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Der neue Coach Tomas Oral (schwarzer Trainingsanzug) bei seiner ersten Einheit mit der Mannschaft.

© imago/Stefan Bösl

Zweitligist entlässt Trainer Jens Keller: In Ingolstadt wird das Chaos zum Dauerzustand

Stefan Leitl, Alexander Nouri, Jens Keller - der FCI hat in dieser Saison schon drei Trainer entlassen. Trotzdem ist die Dritte Liga ganz nah. Ein Kommentar.

Der Erfolg ist zurück in Ingolstadt. Zumindest neben dem Rasen. Ex-Profi Thomas Linke, zuletzt externer Berater, wird bis Sommer sogenannter sportlich Verantwortlicher beim Zweitligisten. Mit Linke als Sportdirektor war der Klub in die Bundesliga aufgestiegen und hatte dort von 2015 an zwei Jahre gespielt. Auch einen neuen Trainer gibt es. Tomas Oral, der das Team 2012 vor dem Abstieg in die Dritte Liga rettete, wird Nachfolger des entlassenen Jens Keller.

Die Bilanz des ehemaligen Union-Trainers Keller liest sich mit drei Siegen in zwölf Spielen bescheiden. Dass ein solcher Arbeitsnachweis zum Jobverlust führt, ist im Fußballgeschäft nicht unüblich. Doch beim FC Ingolstadt passiert das nicht unübliche ziemlich oft. Das Chaos ist zum Dauerzustand geworden. Zuletzt gab es für den Tabellenletzten ein unglückliches 1:2 gegen den SV Sandhausen. Ob der erneute Trainer-Aktionismus noch hilft, erscheint sehr fraglich.

Der Klub startete mit Vereins-Urgestein Stefan Leitl in die Saison. Sechs Spiele später war Schluss. Da lag Ingolstadt auf Rang 15. Alexander Nouri übernahm. Acht Spiele, kein Sieg, letzter Tabellenplatz. Den hat Ingolstadt auch am Ende der Keller-Zeit inne. Was Ingolstadt nicht hat, ist ein Sportdirektor. Schon seit Oktober, als Angelo Vier beurlaubt wurde. Unmittelbar vor dem Letzte-Chance-Spiel gegen Sandhausen musste dann Harald Gärtner gehen. Gärtner war seit 2007 in verschiedenen führenden Positionen tätig und sorgte dafür, dass der erst 2004 gegründete Verein eine hochprofessionelle Infrastruktur bekam. Aber Gärtner war eben auch – mit Vier – für den personellen Umbruch im vergangenen Sommer verantwortlich. Der ging gründlich daneben.

Eigentlich gute Voraussetzungen

Moderne Trainingsanlagen, ein starker Nachwuchs mit der A- und B-Jugend in der Bundesliga, im Ligavergleich sehr ordentliche finanzielle Möglichkeiten am Audi-Standort – das sind eigentlich gute Voraussetzungen. Stattdessen ist die Dritte Liga ganz nah.

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