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Grenzenloser Jubel. Die Profis des 1. FC Union beendeten am Samstag ihre lange Negativserie.

© dpa

Update

Zweite Liga: 3:1 gegen Düsseldorf - Der 1. FC Union kann noch gewinnen

In seinem sechsten Spiel als Cheftrainer darf sich André Hofschneider über den ersten Sieg freuen. Der 1. FC Union Berlin setzt sich mit 3:1 gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf durch.

Für Außenstehende ist es nur schwer vorstellbar, wie viel Ballast am Samstagnachmittag von den Spielern des 1. FC Union abfiel, als Sebastian Polter den Ball gegen Fortuna Düsseldorf aus einem Meter Torentfernung zum 2:1 über die Linie drückte. Seit acht Begegnungen hatten die Berliner nicht mehr gewonnen, die letzten drei Heimspiele gingen sogar allesamt verloren. Dem Berliner Fußball-Zweitligisten drohten also neue Negativrekorde, der Abstiegskampf und noch mehr Verunsicherung.

Es spricht für den Zusammenhalt bei Union, dass Polter in dieser Situation nicht nur für sich allein jubelte, sondern zur Auswechselbank lief und ein Trikot mit der Nummer 19 hochhielt. Das gehörte bei den Berlinern fast fünf Jahre lang Damir Kreilach, der in der Halbzeitpause emotional verabschiedet wurde. Und so war es mit dem 3:1 (0:1)-Sieg durch Treffer von Polter und zweimal Steven Skrzybski vor 22 012 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei ein rundum gelungener Tag für die Berliner und ihren Trainer André Hofschneider, der sich in seinem sechsten Spiel endlich über den ersten Sieg freuen konnte. „Wir haben heute nicht alles richtig und davor nicht alles falsch gemacht“, sagte Hofschneider, „die Mannschaft hat sich aber endlich belohnt.“

Unions Trainer setzte wie schon am Montag in Bielefeld auf eine Dreierkette. Dabei gab es überraschend nur eine Änderung in der Startelf: für Kreilach, der nach Salt Lake City in die USA wechselt, spielte Akaki Gogia im zentralen offensiven Mittelfeld. Viel mehr Möglichkeiten, um personell etwas zu verändern, hatte Unions Trainer aber auch nicht. Denn mit den kurzfristig erkrankten Toni Leistner, Marcel Hartel, Dennis Daube und Peter Kurzweg sowie dem gesperrten Philipp Hosiner fehlten gleich fünf Profis. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel musste auf den von Hertha ausgeliehenen Genki Haraguchi und Oliver Fink verzichten. Vom üblichen 4-2-3-1 stellte auch Funkel auf eine Dreierkette um und spiegelte somit das Berliner System.

Union drehte spät das Spiel

Den besseren Start erwischten aber die Hausherren. Gogia unterstützte Unions Stürmer oft beim Stören des gegnerischen Spielaufbaus und der Tabellenführer kam damit anfangs kaum zurecht. So gelang es den Berlinern wiederholt, den Ball im Mittelfeld zu erobern und ihre alten Stärken im Umschaltspiel anzudeuten. Beim letzten Pass fehlte aber wie zuletzt die nötige Präzision.

Nach etwa 20 Minuten stellte Union das Pressing weitgehend ein und Düsseldorf kam etwas besser ins Spiel. Die erste gefährliche Situation klärte Marc Torrejon bei einem Konter im Eins-gegen-Eins mit Benito Raman mit all seiner Routine. Warum die Düsseldorfer ihre vier Rückrundenspiele trotz überschaubarer Leistungen allesamt gewonnen haben, zeigten sie dann beim 1:0 durch Florian Neuhaus kurz vor der Halbzeit – wenn auch unter Mithilfe von Schiedsrichter Robert Hartmann. Der hatte ein Foul von Kaan Ayhan an Skrzybski übersehen – und während sich Union noch über den ausbleibenden Pfiff ärgerte, konterte Düsseldorf eiskalt. „Das kennen wir mittlerweile, dass der Gegner mit der ersten Chance in Führung geht“, sagte Polter.

Nach der Halbzeit startete Union mit sehr viel Schwung und Düsseldorf kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Auf den Ausgleich mussten die Fans aber einige Zeit warten. Erst stolperten sich Pedersen und Polter fast bis an den gegnerischen Fünfmeterraum, kamen aber nicht zum Abschluss. Wenige Minuten später verpasste Michael Parensen einen Kopfball von Marvin Friedrich am langen Pfosten um Zentimeter.

Mitte der zweiten Halbzeit belohnte sich Union dann aber für den großen Aufwand. Nach starkem Dribbling von Christopher Trimmel sprang der Ball Adam Bodzek an den Arm. Skrzybski verwandelte den fälligen Elfmeter souverän und Union legte durch einen Abstauber von Polter sogleich nach. In der Nachspielzeit beseitigte erneut Skrzybski alle Zweifel. „In der zweiten Halbzeit haben wir sie gekillt“, sagte Simon Hedlund martialisch. „Das war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.“

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