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Unauffällig. Unions neuer Spieler Robert Zulj (M.), hier im Zweikampf mit Sandhausens Denis Linsmayer, ging die Torgefahr ab.

© dpa

Zweite Liga, 4. Spieltag: 1. FC Union verspielt Tabellenführung

Beim Vorletzten SV Sandhausen schaffen die Berliner nur ein 0:0. Vor allem Mittelfeldspieler Grischa Prömel hätte daran etwas ändern können.

Wenn der Tabellenführer der Zweiten Liga beim Vorletzten dieser Spielklasse antritt, liegt ein Auswärtssieg durchaus im Bereich des Möglichen. Erst recht, wenn der Vorletzte, in diesem Fall der SV Sandhausen, nach drei Spielen schon sieben Gegentore kassiert hat. Die Fußballer des 1. FC Union aber, die vor dem vierten Spieltag von ganz oben grüßten, präsentierten sich in der Kurpfalz als artige Gäste und verzichteten auf ein ausschweifendes Offensivfeuerwerk. Weil auch Sandhausen nicht das Tor traf, sahen rund 5517 Zuschauer ein lustloses 0:0.

Aus Berliner Sicht trugen zu diesem Ergebnis vor allem zwei Männer bei: Mittelfeldspieler Grischa Prömel und Torhüter Rafael Gikiewicz. Letzterer deshalb, weil in der ersten Halbzeit die Gastgeber näher an der Führung dran waren als der 1. FC Union.

Als knapp eine Viertelstunde im Hardtwald gespielt war, musste Gikiewicz eine erstes Mal entscheidend eingreifen. Einen Schuss von Max Jansen lenkte er gekonnt über die Latte. Noch besser reagierte der Keeper 20 Minuten später, als Sandhausens Angreifer Kevin Behrens alleine vor dem Tor zum Abschluss kam und den Ball an den Fuß des Berliners schoss. Während Gikiewicz hinten die Null festhielt – auch, weil Beerens in der 52. Minute aus sieben Metern kläglich neben das Tor zielte –, sorgte Prömel dafür, dass die Anzeigetafel auch auf Unioner Seite keine Neuigkeiten vermelden musste. Es lief die 81. Minute, in der Prömel zum Helden hätte avancieren können.

Riesenchance kläglich vergeben

Eine Flanke des eingewechselten Marcel Hartel segelte von der linken Seite in den Strafraum. Sandhausens Abwehrmann Jesper Verlaat nahm die Brust zur Hilfe, um den Ball zu seinem Torwart prallen zu lassen. Am Ende landete Verlaats Versuch aber genau vor den Füßen Prömels, der aus einem Meter unverhofft die Aufgabe gestellt bekam, die Kugel irgendwie hinter die Linie zu drücken. Statt ins Tor schoss, nein: drosch, Prömel den Ball aber weit übers Tor. Wäre ein ausgebildeter Stürmer an dieser Stelle gestanden, hätte Union sich wohl über einen 1:0-Sieg freuen dürfen. So blieb es beim Remis.

Drei Punkte hatte sich die Mannschaft von Trainer Urs Fischer an diesem Tag jedoch auch nicht verdient. Insgesamt bot Union einfach zu wenig, um die Tabellenspitze zu verteidigen. Pomadig wirkten die Angriffsbemühungen, so denn sie überhaupt als solche bezeichnet werden konnten. Die Mittelfeldreihe mit Redondo, der Kroos ersetzte, aber auf der linken Seite begann, Prömel, Schmiedebach und Hedlund beschränkte sich auf defensive Stabilität.

Andersson hat einzige Chance der ersten Hälfte

Abgesehen von Redondos leichtfertigem Ballverlust an Philipp Förster – infolge dessen Behrens wie erwähnt vor Gikiewicz frei auftauchte – gelang das auch weitgehend. Der Haken daran: Nach vorne fand der Tabellenführer quasi nicht statt. Die nominellen Stürmer Sebastian Andersson und Robert Zulj, der Akaki Gogia aus der Startelf verdrängt hatte, blieben entsprechend weitgehend unauffällig.

Die einzige echte Chance im ersten Durchgang vergab Andersson nach einer halben Stunde. Sein von halblinks per Außenrist getretener Ball flog knapp am rechten Pfosten vorbei. Und der erst kürzlich von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Zulj machte sich erst nach über einer Stunde verdient – mit einem harmlosen Schüsschen, das Sandhausens Torwart gemächlich in die Hände rollte. In Minute 82 war sein Arbeitstag beendet, Felix Kroos sollte in der Schlussphase für den einen, lichten Moment sorgen. Doch dazu kam es nicht mehr. (Tsp)

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