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Plan wiederaufgelegt: Britzer Tunnel: Ab 2010 wird geblitzt

Im August schien der Plan beerdigt, doch jetzt ist er wiederauferstanden: Im Britzer Autobahntunnel wird künftig geblitzt. Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hat das Geld für die Messgeräte freigegeben.

„Die Kollegen sind gerade dabei, die Angebote einzuholen“, sagt Petra Rohland von der Stadtentwicklungsverwaltung. Geplant sind 18 Geräte mit Kamera und unsichtbarem Infrarotblitz: drei Stück für jede der insgesamt sechs Fahrspuren. „Wir gehen davon aus, dass die Geräte im ersten Quartal 2010 in Betrieb gehen“, heißt es.

Der unsichtbare Blitz gilt zwar pädagogisch als zweite Wahl, weil der Verkehrsverstoß dem Übeltäter erst Wochen später vor Augen geführt wird, wenn die Rechnung im Briefkasten liegt. Aber die sonst üblichen roten Blitze könnten Autofahrer im Tunnel blenden und so erschrecken, dass es erst richtig gefährlich wird. Auf der kurvenreichen, schon jetzt kameraüberwachten Strecke gilt Tempo 80, aber viele fahren deutlich schneller. Damit auch Motorradfahrer nicht mehr ungestraft rasen können, sollen die Geräte auch Fotos von hinten machen. Knapp 1,5 Millionen Euro sind nach Auskunft der Verwaltung für die Wunderwaffen eingeplant. In der anfangs skeptischen Finanzverwaltung hieß es, dass das Geld durch interne Umschichtungen beschafft wurde und man deshalb keine Einwände habe.

Eine möglichst schnelle Refinanzierung durch die Autofahrer ist offenbar nicht geplant: Laut Stadtentwicklungsverwaltung sollen die Inbetriebnahme publik gemacht und die Kontrollen auf Schildern vor dem Tunnel angekündigt werden. Unter diesen Umständen hat auch der ADAC keine Einwände. Und die Unfallzahlen sprechen für sich: Im Jahr 2007 hat es im Britzer Tunnel fast doppelt so oft gekracht wie im Tunnel Tegel Ortskern und 25 Prozent häufiger als im Tunnel Flughafen Tegel. Häufigste Unfallursache war Raserei.

Auch die gestern vom Statistikamt gemeldete Juni-Bilanz sieht nicht rosig aus: Demnach starben zehn Menschen auf den Straßen – vier mehr als im Juni 2008. Allerdings wurden deutlich weniger Menschen verletzt als im Vorjahr.

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