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Martina Voss-Tecklenburg hat im Turnier häufig die Startelf geändert. Gebracht hat es letztlich nichts.

© Reuters

Zum WM-Aus der DFB-Frauen: Chance vertan!

Es wäre sehr viel möglich gewesen. Stattdessen gibt es eine dreifache Niederlage. Unter anderem eine für Trainerin Martina Voss-Tecklenburg. Ein Zwischenruf.

Ein Zwischenruf von Stephan-Andreas Casdorff

Was hätte das für ein Fest werden können!

Frauenfußball, inzwischen Tagessieger im Fernsehen, nicht zuletzt in der Zielgruppe von 14 bis 49, hätte immer noch mehr Interesse auf sich ziehen können, mindestens hierzulande – wenn die DFB-Frauen weitergekommen wären. So gibt es eine dreifache Niederlage. Nicht zuletzt eine für die neue Trainerin, Martina Voss-Tecklenburg. Dreifach heißt: raus bei der WM, draußen bei Olympia und taktisch im Abseits.

Wenn das Team gefühlt ständig neu aufgestellt wird, darf sich niemand wundern, dass es sich nicht wirklich findet oder einspielt. Und das dann auch zum Viertelfinale gegen Schweden: Anstatt einmal, diesmal die Formation vom Achtelfinale beginnen zu lassen – nein, wieder nicht. Erst einmal sah eher nach 4-4-2 aus als nach 4-2-3-1, hinzu kamen die personellen Wechsel (die dann auch wieder ausgewechselt wurden).

Oder: Alexandra Popp. Ihre Offensivkraft, ihre Begabung auch zur Stoßstürmerin, wurde logischerweise in der Defensive nicht abgefordert. So blieb der Sturm weitgehend sich selbst überlassen. Das Ergebnis spricht nicht für diese Variante, die dann im Spiel trotz Rückstands nicht offensiv aufgehoben wurde.

Aber wenn schon neu: Warum dann nicht mit Dzsenifer Marozsan von Anfang an? Die ersten 45 Minuten mit ihr in geänderter Formation hätten es womöglich allen im Team erleichtert, miteinander ins Spiel zu kommen. Ihr auch. So kam sie, Deutschlands Zauberfuß, spät(er) in eine Frauschaft, die mit sich zu kämpfen begann. Das war sogar unfair gegenüber Marozsan.

Es wirkte ängstlich

Und es wirkte vom Coaching her ängstlich. Denn die bessere Alternative wäre da gewesen, in diesem Match noch ganz auf sie zu verzichten und auf den Einzug ins Halbfinale zu bauen… Das wäre ihrem Fuß auch besser bekommen.

Hätte, hätte, Fahrradkette. Aber schade ist es schon. Jetzt müssen die anderen ein Fest daraus machen.

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