle die Hauptstadt Bamoko. Er versprach dem westafrikanischen Krisenstaat Solidarität - denn ein Rückzugsgebiet für islamistische Terroristen wäre auch eine Gefahr für Europa.
Die Bundesregierung will die Bundeswehr in keinem Fall zu einem Kampfeinsatz nach Mali schicken. Ob man sich an einem möglichen Ausbildungseinsatz der EU beteilige, müsse noch geprüft werden.
Mali galt lange als Vorbild, heute ist es eine Krisenregion. In der Hauptstadt herrscht eine zerstrittene Militärjunta, der Norden ist in den Händen von radikalen Islamisten.
Berlin bereitet sich auf eine neue Militärmission vor. Kampftruppen sollen nicht geschickt werden, aber bei der Ausbildung malischer Soldaten geholfen werden. Der Bundeswehrverband warnt vor einem unüberlegten Einsatz, der wie in Afghanistan enden könnte.
Griechenland könnte von Afrikas Süden lernen, meinen zwei afrikanische Diplomaten – und sorgen sich um Mali.
Erst Mali, jetzt Guinea-Bissau: Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen greifen in einem westafrikanischen Staat Militärs nach der Macht. In Guinea-Bissau attackierten Soldaten das Haus des Regierungschefs mit Granaten und nahmen ihn fest.
Die Krise in Mali ist eine erste direkte Folge des Libyen-Konflikts. Und sie ist Beleg dafür, dass die gesamte Region instabil ist. Versinkt der Nordwesten Afrikas im Chaos?
Die Putschisten in Mali geben klein bei. Sie übergeben die Macht an eine zivile Regierung und der gestürzte Präsident macht den Weg frei. Damit ist aber nur ein Teil der Probleme geklärt - denn was wird aus dem Norden Malis, wo Rebellen einen eigenen Staat ausgerufen haben?
Wenige Stunden nach der Unabhängigkeitserklärung der Tuareg-Rebellen im Norden Malis hat sich die Militärjunta mit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) auf ein Abkommen zur Machtübergabe geeinigt.
Putschisten, Rebellen und Islamisten ringen um die Macht - jetzt entwerfen Spitzenmilitärs westafrikanischer Staaten Pläne für eine Intervention in Mali. Eine 2000 Mann starke Eingreiftruppe steht schon bereit.
Schneller als erwartet haben am Wochenende Einheiten der arabischen Tuareg-Rebellen die historische Regionalhauptstadt Timbuktu im Nordosten von Mali eingenommen.
Benins Außenminister Nassirou Bako-Arifari über den Putsch in Mali und die Libyen-Krise. Benin hat derzeit die Präsidentschaft der Afrikanischen Union inne - diese werde die gewaltsame Machtübernahme nicht akzeptieren.
In Westafrika bahnt sich eine Katastrophe an. Grund sind Dürren und Missernten. Die Bundesrepublik hat als erstes Land frühzeitig geholfen.
Hacken, sieben und mahlen in mühevoller Handarbeit: In den Goldminen Malis bauen mindestens 20.000 Kinder das begehrte Metall unter lebensgefährlichen Bedingungen ab. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hat einige von ihnen interviewt.