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Thema

Bundesnachrichtendienst

Wissen die, dass wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen?

Während die deutsche politische Elite genau weiß, was sie an einer weiterhin engen Zusammenarbeit mit den Amerikanern hat, macht sich im Volk das Gefühl breit, durch die NSA erniedrigt worden zu sein. Das Ergebnis ist eine Schieflage. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming
Der ehemalige Richter am Bundesverwaltungsgericht, Kurt Graulich, soll im Auftrag des Bundestages die NSA-Spähliste untersuchen. Das Bild zeigt ihn bei einer Verhandlung im Februar 2015, mittlerweile ist Graulich pensioniert, lehrt aber weiter an der Humboldt-Universität.

Die Koalitionsfraktionen haben einen "sehr geeigneten Kandidaten" gefunden, um die NSA-Spähliste zu sichten. Die USA kritisieren unterdessen laut Medienberichten das Verfahren.

Von Anna Sauerbrey
Warten vergeblich auf die NSA-Spähliste: Konstantin von Notz, Obmann der Grünen im NSA-Untersuchungsausschuss (links) und André Hahn, Obmann der Linken, vor dem Beginn der Ausschuss Sitzung am Donnerstag, 11. Mai, im Bundestag.

Die Bundesregierung schlägt dem NSA-Ausschuss vor, ein Ermittlungsbeauftragter solle Einsicht in das Verzeichnis der Geheimdienst-Suchbegriffe nehmen. Für die Opposition ist das inakzeptabel.

Von Anna Sauerbrey
Will eine Reform der digitalen Aufklärungsarbeit des BND: Der SPD-Obmann im Untersuchungsausschuss, Christian Flisek.

Die SPD-Fraktion prescht mit einem Eckpunktepapier für eine BND-Reform vor – und düpiert damit ihren Koalitionspartner.

Von Anna Sauerbrey
Verschwommene Konturen: Zwischen dem Bundesnachrichtendienst und der Abteilung VI des Bundeskanzleramts, die den Dienst eigentlich steuern und kontrollieren soll, gibt es einen regen Personalaustausch.

BND und Bundeskanzleramt streiten vor dem NSA-Untersuchungsausschuss über Kontrolle und Verantwortung. Doch eine scharfe Trennung zwischen beiden Institutionen ist ohnehin eine Illusion. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Anna Sauerbrey
Heute ist Ernst Uhrlau Berater. Bis 2012 war er Präsident des BND, zuvor selbst Chef der Geheimdienstabteilung im Bundeskanzleramt. Offenbar verärgert darüber, dass das Kanzleramt von nichts gewusst haben will, teilte er im NSA-Untersuchungsausschuss aus. Das Kanzleramt sei 2008 sehr wohl und zwar bis in die Spitze über die grundsätzlichen Probleme in der Zusammenarbeit mit der NSA informiert gewesen.

Im NSA-Untersuchungsausschuss schieben sich BND und Bundeskanzleramt gegenseitig den schwarzen Peter für die jüngste Geheimdienstaffäre zu. Ex-BND-Chef Ernst Uhrlau sagt: Das Kanzleramt war bis in die Spitze gut informiert. Der Umgang mit der Selektorenliste wirft einem Medienbericht zufolge neue Fragen auf.

Von Anna Sauerbrey
Eric Schweitzer, der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und der Berliner IHK.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert, dass die Staats- und Regierungschefs der G7 einen Verzicht auf gegenseitige Wirtschaftsspionage erklären. Das könnte helfen, die Gemüter in der Geheimdienstaffäre zu beruhigen. Die Grünen deuten den Vorschlag als Zeichen für Brisanz und Tragweite der Affäre.

Von
  • Kevin P. Hoffmann
  • Stephan Haselberger
Der wiedergewählte FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner spricht am 16.05.2015 beim Bundesparteitag der Freien Demokraten (FDP) in Berlin.

Die FDP ist vom Wahlerfolg in Bremen beflügelt und klettert in der Gunst der Wähler. Ganz anders sieht es laut Politbarometer für die AfD aus. Spuren in der Stimmung der Deutschen hinterlässt auch die BND-Affäre, was vor allem Thomas de Maizière zu spüren bekommt.

Von Christian Tretbar
BND-Präsident Schindler räumte am Donnerstag Fehler ein.

Der NSA-Ausschuss hat am Donnerstag den Leiter der Technischen Aufklärung beim BND, Hartmut Pauland, und später den Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, Gerhard Schindler, vernommen. Beide behaupten, von den umstrittenen Suchbegriffen erst vor wenigen Wochen erfahren zu haben. Am Freitagmorgen wurde zudem bekannt, dass offenbar neue Listen mit Suchbegriffen aufgetaucht sind.

Von Anna Sauerbrey
CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn.

Die Koalitionäre streiten wie die Kesselflicker. Grund ist die Spähliste des amerikanischen Geheimdienstes NSA. Die SPD-Spitze geht Kanzlerin Angela Merkel direkt an, die Union keilt zurück. Die FDP sieht gar eine Staatsaffäre im Range des Watergate-Skandals in den USA.

Von
  • Stephan Haselberger
  • Lutz Haverkamp
Spionieren? Auch in den USA gibt es Proteste gegen die Machtfülle des Geheimdienstes NSA.

Amerika will die Macht der NSA ein wenig beschränken - im eigenen Land. Doch global werden der Spionage kaum Grenzen gesetzt. Deutschland muss sich deshalb entscheiden, wie groß die Distanz zu den USA werden darf - und was eine offene Demokratie verträgt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christian Tretbar
Angela Merkel (CDU) und die NSA-Affäre

Die BND-Affäre hat einen ernsten Kern: Auf der nach oben offenen Tiervergleichsskala ist sie keine Mücke, sondern etwas in der Größenordnung eines Dackels. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Robert Birnbaum
Angela Merkels Glaubwürdigkeit steht wegen der BND-NSA-Affäre auf dem Spiel.

Angela Merkel ist in der BND-Affäre weiter unter Druck, sie muss sich rechtfertigen. Die SPD lässt nicht locker und dringt auf Klarstellung durchs Kanzleramt.

Von Hans Monath