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Der Mann des Tages. Pascal Testroet (rechts) schoss alle drei Tore für Erzgebirge Aue gegen Union.

© Daniel Schäfer/dpa

Update

Zweite Liga: 0:3 in Aue - 1. FC Union kassiert erste Niederlage

Im letzten Spiel des Jahres verlieren die Berliner verdient 0:3 bei Erzgebirge Aue und fallen im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga auf Platz vier zurück.

Es gibt Tage, da gelingt einem Fußballer einfach alles. Flachschuss: Tor. Elfmeter: Tor. Seitfallzieher: Tor. Dumm nur für den 1. FC Union, dass der Fußballer, auf den dies am Sonntag zutraf, für den Gegner spielte. Pascal Testroet schoss Erzgebirge Aue am ersten Rückrundenspieltag vor 13.800 Zuschauern im Erzgebirgsstadion zum 3:0 (2:0)-Sieg. Im letzten Spiel des Jahres war es für die Berliner die erste Liganiederlage in dieser Saison. Union konnte damit die Ausrutscher der Konkurrenz nicht ausnutzen und geht mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang als Vierter in die Winterpause. „Das 0:3 gibt das Ergebnis nicht richtig wieder, aber Fußball ist ein Ergebnissport“, sagte Sebastian Polter.

Unions Trainer Urs Fischer veränderte seine Startformation auf zwei Positionen. Wie erwartet kehrte Florian Hübner nach abgesessener Gelbsperre in die Innenverteidigung zurück. Etwas überraschender war es da schon, dass Suleiman Abdullahi nur auf der Bank saß und die beiden Sebastians, Polter und Andersson, gemeinsam im Angriff begannen.

In den ersten Minuten schien sich diese Maßnahme durchaus auszuzahlen. Union war sofort im Spiel, machte Druck und hatte zwei Strafraumszenen. Nach einer Flanke von Christopher Trimmel kamen die Berliner aus guter Position aber nicht zum Abschluss und kurz darauf köpfte Hübner nach einer Ecke über das Tor. Aue schaffte es in den ersten fünf Minuten kaum, den Ball über mehr als zwei Stationen zu halten – ging allerdings mit dem ersten Konter in Führung.

Trimmel wurde auf Höhe des gegnerischen Strafraums robust gestoppt und hoffte auf einen Freistoßpfiff. Dieser blieb aber aus und Union kam nicht mehr in die Zweikämpfe. Emmanuel Iyoha lief 60 Meter, ohne dass ihn Marcel Hartel einholen konnte. Seine flache Hereingabe landete bei Testroet, der sich zwischen drei Berlinern mit einem simplen Haken freispielte und unhaltbar in die rechte Ecke traf. Die Spieler der Gäste schauten sich etwas ratlos an, so einfache Gegentreffer lässt die beste Abwehr der Zweiten Liga normalerweise nicht zu.

Die Wechsel bringen keine Besserung

Union versuchte, auf den frühen Rückschlag zu reagieren, ließ aber die Zielstrebigkeit vermissen. Die Berliner hatten mehr Ballbesitz und eine bessere Passquote, gewannen mehr Zweikämpfe und schossen häufiger in Richtung Tor. Gefährlich wurde es für Aues Torwart Martin Männel aber nur höchst selten. Zwar gewann Hübner nach den zahlreichen Ecken fast jedes Kopfballduell, die Präzision fehlte jedoch. Das galt auch für die Fernschüsse von Joshua Mees und Polter. „Uns hat heute die Effizienz gefehlt, die wir sonst an den Tag legen“, sagte Polter.

Aue machte es in dieser Disziplin deutlich besser. Oft kamen die Gastgeber nicht in den Berliner Strafraum, waren dann aber entschlossener. Nach einer halben Stunde hatten sie zudem Glück, dass Mees einen abgefälschten Schuss von Jan Hochscheidt an den Arm bekam. Schiedsrichter Sven Jablonski entschied auf Elfmeter – eine umstrittene, aber durchaus vertretbare Entscheidung. Rafal Gikiewicz sprang in die richtige Ecke, der Schuss von Testroet war aber zu scharf und platziert. Union wirkte nun wirklich verunsichert und spielte die aussichtsreichen Situationen nicht ruhig genug aus.

In der zweiten Halbzeit wurde es aus Berliner Sicht eher schlechter als besser, Fischer verzichtete auf Wechsel, während Aue taktisch leicht umstellte – und die Sachsen hatten das Spiel nun gut im Griff. Nach einer Stunde kam Abdullahi für Mees und Felix Kroos, der im Hinspiel als Joker noch den späten Siegtreffer erzielt hatte, für Robert Zulj. Zehn Minuten später wechselte Fischer auch Akaki Gogia für Hartel ein. Doch es war einfach nicht Unions Tag, das wurde spätestens in der 74. Minute klar. Nach einer Flanke von Iyoha machte Testroet mit einem Seitfallzieher seinen Dreierpack perfekt. So mussten die Berliner die Rückreise mit der ersten Liganiederlage im Gepäck antreten. Die sportliche Einstimmung auf das traditionelle Weihnachtssingen am Sonntagabend hatte sich Union anders vorgestellt. (Tsp)

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