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Thema

1. Mai

Der plötzliche Miniaufmarsch der Neonaziszene am 1. Mai auf dem Kurfürstendamm war von langer Hand geplant. Das geht aus einer internen E-Mail hervor, die schon Tage vor dem Aufmarsch vom Veranstalter an die anreisenden Nazigruppen verschickt wurde.

Ein Video, das dem Tagesspiegel vorliegt, zeigt offenbar, wie drei Personen am 1. Mai einen Feuerlöscher von einem Dach warfen - ohne Rücksicht auf die Passanten. Das Video sehen sie im Artikel.

Von Jörn Hasselmann

Die Ausdrucks- und Einwirkungsmöglichkeiten eines Parlamentsvizepräsidenten sind wahnsinnig begrenzt. Da muss man als Parlamentarier schon zu anderen Formen des Protests greife. Eine kleine Nachbetrachtung zum 1. Mai.

Berlin stand am vergangenen Wochenende im Zeichen der Demonstrationen und Feiern zum 1. Mai. Dabei kam ein Ereignis in der öffentlichen Aufmerksamkeit zu kurz. Zu Unrecht, denn das Gallery Weekend war ein Erfolg.

Von Christiane Meixner
Die Revolutionäre 1. Mai-Demo endete in diesem Jahr schnell und schmerzlos.

Isolierte Krawallmacher, klug agierende Polizisten: Wie sich Kreuzberger den neuen Frieden am 1. Mai erklären. Insgesamt erhielten 32 Tatverdächtige einen Haftbefehl.

Von Stefan Jacobs

Ein Beamter einer Direktionshundertschaft stürmt mit seiner Einheit in vollem Lauf durch die Wiener Straße, springt über einen am Boden liegenden Demonstranten und versetzt ihm dabei einen Tritt gegen den Kopf. Die Polizei hat die Aktion gefilmt, sie ist auch im Internet zu sehen.

Von Jörn Hasselmann

Es gab Bilder an diesem 1. Mai, die werden viele Menschen nicht vergessen. Vor allem Neonazis und ihre Gegner nicht. Warum dieser 1. Mai ein guter Tag für Berlin und für Deutschland war.

Von Frank Jansen

Die Mutigen sollte man von den Wichtigen unterscheiden. Sich mit großer Geste auf der Straße niederzulassen ist für Politiker wie Wolfgang Thierse wohlfeil. Die wahren Helden des 1. Mai waren andere.

Von Stefan Jacobs

Überall in Deutschland haben Bürger am 1. Mai Aufmärsche von Rechtsextremisten behindert. Auf dem Kurfürstendamm in Berlin wurden 286 Rechtsextremisten von der Polizei festgenommen.

Von
  • Sandra Dassler
  • Matthias Meisner
Für die Beweisführung in späteren Prozessen wird mitgefilmt.

1. Mai 2010 in Berlin: Hier haben wir über die Ereignisse des Tages und des Abends gebloggt - und uns über viele Leserreaktionen gefreut.

Von
  • Jörn Hasselmann
  • Frank Jansen
  • Sebastian Leber
  • Henning Onken
Friedlicher Mai-Start. Fröhliche Mienen auf der Multi-Kulti-Meile beim Myfest in Kreuzberg. Engagierte Demonstranten bei der DGB-Kundgebung, auch diesmal mit Klaus Wowereit als „Frontmann“. Freundschaftliches Trinken mit Polizeipräsenz in der Walpurgisnacht auf dem Boxhagener Platz.

Bis zum Nachmittag gab es beim Kreuzberger Myfest für die Polizei wenig zu tun. Für den Abend wagte keiner eine Prognose.

Von Fatina Keilani

Es war die mit Abstand ruhigste Walpurgisnacht der vergangenen Jahre. Auch der Protest gegen rechte Kneipe blieb friedlich. 60 Personen wurden vorläufig festgenommen, gegen sechs Personen wurde Haftbefehl erlassen.

Von
  • Jörn Hasselmann
  • Frank Jansen
Tag der Arbeit für die Polizei. Die Linke war früh auf den Beinen: Schon um 10 Uhr war ein großes Polizeiaufgebot im Einsatz an der Bornholmer Brücke, um die Demonstration der Rechten zu sichern und die Gegendemonstranten auf Distanz zur geplanten Route, dem Treffpunkt der Nazis, zu halten. Insgesamt 7000 Beamten waren stadtweit im Einsatz. Foto: Davids / Darmer

Zehntausend Gegendemonstranten verhindern in Prenzlauer Berg den Aufmarsch von 500 Rechten Proteste blieben friedlich – Bundestagsvizepräsident Thierse wird von Polizisten weggetragen.

Von Sidney Gennies

Vom ersten Gewaltausbruch 1987 über das "Deeskalationskonzept der ausgestreckten Hand" (seit 2004) bis zu den schwersten Krawallen der vergangenen zehn Jahre (2009).

Der christdemokratische Frontmann verteilt erst knappe zehn Minuten lang seine Flugblätter auf der Kreuzberger Oranienstraße – und schon schüttet ihm ein Empörter einen Becher mit Wasser über den Kopf. Willkommen am 1. Mai, kurz nach 14 Uhr, Sonnenschein.

Von Hannes Heine

Gegen Nazis und für Mindestlöhne: Kinder lassen sich die Gesichter bunt bemalen und toben auf Hüpfburgen herum, die Erwachsenen greifen zu Bratwurst und Bier. Das DGB-Maifest.

Von Christoph Spangenberg

Bei den Mai-Kundgebungen in Athen ist es am Samstag zu vereinzelten Krawallen gekommen. Deutschland drängt unterdessen auf eine Verschärfung der Euro-Stabilitätskriterien.

Lagerfeier. In der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg wird heute Abend auf acht Tanzflächen gefeiert. Wer vom Pop-Rock im Maschinenhaus genug hat, geht einfach rüber in den Soda Club und tanzt zu Funk und Soul. Oder guckt sich im Innenhof die Akrobaten an.

Heute ist Walpurgisnacht. Die größte Party findet in der Kulturbrauerei statt. Die nasseste an der Arena.

Von Sebastian Leber
Ganz vorn: Das Motto der Anti-Nazi-Demo in Schöneweide.

Am Vorabend des 1. Mai demonstrierten Nazigegner vor der rechten Szenekneipe "Zum Henker" in Schöneweide. Größere Zwischenfälle blieben aus. Hier die Chronologie der Ereignisse von unserem Reporter vor Ort.

Von Frank Jansen

Sie lasen Dostojewski und hatten Angst, weil das Leben draußen ohne sie weiterging. Yunus und Rigo wurden nach dem 1. Mai 2009 wegen versuchten Mordes angeklagt. Nach sieben Monaten Haft kam der Freispruch – verloren haben sie trotzdem etwas.

Von
  • Patricia Hecht
  • Johannes Radke

Aus Ärger über die geplante Verlegung der Bühne vom Kottbusser Tor in die Oranienstraße ziehen sich mehrere Organisatoren vom Kreuzberger Myfest zurück. Sie wehren sich gegen eine "Inszenierung von Senat, Bezirksamt und Polizei".

Am 1. Mai halten zahlreiche Polizisten wieder ihre Knochen hin, für uns – doch keiner dankt es ihnen.

Von Malte Lehming