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Zug entgleist: S-Bahn prüft nach Unfall Konsequenzen

Harmlos oder haarscharf vorbei an einem größeren Unglück? Noch ist die Ursache, die eine S-Bahn am 1. Mai in Kaulsdorf entgleisen ließ, nicht geklärt. Dem Vernehmen nach gab es am Rad einen Riss – ähnlich wie bei dem Unfall mit einem ICE in Eschede, bei dem 1998 insgesamt 101 Menschen ums Leben kamen.

Beim S-Bahn-Unfall wurde niemand verletzt. Die S-Bahn werde bis Dienstag entscheiden, welche Konsequenzen aus der Entgleisung gezogen werden müssen, sagte der Chef des Unternehmens, Tobias Heinemann. Nach dem ICE-Unglück musste die Bahn Züge dieser Baureihe zunächst stilllegen.

Betroffen ist die modernste Baureihe 481, von der es 500 Einheiten gibt, die immer aus zwei Wagen bestehen. Die S-Bahn besitzt 640 dieser „Viertelzüge“. Bei einem Ausfall der Reihe 481 wäre kein regulärer Betrieb mehr möglich.

Nach Angaben von S-Bahnern war die planmäßige Hauptuntersuchung des jetzt entgleisten Zuges um zwei Jahre verschoben worden, was gesetzlich zulässig ist, wenn der Zustand des Fahrzeugs dies zulässt. Angesichts der vielen Störungen an diesen S-Bahnen sei es keine „glückliche Entscheidung“, die große Untersuchung um zwei Jahre zu verschieben, sagte Christfried Tschepe vom Fahrgastverband Igeb. Wegen Problemen an den Bremsen dürfen diese Züge derzeit nur 80 Stundenkilometer statt Tempo 100 fahren. Der Betriebsratsvorsitzende der S-Bahn, Heiner Wegner, hatte im Januar im Parlament davor gewarnt, die S-Bahn „weiter auf Verschleiß“ zu fahren. Durch Einsparungen bei der Wartung seien Sicherheitsprobleme nicht auszuschließen.

Auch am Sonntagmorgen gab es einen Unfall. Der Fahrer eines Baufahrzeugs soll an einem Haltezeichen vorbei über eine Gleissperre gefahren sein, wodurch das Fahrzeug entgleiste und ins S-Bahn-Gleis hineinragte. Der Zugverkehr wurde dadurch bis zum Abend erheblich gestört.

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