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Richtige Reaktion. Velimir Petkovics Mannschaft war in Göppingen kaum wiederzuerkennen.

© dpa

Zweiter Saisonsieg in Göppingen: Die Füchse Berlin haben verstanden

Vier Tage nach der peinlichen Niederlage gegen Minden geben die Füchse Berlin die richtige Antwort. Sie gewinnen in Göppingen – einigermaßen souverän.

Dienstreisen ins Schwabenland haben für Velimir Petkovic immer großen nostalgischen Wert. In Göppingen etwa, wo er fast ein Jahrzehnt an der Seitenlinie stand, hat der Handball-Trainer vermutlich jedem Bewohner schon einmal die Hand geschüttelt. Bei aller Vorfreude auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte dürfte am Sonntagnachmittag allerdings auch eine gewisse Anspannung im Spiel gewesen sein angesichts der jüngsten Auftritte seines Teams, der Füchse Berlin.

Vier Tage nach der peinlichen Leistung gegen Minden (25:29) sollten sich die Befürchtungen jedoch als unbegründet erweisen: Nach einer ansprechenden Leistung holten die Berliner in einer nachweislich lauten, schweren Auswärtshalle den zweiten Saisonsieg im vierten Bundesliga-Spiel: 28:25 (16:11) hieß es nach 60 Minuten vor 4100 Zuschauern in der Göppinger Arena. „Meine Mannschaft hat verstanden, was wir in den vergangenen drei Tagen besprochen haben“, sagte ein erleichterter Petkovic wenige Augenblicke nach der Schlusssirene bei Sky.

Von Beginn an präsentierten sich die Berliner in allen Mannschaftsteilen deutlich verbessert. Schnell führten die Gäste mit vier Treffern (7:3). Vorn übernahm vor allem Paul Drux Verantwortung; der deutsche Nationalspieler erzielte fünf der ersten acht Berliner Tore – und hinten funktionierte das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter Dejan Milosavljev, der erneut den Vorzug vor Silvio Heinevetter erhielt.

Göppingens Trainer Hartmut Mayerhoffer musste bereits nach wenigen Minuten erstmals intervenieren und zur Grünen Karte greifen, weil sein Team zunächst kaum Lösungen gegen eine gut eingestellte, leidenschaftliche Berliner Mannschaft fand. Daran änderte sich bis zur Pause herzlich wenig: Die Gäste gingen mit einem soliden Vorsprung in die Kabine (16:11).

Nach dem Seitenwechsel erinnerte der Spielfilm stark an den Bundesliga-Auftakt in Leipzig, wo die Füchse ebenfalls eine große Führung verspielt hatten. Innerhalb weniger Minuten war Göppingen wieder in Schlagdistanz; beim 18:18 glichen die Schwaben zum ersten Mal an diesem Nachmittag seit dem Anpfiff wieder aus. „Bei uns ist viel zu wenig Bewegung drin, wir sind zu statisch“, sagte Petkovic in der Auszeit, die er folgerichtig nehmen musste.

Seine Mannschaft zeigte eine gute Reaktion, bewahrte die Nerven und erspielte sich ihrerseits wieder eine Führung. Der von einer Verletzung zurückgekehrte Jacob Holm machte mit zwei wichtigen Treffern in der Schlussphase auf sich aufmerksam, auch Simon Ernst (5 Tore) und Kapitän Hans Lindberg (7 Tore, davon vier Siebenmeter) strahlten in den entscheidenden Situationen Torgefahr aus. „Jacob hat starke Impulse von der Bank gebracht“, lobte Petkovic  – und auch auf Milosavljev war Verlass. Am Ende des Tages standen elf Paraden in der Statistik des Serben.

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